Montag, 31. August 2020

Gibt es eigentlich nur noch schwarz oder weiss?

Schwarz oder Weiss? Das ist nicht die Frage.
Schwarz oder weiss ist gar nicht die Frage.
Spieglein Spieglein: welches ist die faszinierendste Stadt der Welt? Paris oder Rio de Janeiro oder Hongkong? Welcher Schauspieler ist der Wandlungsfähigste? Robert De Niro oder Mads Mikkelsen oder Adriano Celentano? 
Diese Liste der Superlative kann ich beliebig weiterführen. Den Antworten ist eines gemein: sie sind subjektiv, den Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Die Welt ist vielfältig und abwechlungsreich. 
Die Corona-Krise kehrt nun jedoch die hässlichen Seiten unseres menschlichen Verhaltens hervor. Es gibt nur noch Pro oder Kontra.
Wer Zweifel äussert, wird abgestempelt und in die Kontra-Ecke geschoben. Wer keine Zweifel hat, gehört zu den Guten und macht alles richtig.
Die Welt lässt sich nicht so einfach in zwei Seiten aufteilen, Freunde des gepflegten Imperativs. Es gibt auch noch Grautöne.
Die Corona-Demos werden von vielen Medien sehr fantasielos begleitet. Dass es Faschos und Nazis dabei hat, gefällt niemandem mit gesundem Menschenverstand. Aber wer weiss, wo sich die Leute sonst noch tummeln: vielleicht bei den Fridays for Future? Oder den Pussy-Hat-Frauen? Wird das denen zum Vorwurf gemacht? Kann ich was dafür, wenn ich Zweifel habe und ein brauner Idiot hat die auch? 
Man wirft ja Hundeliebhaber auch nicht in den gleichen Topf wie Neonazis. Obwohl Adolf Hitler ein grosser Hundefan war.
Auch wenn die Welt bunt ist: derzeit wird vieles auf Schwarz oder Weiss reduziert. Und die Grautöne gehen komplett vergessen. 

Mittwoch, 19. August 2020

Einmal ins Kino oder 3 Monate Netflix??


Endlich wieder mal ausgehen. Zuerst ins Kino, dann Abendessen, vielleicht noch ein Absacker. Das war der Plan. 

Eine ulkige Ganoven-Komödie aus Argentinien mit dem kecken Titel Glorreiche Verlierer stand auf dem Programm. Es muss nicht immer Hollywood sein. Das Filmchen war dann ganz okay, manchmal dramaturgisch etwas harzig, aber trotzdem herzig. Hat sich gelohnt.

Das Kino Le Paris (eines der schönsten von Zürich) jedoch war praktisch leer. Weniger als eine handvoll Leute haben sich den Film angesehen. Das mag an vielen Dingen liegen: dem Wetter, dem Film selber, Corona - oder dem Preis. 

Denn da musste ich tief schlucken. Ich bestellte zwei Tickets Online, was noch eine Bearbeitungsgebühr auslöste. Das kostete 41 Franken! Und da ich im Kino noch ein Getränk kaufte, bezahlte ich 45.50. Damit könnte ich mich bei Netflix - je nach Abo - drei bis vier Monate verlustieren.

"Nichts ersetzt den Kino-Spass", meinte ein Freund zwar und damit hat er recht. Unsere Generation ist aber nicht mehr die erste Kino-Zielgruppe. Es sind die 15 bis 30-jährigen. Und ob denen das Geld derart locker sitzt? 

Anschliessend setzten wir uns in eine - Corona, wo Corona?? - proppenvolle Gartenbeiz. Eine Pizza war mit 25 Franken veranschlagt. Und das Personal übte sich wohl gerade im Hinblick auf die "Unfreundlichkeits-Weltmeisterschaft". Was in Zürich zwar keine Seltenheit ist. Aber wenn man dann nach Corona endlich wieder mal ausgeht, erwartet man vielleicht doch etwas mehr Gespür für die Gäste. 

