Dienstag, 30. März 2021

Ein PÄNG ZACK DOING auf die hässliche Brasil-Mutante P.1.

Spektakulär schön: Teatro Amazonas.
Sehnsuchtsland Brasilien. Ich war einst dort und bin einige Wochen durch das Land gereist. Habe am Karneval in Rio Samba getanzt, war auf dem Zuckerhut, habe an der legendären Copacabana im Meer gebadet, ich war in Recife und Salvador da Bahia. Und im heutigen Corona-Hotspot Manaus. 

In der Hauptstadt des Bundestaates Amazonas steht ein legendäres, über 120 Jahre altes Opernhaus. Es ist ein imposanter Bau, den man so mitten in der grünen Lunge nicht erwarten würde. 

Ich habe das Land Brasilien und seine aufmerksamen, klugen und achtsamen Leute genossen. Tudo bem. Was ich damit sagen will? In keinster Weise habe ich etwas gegen Brasilien. Ganz im Gegenteil. Und den köstlichen Fussball habe ich noch nicht einmal angesprochen. 

Die Plätze 1 und 2 der Corona-Toten gehen an die
USA und Brasilien. Zwei Supernasen unter sich...
Doch nun wütet Corona und ausgerechnet jetzt sitzt ein Ignorant auf dem brasilianischen Präsidentenstuhl. In der Pandemie-Todesliste liegt Brasilien mit derzeit mehr als 314'000 Toten auf Platz 2 (hinter den USA). Und jetzt kommt auch noch eine Mutante hinzu, welche noch schwieriger zu bekämpfen ist. Stichwort: P.1.

Was sollte die Weltgemeinschaft in Bezug auf Brasilien tun? Was könnte die kleine Schweiz gegen die brasilianische Mutante tun? Vielleicht Flüge aus Brasilien einstellen? Vielleicht sehr, sehr streng gegen Einreisende vorgehen? Iwo. Laut BAG - dem Amt der Blumentöpfe - sind "weitere Massnahmen nicht vorgesehen". 

Ein negativer Corona-Test reicht - und man darf aus Brasilien einreisen. Das ebenso grosszügige Kanada scheint als erstes Land den Preis zu bezahlen. Es wurden soeben 176 Fälle der P.1.-Variante festgestellt. 

In den Spitälern kriegen sie bald wieder viel zu tun. Die Politiker werden uns demnach bald wieder mit ihren Phrasen "alle zusammen halten" drangsalieren. 

Und im Comic würde nun stehen "PÄNG ZACK DOING". 



Montag, 29. März 2021

Wenn das jeder machen würde

Trotz Corona wagen sich die mutigen Fridays for Future-Jugendlichen aus der Deckung. Mit Abstand und Masken und Hygienekonzepten beginnen sie wieder zu demonstrieren. Bei den Menschen scheinen die Anliegen anzukommen. Denn die ökologischen Ansichten haben sich 2019 in verschiedenen Wahlen ausgewirkt. 

Demo oder Sonntagsbummler? 

Bei der Politik und den Behörden kommen die FFF-Demos hingegen gar nicht gut an. Es wird interveniert. Hart. Streng. Unnachgiebig. So dass den engagierten Menschen nicht mehr übrig bleibt, als auf diese weitere Flanke juristisch reagieren zu müssen. 

Fridays for Future versammelte sich unlängst auf dem Sechseläutenplatz in Zürich. Mit Abstand und Masken und Hygienekonzepten.... ah...das erwähnte ich bereits. Sofort war die Polizei da.

Menschen versammelten sich unlängst auf dem Sechseläutenplatz in Zürich. Ohne Abstand oder Hygienekonzepte, vereinzelte eventuell mit Masken. Ich war dabei. Dafür keine Polizei. Es war schliesslich ein sonniger Sonntagmorgen. Da wird die Polizei auch mal etwas anderes tun dürfen.

Warum Jugendliche für ein berechtigtes Anliegen mit Schutzkonzept NICHT demonstrieren dürfen, sich aber Menschen auf dem gleichen Platz tummeln können, leuchtet mir nicht. Da scheint das stupide, alte Motto zu gelten: "Wenn das jeder machen würde". 


Samstag, 27. März 2021

Was Frauen wollen

Es gibt ja diesen ulkigen Film mit Mel Gibson, wo er plötzlich die Gedanken der Frauen hören kann. "Was Frauen wollen" heisst das Filmchen. 

Aufgebrachte Journalistinnen, welche bei Tamedia arbeiten, empören sich in einem öffentlich gemachten Brief über "strukturellen Sexismus" in ihrem Medienhaus. Und empören sich weiter, weil das Thema von den Medien nicht gebührend aufgenommen worden ist. Wenn die Damen auf Frontstorys bei der NZZ oder dem BLICK gehofft hatten, haben sie recht. Würden sie aber genauer hinschauen, haben sie unrecht. Denn es wurde darüber berichtet. Ausführlich sogar.

Um auf den Mel Gibson-Film zurückzukommen; was also genau wollen diese aufgebrachten TA-Frauen? Unklar. 

Gibt es strukturellen Sexismus bei den Medien? Ich habe in einigen Redaktionen gearbeitet: in kleinen und unbedeutenden, in grossen und wichtigen. Und ja, ich habe viele Machosprüche gehört. Und homophobe Sprüche. Und rassistische Sprüche.

