Samstag, 27. März 2021

Was Frauen wollen

Es gibt ja diesen ulkigen Film mit Mel Gibson, wo er plötzlich die Gedanken der Frauen hören kann. "Was Frauen wollen" heisst das Filmchen. 

Aufgebrachte Journalistinnen, welche bei Tamedia arbeiten, empören sich in einem öffentlich gemachten Brief über "strukturellen Sexismus" in ihrem Medienhaus. Und empören sich weiter, weil das Thema von den Medien nicht gebührend aufgenommen worden ist. Wenn die Damen auf Frontstorys bei der NZZ oder dem BLICK gehofft hatten, haben sie recht. Würden sie aber genauer hinschauen, haben sie unrecht. Denn es wurde darüber berichtet. Ausführlich sogar.

Um auf den Mel Gibson-Film zurückzukommen; was also genau wollen diese aufgebrachten TA-Frauen? Unklar. 

Gibt es strukturellen Sexismus bei den Medien? Ich habe in einigen Redaktionen gearbeitet: in kleinen und unbedeutenden, in grossen und wichtigen. Und ja, ich habe viele Machosprüche gehört. Und homophobe Sprüche. Und rassistische Sprüche.

Meine eigene Erfahrung ist die Folgende. Da ich als Indianer und auch als Häuptling gearbeitet habe, kenne ich die Situation aus verschiedenen Perspektiven. Als ich erfuhr, dass sich einer meiner Kollegen sehr despektierlich gegenüber Kolleginnen geäussert hat, nahm ich mir den männlichen Kollegen sehr dezidiert vor. Was geschah? Er beschwerte sich bei meinem Vorgesetzen, welcher sich wiederum bei mir beschwerte, dass ich so etwas nicht tun könne. Pointe; mein Vorgesetzter war schwul und hätte durchaus um die Sensibilität wissen können. 

Anderes Beispiel: ein Politiker machte mehrfach anzügliche Bemerkungen gegenüber Kolleginnen meiner Redaktion. Also schrieb unser Chefredaktor dem Politiker ein gepfeffertes Mail und stellte sich damit klar vor die Frauen in seinem Team. 

Ich selber wurde rassistisch angegangen, indem man mich als "Tschingg" bezeichnete. Übel? Na klar! Meine Reaktion? Sofort und unmittelbar! Oder hätte ich warten sollen, um dann mit Anderen einen Brief zu formulieren und von "strukturellem Rassismus" zu schwafeln?

Wahrheit ist ja immer subjektiv und die Tamedia-Frauen mögen in ihrer Wahrnehmung recht haben und es ist nicht in Ordnung, wenn sie sich unterdrückt fühlen. Sie sollen, nein sie müssen sich wehren. 

Was sie aber mit ihrem Empörungsschrei wollen, habe ich immer noch nicht kapiert. Ich schaue jetzt mal Mel Gibson....

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Popular Posts

Recent Posts

Blogverzeichnis - Bloggerei.de

Text Widget

Powered by Blogger.

Über mich

Mein Bild
Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

Wetten dass und die unglaubliche WOW!!!!-Michelle

Er ist wieder da . Im schwarz-roten Blingbling-Anzug tritt Thomas Gottschalk auf und erhält sofort eine Standing Ovation. «Ich bin’s doch nu...

Dieses Blog durchsuchen

Stefan Del Fabro

Stefan Del Fabro
Autor und Journalist

Recent Posts

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de

Follow Us

Blogverzeichnis - Bloggerei.de Blogger United

Flickr Feed