Samstag, 30. September 2017

Cafe Bar Meierei - der versteckte Geheimtipp von Zürich

In Philadelphia war es, wo ich in einem umgebauten Feuerwehrlokal das trendige Lokal "Jacks" entdeckte. Der Haussalat war mit Grapefruit-Streifen angereichert und herrlich erfrischend, denn es war Sommer und dann wird es an der US-Ostküste über 35 Grad. 
Warum erzähl ich das? 
Weil mich das umgebaute Lokal faszinierte. Und ich erst kürzlich hier in Zürich etwas ganz ähnliches entdeckte; die Cafe Bar Meierei. Die sich in einer ehemaligen Garage befindet und dem allgemeinen Züri-Trend der arroganten Coolheit mit einer eigenen Lässigkeit widersetzt. Gut versteckt und trotzdem mitten im Trendquartier Kreis 6 haben hier Corinne und Markus Lüthi ein Bijou eingerichtet, das seinesgleichen sucht. Der Name ist Programm; es ist ein Café und eine Bar, es steckt viel Liebe drin und Leidenschaft, schon beim zweiten Besuch wird man wieder erkannt (anderswo in Zürich muss man schon ein halbes Dutzend Mal kommen, ehe der schöne Kellner zumindest mit der Erkennungswimper zu zucken pflegt), beim dritten Mal gehört man schon fast zur Familie. 
Die Meierei macht Spass und erinnert mich frappant an das umgebaute Feuerwehrlokal in Philadelphia. Apropos; die leckeren (und vom Haus offerierten) Appetizer die Gastgeberin Corinne hinstellt, sind mit Philadelphia-Käse bestrichen. Was den Bogen schliesst und mich zur Aufforderung führt; kommst vorbei, schauts Euch an, geniesst, offen von Mittwoch bis Samstag, mehr HIER. Und PS: nein, das ist kein bezahlter PR-Text, ich bin bloss begeistert. 


Montag, 18. September 2017

TV ist heute komischer denn je

Bravo, der Vorname ist richtig.....
Wie Pilze ploppen neue Fernsehsender aus dem Boden, bald jedes Dorf hat seinen eigenen Kanal. Selbst Minivereine schicken bewegte Bilder in die Welt. Die Folge dieser Inflation sind immer absurdere Fernsehstunden. 
Ich brauche keinen Stefan Raab mehr, keinen Benny Hill. TV ist heute komischer denn je. Und keinem Programmverantwortlichen scheinen die immer peinlicheren Fehler überhaupt noch aufzufallen. Ein Zürcher Vorortssender schiesst oft (und vermutlich unfreiwillig) den Inhaltsvogel ab. In obigem Beispiel ist nicht nur die Bezeichnung putzig falsch. Sogar den sehr einfachen Namen des Prof. Dr. konnte sich der "Journalist" nicht richtig notieren. 

"Ich grüsse alle, die mich kennen. Und Dich"

Andere haben das Wunschkonzert. Nein, die meinen das ernst, Sonntag für Sonntag lacht der bildfüllende Mann vor dem total originellen Hintergrund mit Juke Box und lässt in Einspieler-Videos Schlagerhasen über saftige Heiden hoppeln und von der heilen Welt singen. Anrufen tun die immer gleichen Ewiggestrigen, die wie einst in den 80er Jahren "alle grüssen die mich kennen und alle, die ich vergessen habe". Ich kippe laut lachend weg. 
In diesen kuriosen Lokalsenderchen sitzen sie in Kulissen, die fast umkippen, machen Tier-sucht-Platz-Sendungen oder laden den örtlichen Gewerbetreibenden für "den total interessanten Talk" ein. Die Fragen sind stupid, die Bilder unscharf, verwackelt. Bald jeder Depp ist Journalist oder TV-Macher. Und hat doch keine Ahnung, von dem was er da tut. Da bekommt der Sendetitel "Nonstop Nonsens" von Didi Hallervorden eine ganz neue Bedeutung. 