Meine eigene Erfahrung ist die Folgende. Da ich als Indianer und auch als Häuptling gearbeitet habe, kenne ich die Situation aus verschiedenen Perspektiven. Als ich erfuhr, dass sich einer meiner Kollegen sehr despektierlich gegenüber Kolleginnen geäussert hat, nahm ich mir den männlichen Kollegen sehr dezidiert vor. Was geschah? Er beschwerte sich bei meinem Vorgesetzen, welcher sich wiederum bei mir beschwerte, dass ich so etwas nicht tun könne. Pointe; mein Vorgesetzter war schwul und hätte durchaus um die Sensibilität wissen können. 

Anderes Beispiel: ein Politiker machte mehrfach anzügliche Bemerkungen gegenüber Kolleginnen meiner Redaktion. Also schrieb unser Chefredaktor dem Politiker ein gepfeffertes Mail und stellte sich damit klar vor die Frauen in seinem Team. 

Ich selber wurde rassistisch angegangen, indem man mich als "Tschingg" bezeichnete. Übel? Na klar! Meine Reaktion? Sofort und unmittelbar! Oder hätte ich warten sollen, um dann mit Anderen einen Brief zu formulieren und von "strukturellem Rassismus" zu schwafeln?

Wahrheit ist ja immer subjektiv und die Tamedia-Frauen mögen in ihrer Wahrnehmung recht haben und es ist nicht in Ordnung, wenn sie sich unterdrückt fühlen. Sie sollen, nein sie müssen sich wehren. 

Was sie aber mit ihrem Empörungsschrei wollen, habe ich immer noch nicht kapiert. Ich schaue jetzt mal Mel Gibson....

Freitag, 26. März 2021

Der üble Headline-Journalismus

Bhuuuu machen die Medien gerne in ihren Schlagzeilen und generieren damit Leser oder neudeutsch User. Übles Beispiel ist die 20min-Headline (siehe Bild) vom 26. März.

Da muss man ja Angst vor der Impfung kriegen. 862 Nebenwirkungen!! Ei-ei-ei. Das scheint nicht wenig. Immerhin ist das fast soviel, wie das kultige Zürcher Musical-Theater "Maag-Halle" an Sitzplatz-Kapazität (925) hat. Phu. Erst mal ganz tief durchschnaufen. 

Nun aber zur Relation. Wer es über die blödsinnige Headline hinausschafft, liest im Lauftext nämlich, dass laut Bundesamt für Gesundheit "etwa 1,25 Millionen Impfdosen" verabreicht worden sind. 

1,25 Millionen sind mehr, als der zweitgrösste Schweizer Kanton (Bern) Einwohner hat. Und wenn wir das nun runterrechnen, kommen wir darauf, dass sich in gerade mal 0,06896% der Fälle eine Nebenwirkung eingestellt hat, die offenbar nicht mal besonders schlimm gewesen sein können, denn Swissmedic schiebt nach: "In den meisten Fällen seien die Betroffenen nicht gefährdet gewesen."

Was "die meisten" heisst, wird natürlich von den Headline-Kindersoldaten nicht nachgefragt. Es würde ja das schöne Bild von der Klickmaschine "Geile Schlagzeile" unterminieren. 




Wo ist Xherdan Impf-Shiri, wenn man ihn braucht?

Das Impf-Tempo. Dauerthema in unseren Köpfen. Während die Politik uns dauernd einreden will, doch doch, wir sind im Plan, alles kommt gut, Untertanen, schüttelt jeder den Kopf, der in den Mathestunden nicht permanent zum Fenster hinausgeschaut hat.

Wenn nämlich etwas nicht klappt mit dem Impfen, sind erstens eh immer andere schuld. Die Lieferanten. Der Föderalismus. Die Apotheken. Die EU. Der Föderalismus.. ah, den nannte ich schon. 

Wer aber rechnen kann, weiss, dass da etwas nicht mehr stimmen kann. An einer Medienkonferenz vom 25.3. kündigte der Schweizer Gesundheitsminister Berset an "bis Juni sind alle Impfwilligen in der Schweiz geimpft".

In den Zeitungen vom 26.3. gilt der Juni schon nicht mehr. "Berset verschiebt Impfziel auf Juli - doch es könnte noch später werden", titelt der Tages-Anzeiger. 

Mehr Shaqiris in der Politik...

Berset's Salti erinnern an die Kapriolen der deutschen Kanzlerin. Das gute, alte Politiker-Bonmot "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" feiert ausgerechnet in der Pandemie sein unrühmliches Comeback.

Wie man schnell machen kann, hat die Schweizer Fussballnati am 25.3. bewiesen. Innert 13 Minuten ging das Team beim WM-Quali-Spiel in Bulgarien mit 3:0 in Führung. Neuer Nati-Rekord. Einer der besten war Liverpool-Söldner Xherdan Shaqiri. Torgeil, schnell, hungrig. Ach wie schade, wirbelt kein Impf-Shiri durch die verstaubten Bundesstuben und macht denen "da oben in Bern" mal etwas Beine. 


Donnerstag, 25. März 2021

Muttis genialer Tango

Deutschland war empört: Osterruhe, was soll das? Dann ruderte Kanzlerin Merkel reumütig zurück und das Land sinkt ab so viel Barmherzigkeit auf die Knie. Danke Bundesmutti. Was war geschehen?

Hoffentlich war das Merkels letzter Tango....

Regelmässig debattieren in Deutschland die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer über Corona-Massnahmen. Diese MPK-Konferenzen sind staatspolitisch zumindest fragwürdig, denn das ist kein demokratische legitimiertes Gremium. Zumal die Bundesländer - und damit die Ministerpräsidenten - im Bundesrat, also der "kleinen" Parlamentskammer, bereits einen festen Platz haben.