Wir sparten uns das und Dir den Rest des Abends. Zu Hause ist es eh am gemütlichsten. Und vor dem Schlafengehen gab es noch einen leckeren Absacker und einen Blick in das Netflix-Angebot. Da gäbe es noch.... aber das ist ein anderes Thema. 

 

Montag, 17. August 2020

Warum funktioniert die Covid-App nicht? Und andere Fragen

Wer weiss noch, was Beamtenmikado ist? Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Corona sei Undank ist der Staat plötzlich wieder obenauf. Unbedeutende Beamte plustern sich zu mächtigen Meinungsmachern auf und aus zweitklassigen Politikern werden reihenweise Gesundheits-Experten.

Oder: sie bewegen sich doch. Die Beamten sind erwacht und drängen an die Macht. Wie das einfache Beispiel der Covid-App zeigt, tun sie das aber sehr viel mehr schlecht als auch nur halbwegs recht. Das Scheissding tut nicht. Hätte Apple eine derart fehleranfällige App lanciert, wäre sie längst wieder vom Markt genommen. 

Mein Handy machte einen Nacht-Spaziergang....

Ich habe mir das Ding auch geladen. Und mir wurde schon "Kontakt" angezeigt, als ich tief und fest geschlafen habe. Naja, vielleicht machte mein Smartphone einen Nachtspaziergang ohne mir das zu sagen. Der kleine Racker, ts ts ts....

Aber so schnell lassen sich die neuen Beamtenkönige ihre App nicht kaputtreden. Täglich findet sich eine neue Ausrede in den Medien. Hauptsache, es darf weiter gewurschtelt werden. 

27 zu 243'000

Auf der offiziellen Seite der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich lese ich, dass sich derzeit 27 Menschen wegen Covid in Spital-Behandlung befinden. Sechs davon mit künstlicher Beatmung. Selbstverständlich sind das 6 (respektive 27) zu viel. Aber es steht trotzdem in keiner Relation, zu dem, was sich in den Zürcher Krankenhäuser sonst abspielt. Etwa 243'000 Menschen suchen pro Jahr eines der Krankenhäuser im Kanton auf. Gibt es deswegen einen Eiertanz? Nein. Aber wegen dieser 27 werden ganze Wirtschaftszweige (Kultur, Gastro, Sport, Tourismus) geknickt und wir rennen mit Masken rum und verlieren zunehmend unsere Kontaktfreudigkeit. 

Und meine App tut auch nicht. Ausser schlafzuwandeln....

Freitag, 14. August 2020

Hat die Demokratie noch Zukunft?

Wenn uns Corona etwas gezeigt hat, dann, wie fragil das Gebilde der Demokratie ist. Wir Schweizer rühmen uns ja, am meisten Mitsprache-Recht zu haben. Was stimmt. Von allen Wahlen und Abstimmungen die jährlich weltweit stattfinden, wird über die Hälfte davon in der Schweiz durchgeführt!

Die kleine Schweiz mit ihren 8 Millionen Einwohnern ist also einsamer Demokratie-Spitzenreiter. In Corona aber wurden selbst in unserer Muster-Demokratie diese Gesetze ausser Kraft gesetzt. Es brauchte nur die Worte "ausserordentliche Lage", ausgesprochen von der Bundespräsidentin - und schon war die Demokratie Makulatur. 

Machen wir zwei Beispiele. Im September stimmen wir im Kanton Zürich über das "Strassengesetz" ab. Dieses verlangt, dass der Unterhalt von Gemeindestrassen aus einem Kantonsfonds mitfinanziert werden muss. 

Als Stadtzürcher darf ich auch darüber entscheiden, ob es im Wasserleitungsnetz eine neue Direktverbindung zwischen Zuflüssen geben soll. Kosten tut das 25 Millionen Franken. 