Studiopublikum: 7 Leutchen

Besonders ulkig wird es dann, wenn sich diese Zwergensender in der Unterhaltung probieren. Würden sie es wenigstens als Comedy deklarieren, das wäre eine Gaudi. Aber nein, sie tun ganz ernsthaft so, als ob sich das Multimillionen-Konzept einer "Wer wird Millionär"-Franchise einfach so kopieren liess. Einen Günter Jauch gibts halt nur einmal. Da kann der lokale Quiz-Moderator noch so glucksen und kalauern. Wenn die Fragen dämlich, die Kulissen billig, die Beleuchtung aus den 70ern und das Studiopublikum aus sieben Hanseln besteht, ist es nur noch eines: doof. 


Giftflut; Kommissar de Bodt jagt diesmal Terroristen

Seit drei Jahren gehört Hauptkommissar Eugen de Bodt zum Bodenpersonal der deutschen Krimiliteratur. Zuerst ermittelte er in "Heldenfabrik", dann in "Zwei Sekunden" und jetzt in "Giftflut". Der kurze Titel ist Programm. Denn ein Markenzeichen von Autor Christian v. Ditfurth sind die Stakkato-Sätze; kurz zwar, aber prägnant:
<De Bodt betrat das Gebäude. 
"Wir möchten mit Dr. Angermann sprechen", sagte er der Dame am Empfang. 
"Sind Sie angemeldet?". 
"Ich bin immer angemeldet". 
Schob den Dienstausweis über den Tresen.>
Das ist De Bodt pur. Und v. Ditfurth in Reinkultur. Der Bulle setzt sich nicht nur über Dienstwege, sondern auch über jegliche Formalien hinweg, lässt sich mehr von seiner Intuition, denn den internen Gepflogenheiten leiten. Klärt so zwar jeden Fall, macht sich aber bei seinen Vorgesetzten unbeliebt und bei seinem Team unersetzlich. 
Wer sich auf die Stakkato-Sprache einlassen mag, der wird belohnt. Mit einer furiosen Terror-Geschichte, die nicht nur den Kommissar, sondern etliche Protagonisten um den halben Erdball jagt - wobei Berlin geografischer Mittelpunkt der Story bleibt. So geschickt der Autor die Fäden auslegt, so schlau führt er sein Ensemble am Schluss wieder auf Feld eins zurück. 

Der Bulle und die Kanzlerin

De Bodt hat die freche Schnauze eines Schimanski, ist aber gleichzeitig in seiner Männlichkeit ambivalent, stösst seine Kollegin - in die auch er heimlich verliebt ist - zurück und hat, hübscher Nebeneffekt aller seine Fälle, stets einen direkten Draht zur Kanzlerin. Köstlich, wenn der Autor einen Dialog mit dem ruppigen Bullen und der Mutti beschreibt. Man sitzt am Tisch der Macht. 
"Giftflut" ist aktuelles, brisantes Lesekino, anstrengend und anspruchsvoll und man fragt sich, wer würde diesen De Bodt darstellen können, käme er auf die Leinwand. Es fällt mir nur einer ein, aber der ist schon gegangen; Götz George. 
Mehr Infos HIER


Dienstag, 5. September 2017

Die Bremer Stadtmusikanten sind bekloppt

Diese Brücke in Bremen hat ein Problem. Sie ist in die Jahre gekommen und darf nicht mehr allzu viel schwere Lasten tragen. 
Was würde ein kluger Kopf machen?
Was würde ein Ingenieur machen?
Weniger Verkehr rüber lassen.
Haben die Bremer auch getan.
Bloss - sie haben den falschen Verkehr eingeschränkt.
Anstatt weniger Autos über die marode Brücke fahren zu lassen, sind weniger Fussgänger oder Radfahrer zugelassen. Um das zu erreichen, wurde mit einer Absperrung der Geh- und Radbereich halbiert. Pointe an der Geschichte; Gitter und Betonblöcke wiegen 8 Tonnen.
Ha! Ha! Was haben wir gelacht. So wird die Brücke auch nicht leichter. 
Und warum mache ich mir darüber Gedanken? Als Stefan bin ich ja nahezu verpflichtet, jeglichen Schabernack, der mit meinem Namen angestellt wird, zu verfolgen. Immerhin heisst sie Stephanibrücke. 
Oder - sind die Stadtmusikanten bekloppt? 

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

Wetten dass und die unglaubliche WOW!!!!-Michelle

Er ist wieder da . Im schwarz-roten Blingbling-Anzug tritt Thomas Gottschalk auf und erhält sofort eine Standing Ovation. «Ich bin’s doch nu...

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