So geschah es, dass die Kanzlerin und die MP's diese Woche einen folgenschweren Entscheid fällten: um dem Corona-Virus einen wirkungsvollen Wellenbrecher entgegenzustellen, wurde die Osterruhe beschlossen. Das gesamte Leben wird über die Feiertag auf Null gefahren. Ausser.... und schon begannen wieder die Ausnahmen.

Aber das konnte dann nicht auch nicht mehr besänftigen. Als die Osterruhe nämlich publik wurde, flippte Deutschland aus. Selbst Merkel-nahe Politiker zeigten sich besorgt, derart unausgegoren war der Vorschlag.

Also tat Bundesmutti etwas, was sie noch nie zuvor gemacht hatte - sie gab sich reuig, entschuldigte sich mehrfach öffentlich in einer Live-PK und dann nochmals im Bundestag. Es war Angela Merkels zwar genialer, hoffentlich aber endlich letzter Polit-Tango. Mit ihrem schlauen Sorry lenkt sie nämlich nur ab, von dem was ansonsten derart offensichtlich wäre und worauf sich die Corona-geschundene deutsche Seele eigentlich stürzen müsste. Das nämlich sonst kaum mehr was funktioniert im Land es einstigen "Organisations-Weltmeister" Deutschland. Die Corona-Krise wird nur noch müde gemanagt, aber ohne Esprit, ohne Lust. Einige Städte wie Rostock oder Tübingen haben immerhin kluge Bürgermeister, welche ihr Stadtvolk aus dem Tunnel zu führen wissen.

Die Bundesregierung aber zappelt und hampelt sich von Phrase zu Floskel und kriegt doch nichts mehr richtig hin.

Angela Merkel hat sechs Monate vor ihrem Amtende noch einmal alles richtig gemacht. Hoffentlich bleibt es wirklich ihr letzter Tango. Bei der Frau weiss man nie. Gott steh uns bei, falls sie beschliessen sollte, doch noch einmal anzutreten....und damit meine ich nicht das Tanzparkett. 

Nun tanzt schon Liechtenstein dem BAG auf der Nase rum

38'250 Menschen leben in Liechtenstein. Alleine in der Schweizer Bundesstadt Bern leben mit 134'000 Personen 3,5mal so viele Menschen wie im "Ländle". 


1'471 Menschen arbeiten in Liechtenstein in einer öffentlichen Verwaltung (LINK). Alleine im Schweizer Bundesamt für Gesundheit sind es 630 Menschen. Also knapp die Hälfte aller FL-Staatsdiener sind in der Schweiz nur für das Gesundheitswesen zuständig. 

Warum dieser Zahlensalat zum Einstieg? Es geht um Effizienz - respektive Ineffizienz unseres famosen BAG's - respektive um ein weiteres Beispiel, wie unnötig träge sich das Gesundheitsamt ausgerechnet mitten in einer Pandemie verhält.

Die Zürcher Firma AVA hat ein sensorisches Armband entwickelt, welches sogar Covid-19 frühzeitig erkennen kann. Getestet wurde das Band im Miniland Liechtenstein, wo mehr als jeder 40. Bewohner an einem Feldversuch teilnahm. Bestimmt war das ein logistischer Hosenlupf für den Zwergstaat. 

Bei 71 Prozent funktionierte die Früherkennung. Würde man das Armband also grossflächig einsetzen, könnte es ein wichtiges Puzzle-Teil als Wellenbrecher gegen das Corona-Virus sein. 

Selbstverständlich haben sich die Armband-Entwickler sofort an "ihr" BAG gewandt und das spannende Tool angeboten. Die Antwort der Berner Blumentöpfe dürfte niemanden überraschen, der auch nur etwas die Berichterstattung verfolgt: "Wir beobachten und integrieren laufend neue wissenschaftliche Erkenntnisse", sagte ein Sprecher dem Blick (LINK). Ansonsten keinen weiteren Kommentar der Blumentöpfe. 

Aber die AVA-Leute steckten ihre Köpfe nicht in den Sand. Sondern wandten sich an die EU. Und siehe da: dort stösst das Sensorband auf Interesse. Nun wird es in Holland mit mehr als 20'000 Personen nochmals ausführlich getestet. 

Was die BLICK-Leser von den BAG-Blumentöpfen halten? Naja....

Wir beobachten !! Gott ich kann es nicht mehr hören. Diese leeren ausgelutschten Phrasen....

Berset BAG und Co werden auch dies verpennen.

das meiste Geld wird an unnötigen Sitzungen in der Bürokratie jeden Tag verblödet.

Mittwoch, 24. März 2021

Serie "Your Honor" - oder die Schlinge zieht sich zu

Herr Jedermann gerät in eine ausweglose Situation. Das ist ein beliebtes und auch immer wieder gerne gesehenes Filmsujet. "Der unsichtbare Dritte" von Alfred Hitchcock von 1959 ist die Blaupause dafür. Mehr als 20 Jahre danach erschien Tom Wolfe's fulminanter Roman "Fegefeuer der Eitelkeiten", welcher leider sehr läppisch verfilmt wurde.

Ein Unfallwagen. Eine neugierige Polizistin.
Ein verdächtiger Gegenstand. 

War es bei Hitch noch ein Werber, drehte Wolfe die Schraube schon höher und schickte einen Wall Street-Händler in einen kafkaesken Höllentrip. 

In der Sky-Serie "Your Honor" trifft es nun einen Richter (Bryan Cranston aus "Breaking Bad") aus New Orleans, der sich als Gutmensch immer wieder mit Empathie dem erbarmungslosen US-Justizsystem entgegenzustellen versucht. Der 17jährige Sohn des Richters begeht nach einem Verkehrsunfall Fahrerflucht. Dem rechtschaffenen Richter bleibt natürlich nichts anderes übrig, als den Filius der Polizei abzuliefern. Auf der Wache aber stellt der Richter fest, wen sein Sohn überfahren hat: es ist ausgerechnet der Sohn des übelsten Gangsterbosses von New Orleans.

Der Richter-Sohn würde keine 10 Minuten im Gefängnis überleben. Also muss der Unfall vertuscht werden. Und so geschickt der Richter in seinem Gerichtssaal ist, so unbeholfen agiert er als Vertuscher.

"Your Honor" packt sogleich und auch wenn die Geschichte stark und die Dramaturgie stimmig ist, ist sie halt auch nicht ganz neu. Vieles spielt sich in den Nahaufnahmen der Gesichter ab. Wie der Richter-Vater fast verzweifelt, wie der Unfallfahrer hadert, wie der Mafiosi zetert. Die Kamera erfasst den Wahnsinn von ganz nah und das macht aus einer mittelmässigen Story eine wuchtige Serie. 

Dienstag, 23. März 2021

Die Blumentöpfe regieren auch das BAG

Google den Begriff "BAG" und es erscheinen Dir Taschen... Ein Schelm, wer zwischen einem Behälter und einem total ineffizienten Bundesamt einen Zusammenhang herstellt....

Jeder Schweizer weiss, was BAG heisst. Natürlich nicht Tasche, sondern anscheinend "Bundesamt für Gesundheit". Viele Schweizer sind längst empört über dieses Larifari-Amt, geführt von Blumentöpfen. "Wir haben uns einem hohen Ziel verschrieben: dem Wohlergehen der Menschen in diesem Land. Von unserer Arbeit hängt viel ab", lese ich auf der Website des BAG. 

Macht aus dem BAG das Amt für Glück. Dann wäre dieses
Monument wenigstens für etwas gut. 

Definiere "hohes Ziel"! Das sollte jeder Oberstufenschüler können. Beim Bundesamt für Gagaismus meint das wohl, die heisse Corona-Schuld-Kartoffel einfach weiter zu schieben. "Langfristige Modelle legen nahe, dass es nach Abschluss der Durchimpfung der Impfwilligen mutmasslicher zu einer substantiellen Erkrankungswelle bei den Impfunwilligen kommen könnte."

Das schreibt das BAGagaismus in einem Brief vom 12. März. Will heissen; wer sich nicht impfen lassen will, ist schuld an der nächsten Welle. Vielen Dank auch. 

Vielleicht sollten die Damen und Herren Blumentöpfe im BAG zuerst einmal dafür sorgen, dass es überhaupt genügend Impfstoff gibt. Bevor solche stupiden Pauschal-Drohungen ausgestossen werden. 

"Kind, Du musste ohne Essen ins Bett, wenn Du die Hausaufgaben nicht machst."

"Aber es sind doch Schulferien...."

Dem sage ich mal "Realitätsverlust". Allerdings fällt das Wörtchen "könnte" am Schluss des Textes durchaus positiv auf. So ganz sicher sind sich die Blumentöpfe im Hause des Gagaismus dann wohl doch nicht. 

Das Gaga-Amt ist nicht klein. 630 Leute arbeiten jährlich daran, ein Budget von 172 Millionen Franken zu verpulvern. 

"Das BAG schützt die öffentliche Gesundheit, entwickelt die Schweizer Gesundheitspolitik und sorgt für ein leistungsfähiges, bezahlbares Gesundheitssystem."

Definiere "schützt die öffentliche Gesundheit"!

Vielleicht sollten wir es Bhutan gleichtun. Im kleinen asiatischen Land mit knapp 800'000 Einwohnern misst das Glücksministerium das Wohlbefinden. Da zählen nicht Moneten und Dukaten. Sondern das Glück wird erhoben. Also machen wir aus dem Schweizer Bundesamt für "Gesundheit" doch ein "Amt für Glück". Dann wäre das Monumental-Gebäude mit seiner Infrastruktur wenigstens für etwas zu gebrauchen. 

Und an der Abkürzung müsste man nicht mal etwas ändern: BAG = Bundesamt für Glück.

 


Sonntag, 21. März 2021

Die politischen Blumentöpfe wursteln fröhlich weiter

Da liegt doch mal ein schlauer Vorschlag auf dem Tisch. Die wichtigsten Schweizer Wirtschaftsverbände machen das, was kluge Leute in einer aussergewöhnlichen Situation tun: sie tun sich zusammen und reichen dem Bundesrat einen Katalog vor, wie man aus der Corona-Malaise kommen könnte. 

- Bis Ende März soll ein Konzept bezüglich Gratistests vorliegen.

- Bis Anfang Juni soll ein Corona-Impf-Pass zur Verfügung stehen. 

- Bis Ende Juli soll jeder der will geimpft sein.

- Bis Ende September soll klar sein, wie man künftig die Versorgung mit medizinischem Material sicherstellen will. 

Ehrgeizig? Na klar. Das Corona-Virus macht ja auch keine Pause. Die einzigen, die immer mal wieder verschnaufen müssen, sind die Damen und Herren der Landesregierung. 

Am Montag, 22. März tagt die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats. "Aussenminister Cassis reist extra aus seinen Ferien an", lese ich Online. Ach Mensch, Applaus Applaus Herr Cassis. 

Aber zurück zu den Blumentöpfen. Leider finde ich nach einem Jahr des kläglichen Corona-Versagens kein freundlicheres Wort mehr für den Bundesrat. Der obige 4-Punkte-Katalog kann ja nicht so schwer anzupacken sein.

Ausser....ach, wie sich wohl so eine Arbeitswoche in der Bundesverwaltung gestaltet?

Montag, 9.00, PC starten, 9.30 mal Kaffeepause und sich mit den Kollegen austauschen, danach etwas Aktenstudium, ab 11.30 rumfragen, wer mit zum Essen kommt.

Dienstag, siehe Montag.

Mittwoch, schon Mitte Woche, bald ist Weekend. Ansonsten siehe Montag.

Donnerstag, siehe Mittwoch.

Freitag, bald Wochenende. Ich fahr dann mal den PC heute etwas früher runter. 14.30 ist okay? Wir sehen uns am Montag.

Bin ich nun ein Zyniker? Mag sein. Die Blumentöpfe haben ihren Kredit bei mir aufgebraucht. Wurstelt schön weiter. 



Freitag, 19. März 2021

Regieren by Blumentopf

Nun ist es passiert. Die Regierenden knicken vor der einen Zahl komplett ein. Und bei der anderen Zahl tun sie nichts, ausser warten, abwiegeln, prüfen, analysieren und dann vielleicht nochmals prüfen. 

Der Schweizer Bundesrat hat am 19. März verkündet, bezüglich Corona-Pandemie keine weiteren Lockerungen zu erlauben. Dabei sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Die Positivitäts-Rate liegt seit Wochen zwischen 4 und 6 Prozent. Die Anzahl der täglichen Todesfälle ist tief. Das Gesundheitssystem ist weder überlastet, noch nehmen die Spital-Einweisungen zu.

Einzig die sogenannten "Infektionen" steigen. Was die Fachleute indes prognostiziert haben. Dieser Richtwert reicht den Regierenden, an ihrem Gaga-Regime festzuhalten. Viele Schweizer Kantone wollen es anders. Viele Schweizer Parlamentarier wollen es anders. Viele Organisationen auch. 

Einzig der Bundesrat klemmt. Und vertagt sich - bitte festhalten - auf den 14. April. Und hier die gute Nachricht. Es ist immerhin der 14.4.2021. 

Helm auf - Vorsicht vor dem Blumentopf

Beim Knausern sind sie also gross. Beim Organisieren aber haperts. Die Impferei kommt nur schleppend vorwärts. Bereits verweisen die USA - was haben wir vor 3 Monaten noch über das vertrottelte Trump-System gelacht - auf Europa als mahnendes Beispiel. Und dann noch diese unsägliche Tristesse mit den Impfstoffen. AstraZeneca ist in der Schweiz noch nicht einmal zugelassen. Es wird noch etwas geprüft. Und analysiert. Und geprüft. Und kontrolliert. 

Die Schweizer Regierung klemmt das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben weiter ab. Und befiehlt sozusagen die Helm-Pflicht. Es könnte ja ein Blumentopf auf die Strasse fallen.

Diese "Schutz-vor-jeder-Eventualität"-Politik ist Unsinn. 


Donnerstag, 18. März 2021

Mark Streit - der erste Schweizer NHL-Captain

Man stelle sich mal vor, ein Schweizer Schauspieler gewänne den Oscar. Was dann los wäre.  Es gäbe Porträts, Interviews, Livestreams - und Bücher. 

"If you make it there, you can make it anywhere" sang Frank Sinatra in seiner New York-Hymne. Das dachte sich wohl auch der blutjunge Eishockey-Verteidiger Mark Streit, als er mit noch nicht mal 23 Jahren vom renommierten Schweizer Rekordmeister HC Davos in die USA wechselte. Doch was für ein Schock. "Am Flughafen erwartete mich niemand. Kein Mensch hatte sich die Mühe gemacht, mich abzuholen."

Diese Ich-Worte hat Autorin Sherin Kneifl dem Eishockeyspieler in seiner Biographie "Mark Streit - Gegen alle Widerstände" in den Mund gelegt. Und scheitert grandios. 

Man stelle sich das vor. 23 Jahre jung und mutterseelenallein am Flughafen von Salt Lake City! Was man daraus sprachlich hätte machen können. Die ganz grosse Eishockey-Sprache rausholen. "Was für ein Bodycheck. Ich fühlte mich, als ob mich gerade ein 2-Meter-Spieler aus dem Weg geräumt hatte." So was in diesem Stil. Aber nein. Diese spektakuläre Karriere plätschert lieblos erzählt nur so dahin. Der Untertitel "Gegen alle Widerstände" erscheint geradezu wie ein Hohn. Hätte Streit bloss dieser Autorin widerstanden.

"Eishockey gilt als eine der härtesten Sportarten, die von eisernen Männern betrieben wird." Kaum zu glauben, dass Mark Streit solche Plattitüden von sich gibt. 

Wie sagte ein Freund über dieses Buch: "Fantastischer Werdegang, geschrieben im Stil eines Schüleraufsatzes." 

Sherin Kneifl, die ihr Vorwort noch mit dem läppischen Dr. garnieren muss, porträtiert gemäss Verlagsangaben "in ihren Büchern einfühlsam Persönlichkeiten aus der Welt des Sports...."

Die gute Frau hat der Welt leider auch schon die Köbi Kuhn-Biographie (LINK) angetan. Frau Doktor, Finger weg!

Sonntag, 14. März 2021

Ziviler Ungehorsam: herrlich!!

Corona-Minister werden nicht müde, stumpfsinnig zu wiederholen "wir alle zusammen". Anfangs fand ich diesen Satz etwas gar pathetisch, dann wunderbar - und unterdessen ist er nur noch hohl. Denn ich frage mich, inwiefern es die Minister mit dem "alle zusammen" eigentlich selber nehmen? 

Es war im Januar, als mich auf der Autobahn der Hunger plagte und ich die Raststätte mit dem grossen Restaurant anfuhr. Ich durfte sogar hinein und etwas aussuchen. Hinsetzen aber war nicht erlaubt, ich musste mein Essen nach Draussen nehmen um es dort zu essen. Im Januar.

Das muss kein Minister über sich ergehen lassen. Dem wird die Ente im Büro kredenzt. Er oder sie wird auch nirgends anstehen müssen, um sich ein neues Buch zu kaufen und er oder sie muss sich auch nicht für den Frisör-Termin anmelden. 

Oder die Impferei. Es gibt diese behördlich angeordnete Reihenfolge. Zuerst die Alten, die Schwachen, dann die Anderen. Ich kenne 85jährige, die warten noch immer. Während diverse Minister, sogar solche in ihren fitten 40ern, bereits gepikst sind. 

"Wir alle zusammen" wird zum Hohn

Ordnern wir doch einfach mal Kurzarbeit für die Minister an. Weniger leisten als jetzt würden sie auch als Kurzarbeitende kaum. Und vielleicht sollten sie sich dann auch noch gleich einloggen um ein Härtefall-Formulare auszufüllen. Mal schauen, ob sie dann noch immer mit Sorgenfalten-Stirnen an ihren debilen Durchhalte-Parolen festhalten.

Viel tun kann ich ja nicht. Die nächsten Wahlen sind noch weit. Aber etwas ziviler Ungehorsam tut schon mal ganz gut. Es ist zwar nur ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein Grosser für mich. Ich habe die Covid-App deinstalliert. Herrlich!! 

Macht mit Leute, es ist befreiend. Und wenn der besorgt schauende, aber blödsinnig handelnde Covid-Minister wieder (also bald) von "alle zusammen" schwafelt, schmeisst ihr Jerusalema an und tanzt den politischen Deppen um die Ohren. 





Freitag, 12. März 2021

Condor als Thriller-Serie - Staffel 1 ist grossartig, aber....

Natürlich ist der Robert Redford-Film "Die 3 Tage des Condor" unerreicht, auch wenn der Streifen von 1975 reichlich Patina angesetzt hat. Dass es nun eine Serie unter dem Kürzel "Condor" gibt, muss so schlecht aber nicht sein. Zumal Staffel 1 auch noch exzellent besetzt ist. Mit William Hurt und Mira Sorvino treten sogar zwei Oscar-Preisträger auf. Und das nicht in kleinen Nebenrollen. 

Hauptcharakter aber ist Joe Turner, gespielt von Max Irons, dem der Makel anheftet, Sohn von Jeremy Irons zu sein. Dafür kann Irons Junior natürlich nichts, aber noch ist es ihm in seinen Rollen nicht gelungen, aus Daddys Fussstapfen (auch der Oscar-Gewinner) zu treten. Auch mit "Condor" schafft Max Irons das nicht. 

Zu eingeschränkt ist seine Mimik, zu kraftlos seine Performance. Der Held einer Thriller-Serie muss die Show aber tragen (siehe Claire Danes in "Homeland" oder Sofia Helin in "Die Brücke"), auch - oder erst recht - wenn ihm prominentes Personal zur Seite steht.

Aber genug gelästert. "Condor 1" ist spannend, rasant erzählt, fantastisch ausgeleuchtet und die Story erinnert schon fast an einen James Bond-Plot. Die Bösewichte wollen nichts weniger, als die Weltordnung aus den Fugen zu heben. Da kommt ihnen ein CIA-Analyst (was Joe Turner ist), der misstrauisch wird, natürlich zur Unzeit. 

Das in solchen Fällen übliche Katz- und Maus-Spiel beginnt. Wer hintergeht wen? Wer ist Doppelagent? Warum weiss der das und der jenes nicht? Das ist manchmal etwas gar schablonen-artig gezeichnet, bleibt aber intensiv und steuert auf ein Grande Finale zu. Dieses endet mit einem zwar etwas gesuchten dramaturgischen Kniff - aber ist in sich dennoch stimmig und logisch.

Die zweite Condor-Staffel liegt in den USA aus diversen Gründen brach. Was uns in Europa nicht betrifft. Vielleicht wäre es aber doch besser gewesen, Condor 2 in der Giftschublade zu belassen. Da ist nichts mehr vom Spirit zu spüren, die Dynamik ist weg, die Dialoge sinken auf Lindenstrasse-Niveau und die Story ist Stangenware, zumeist auch noch fürchterlich platt gespielt. 

Russen trinken Wodka, Amis Bourbon. Gääähn

Ein russischer Agent will in die USA rüber laufen. Ein bei der CIA installierter Gegenagent will das verhindern - und dazwischen tummeln sich die in solchen Fällen üblichen Gestalten. Der undurchsichtige Direktor, das herzige Blondchen, der Einfaltspinsel, der rachelustige Teenager, die kaltherzige Russin. Apropos Russen. Es versteht sich von selbst, dass die bei jeder Gelegenheit zum Wodka greifen, während sich der Amerikaner beim Bourbon erholt. 

Condor Staffel 1 ist eine gepflegte Thriller-Serie auf anständigem Champions League-Niveau. Condor Staffel 2 ist leider nur noch 3. Liga - wobei es auch in der Drittklassigkeit lässige Momente gibt. Aber der grosse Zauber ist dahin. 

Donnerstag, 11. März 2021

First Dates oder die Suche nach der ganz, ganz grossen Liebe

TV-Verkupplungsshows sind aus vielerlei Gründen beliebt. Einer der wichtigsten ist der Voyeurismus. Da kann man sich als Zuschauer prima ergötzen an der Tollpatschigkeit, dem Grössenwahn oder einfach nur an falscher Kleidung. 

Bing oder Klirr? 

Die VOX-Sendung "First Dates" ist thematisch zwar eine klassische Blind-Date-Sendung - geht aber noch einen Schritt weiter, indem die Paare nicht nur etwas quatschen, sondern sich zum gepflegten Dinner treffen. 

Haben wir das nicht alle schon gemacht im Restaurant? Zum Nachbarstisch geschielt, um zuzuschauen wie Spagetti runterflutschen oder bei einem stupiden Gespräch zu lauschen? Bei "First Dates" sind wir ganz nah dran, quasi das Mäuschen auf dem Tisch. Wunderbar. Da gibt es alles; von genervtem Augenrollen bis zu herzigen Flirtereien.

Ich finde die Sendung grossartig. Weniger wegen den Teilnehmern. Das sind oft einfach nur arme Tröpfe, welche sich durch den Sprung ins TV die ganz, ganz grosse Liebe erhoffen - und vielleicht auch etwas Ruhm. 

Gastgeber Roland Trettl - oa Wucht.

Grossartig macht "First Dates" das Personal im TV-Restaurant des Südtiroler Gourmetkochs Roland Trettl mit dem Schmäh in der Stimme. Der Gastgeber ist immer Charmeur, ganz selten aufdringlich und meistens lustig. Eines ist er jedoch nicht; Moderator. Das gibt es in dieser Show nicht. Also keine aufgesetzten Plapper-Sprüche wie in RTL-Dschungel- oder Danceshows. Auch die Barkeeper und die Serviceleute sind herrlich unaufgeregt und so bekommen die First Dater den nötigen Raum. 

First Dates - die etwas andere Datingshow mit viel Charme: LINK

 

Montag, 8. März 2021

Film "Palmer": Justin Timberlake als Daddy Cool

Mit dem Musiker Justin Timberlake werde ich nicht warm. Dafür umso mehr mit dem Schauspieler. Sein neuester Film heisst "Palmer" mit Timberlake in der titelgebenden Hauptfigur. 

Er spielt einen Typen, der nach 12 Jahren Knast in seine alte, heruntergekommene Heimat, einem Städtchen in Louisiana, zurückkehrt. Viel geändert hat sich nicht. Palmer kommt bei seiner Grossmutter unter. Auf deren Grundstück lebt in einem Trailer eine drogensüchtige Mutter mit ihrem achtjährigen Sohn Sam. Der moppelige Junge ist zwar etwas gar karikiert gezeichnet, indem er sich Spangen ins Haar steckt und total auf Feen und Cheerleader-Tanzen steht und so auf ein Erwachsenen-Leben als Homosexueller zusteuert. Ein schwules Kind im amerikanischen Hinterland? Der Ärger scheint vorprogrammiert.

Da die drogensüchtige Mama ständig verschwindet, verbringt der ungewöhnliche Junge viel Zeit im Haus der Grossmutter - und damit auch bei Palmer, der mit dem Kind aber nicht viel anfangen kann. Palmer beginnt als Hausmeister in der Schule von Sam zu arbeiten und versucht seinen gewalttätigen Freunden aus dem Weg zu gehen. 

Die Geschichte spitzt sich zu, als Sams Mutter tagelang verschwindet und Palmers Grossmutter stirbt. Wer kümmert sich nun um das Kind? Der mürrische Palmer will zwar nicht - aber was soll aus Sam werden ohne Zuneigung?

Natürlich erzählt uns "Palmer" als Film keine neue Story. Dennoch hat mich der Film gepackt. Justin Timberlake überzeugt mit den kleinen Gesten, mit seiner sparsamen Mimik. Zum Ereignis aber macht der Film die Auftritte vom achtjährigen Ryder Allen als Sam und Juno Temple als seine kaputte Mutter. 

Donnerstag, 4. März 2021

Für den Stadtzürcher Angestellten solls frisches Geld regnen

Die Stadt Zürich ist nicht nur sehr reich, sondern auch sehr grosszügig. Darum teilt sie gern. Solidarität ist in Corona-Zeiten natürlich ein noch wichtigerer Wert geworden.

Darum stellt eine der reichsten Städte der Welt fünf Millionen Franken zur Verfügung. Dieses Geld wird unter den Angestellten der Stadt aufgeteilt. Und zwar unter denjenigen, welche durch die Pandemie «stark gefordert» waren. Dies teilte der generöse (darf man hier schon sagen; links-grüne) Stadtrat am 3. März 2021 mit.

Die Einmalzulage liegt zwischen 250 und 1500 Franken.

So weit, so erfreulich. Für die Betroffenen.

Die Stadt Zürich ist auch sehr transparent. Vielen Dank. Darum kann man HIER auch die Lohnstruktur einsehen. Als Wenigverdiener gilt, wer CHF 47'513 im Jahr verdient. Das höchste Gehalt – zumindest welches ich gefunden habe – liegt bei CHF 244'759.

Städtische – oder andere staatliche – Jobs sind gerade jetzt extrem krisensicher und es muss sich auch kein Staatsangestellter vor Kurzarbeit fürchten.

Warum also wird das finanzielle Füllhorn über den Stadtangestellten ausgeschüttet und nicht über eine Branche, welche sehr darbt? Die Kunst! Noch so gerne lassen sich Stadträte an Musical-Premieren, Filmfestivals oder Award-Auszeichnungen neben Künstlern ablichten. 

Aber halt: die reiche, tolerante, transparente Stadt Zürich hat seine Künstler nicht vergessen. Es gibt zusätzlich 10 Millionen. Wer den Formular-Wahn und die «Wenns» und «Abers» überstanden hat, wird unterstützt. Formuliert ist das (LINK) wie folgt: Antragsberechtigt sind Künstlerinnen und Künstler, die in einem künstlerischen Bereich tätig sind, der von der Dienstabteilung Kultur gefördert wird.

Müssen die Stadtangestellten, welche «stark gefordert» waren auch solche Kriterien erfüllen? Eher nicht.

Als Steuerzahler bin ich entsetzt. Als Wähler habe ich es in der Hand. Wahltag ist der 13. Februar 2022.

 

 


Mittwoch, 3. März 2021

Kritik zur Miniserie "The Stand" nach Stephen King


Stephen King kann eines richtig gut: packende Geschichten schreiben. Ich mochte selbst den völlig unblutigen Roman "Joyland". Auch wenn King natürlich immer dann besonders gut ist, wenn spektakulär gestorben und so richtig böse draufgehauen wird. 

Die Stephen King-Unholde sind oft widerlicher als Hannibal Lecter und die Guten rührselige Einfaltspinsel, die dennoch unser Herz erreichen und erweichen.

1978 erschien "The Stand" als Buch, 1994 gab es eine erste Serie, nun folgt eine Neue. Eine Pandemie (echt jetzt? Ja!) rafft 99% der Menschen dahin. Das restliche Prozent teilt sich auf in das übliche Stephen King-Personal; hier die Guten, da die Grausamen. Die stehen sich irgendwann zum letzten Duell (daher der Titel "The Stand") gegenüber.

Der Cast ist exzellent, auch wenn einige Stars nur Kurzauftritte haben. Whoopi Goldberg, Alexander Skarsgard, Amber Heard, Greg Kinnear, James Marsden, J.K. Simmons, Clifton Collins jr., 

Aber das wars dann schon mit den guten Nachrichten. Die Dramaturgie ist unübersichtlich, die permanenten Zeitsprünge sind unnötig und bremsen das Tempo ständig runter. Kaum ist man bei einer Figur, hetzt «The Stand» zur Nächsten, ganz so, als ob man es dem Publikum nicht zutrauen – oder zumuten – mag, etwas länger zu verweilen.

Wer Stephen King-Bücher liest oder sich Filme ansieht, die auf seinen Geschichten basieren, muss bei "The Stand" wirklich nur noch müde gähnen. Leider tauchen die üblichen King-Ingredienzen inflationär auf: Maisfelder. Ballone. Smileys. Onanierende Teens. Unsichere Teens. Maisfelder. Ah, habe ich schon erwähnt…

"The Stand" hätte gerade in Zeiten von Corona ein hübsches Abziehbild sein können, von dem, was uns blühen könnte. Aber so ist es nur eine matte Serie, welche weder packt noch spannend oder gruselig ist und schon gar keine Fragen offen lässt. 

 

Dienstag, 2. März 2021

So kocht man Blumenkohl - oder so

Eine knackige Headline zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Ich habe es selber oft probiert und bin häufig gescheitert. Die Headline - der Titel eines Artikels - sollte anregen, den Text zu lesen. Sollte also neugierig machen und doch nicht allzu viel verraten.

Die vielen Onlineportale, die ihre Kohle mit Ads - neudeutsch für Werbung - verdienen, verarschen den User immer öfter mit der langweiligen "So...-itis"

Damit wird irgendeine Lustigkeit, Brutalität oder Einfachheit suggeriert und die Macher erhoffen sich Klicks, Klicks, Klicks. 

Ich falle auch oft genug auf diesen Unsinn rein. Aber wenn ich ehrlich bin, erzählen diese banalen So-Titel schon die ganze Geschichte. Weiterklicken unnötig. 

Aber vielen Dank hast Du meinen Text gelesen. Der auch nicht besonders originell betitelt ist. 

Ich kann Dich jedoch beruhigen: Geld generiere ich damit nicht. Ob mein Titel nun "So doof" oder "So geil" oder "So kocht man Blumenkohl" heisst. So. 

Montag, 1. März 2021

Der doofe Ländervergleich

In der Rekrutenschule sagte mein Korporal stets: "Sei froh, bist Du in der Schweizer Armee. Bei den Israelis geht's ganz anders ab."
Was müssen sich demzufolge israelische Kadetten anhören? "Sei froh, bist Du nicht in Nordkorea?"
Und was nützt mir dieser Ländervergleich? Genau. Nichts!

Dasselbe läuft jetzt zu Corona. "Wir sind noch glimpflich davon gekommen. Stell Dir vor, wir wären in Land X oder Y."

Jo mei. Hilft mir auch nicht wirklich weiter. Ich bin ja nun mal hier. 
Ist ja ungefähr so, wie wenn mir jemand bei Regenwetter sagt, "sei froh, bist Du nicht in London" oder wenn ich mich über zwei Kühe auf der Autobahn ärgere "sei froh, bist Du nicht im Senegal". 
Es nützt alles nichts. Corona ist ein Arschloch. 

Ob die Menschheit daraus was lernt, bezweifle ich. Nirgends ist eine Strategie zu erkenne, Konsequenzen zu ziehen. Und damit meine ich nicht, wie bekloppt die Menschheit zu impfen. Sondern präventiv was zu tun. 

Vielleicht etwas nachhaltiger leben? Weniger Fleisch fressen? Weniger Globalisierung?
Ich befürchte, wenn Corona gebodigt ist, geht es in einem neuen Affentempo weiter. Und die Länder werden sich gegenseitig wieder übertrumpfen. Ätsch, wir haben mehr Touristen als Ihr. Ätsch ätsch....autsch.

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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