Echt jetzt? Darüber soll ich mir als mündiger Bürger Gedanken machen? Ist das relevant? Alle diese Fragen stelle ich mir, wenn ich daran denke, welche weitreichenden Entscheidungen zu Zeiten der "ausserordentlichen Lage" gefällt worden sind - OHNE dass wir gefragt worden sind. "Zeitgründe" wäre wohl eines der Hauptargumente. Lass ich sogar gelten. 

Damit Demokratie überhaupt entstehen konnte, brauchte es viele Jahrhunderte, viele Opfer und viel Geduld. Dass alles nun aufs Spiel zu setzen, wäre zwar läppisch. Aber wir könnten mal darüber nachdenken, welche Sepperl wir bei den nächsten Wahlen wählen. Das sind dann immerhin die Leute, die uns bei einer neuen Krise regieren. 


"Der Bluthund" - Jack Reacher mit Handbremse

Zwar beginnt auch der neue Jack Reacher-Roman "Der Bluthund" schnell, hart und klar. Reacher entdeckt im Schaufenster eines Pfandleihers einen Ring eines West Point-Absolventen. Da er selber einst in dieser legendären Militär-Akademie war, kommt ihm das seltsam vor. Wer gibt seinen Ring her? Also macht sich Reacher auf die Suche und prügelt und redet sich die Ring-Lieferkette entlang. 
"Der Bluthund" nimmt sofort enorm Fahrt auf. So, wie wir uns das von einem Jack Reacher-Buch erwarten und erhoffen. Aber ungefähr ab Buch-Mitte reist die Dramaturgie eine Vollbremse, wie wir es noch in keiner Reacher-Geschichte je hatten. Plötzlich wird nur noch nachgedacht, rum gefahren, gegessen, geredet, wieder nachgedacht, erneut rum gefahren. Das geht gut, in den enormen Weiten von Wyoming. Und Autor Lee Child hält den Spannungsfaden zwar weiter geschickt in der Hand. Aber eine derart schläfrige Reacher-Story habe ich noch nie gelesen.
Das Rätsel um den Ring löst Reacher hurtig, es tauchen neue Protagonisten auf, denen Reacher überraschend schnell vertraut und sich ihnen anschliesst. 
Schiess- und Prügel-Szenen erleben einen drastischen Rückgang, dafür wird Reacher plötzlich zum Über-Philosophen, der über alles und jedes nachdenkt und ohne Unterstützung aus dem Pentagon aufgeschmissen wäre.
"Der Bluthund" schleppt sich im letzten Drittel hin wie ein müde gewordener, alter Hund, der nicht mehr so recht weiss, wo sein Herrchen ist. Damit ist diese Story eine der schwächeren aus der Jack Reacher-Reihe. 

Donnerstag, 6. August 2020

Ein 160 Nanometer kleiner Winzling attackiert uns

LINK zur Website Bundesamt für Statistik. 
Zu sterben ist zwar nicht schön - aber es passiert jedem von uns. Lieber später als früher, klar und lasst und das Leben beschützen. Amen und Halleluja.
Diese Statistik lässt mich aber aufhorchen: was, die Schweizer Todeszahlen bleiben stabil? Trotz Corona? Seltsam. 
Du kannst es selber nachschauen und downloaden: LINK
9/11 ist zwar bald 20 Jahre her, aber noch sind vielen uns die Bilder präsent. Die amerikanischen Fernseh-Sender versuchten sich mit martialischen Einblendern zu übertreffen. "America Under Attack" war noch eine der harmloseren Varianten. 
Ist es heute, mit Corona, nicht ähnlich? Mit dem Unterschied, dass die ganze Welt angegriffen wird? Wir werden von einem Viruspartikel attackiert, welches einzeln etwa 60 bis 160 Nanometer klein ist. Es ist also etwas sehr, sehr winziges, was uns grad in Angst und unsere Regierungen in hoffnungslose Panik versetzt. 
Wir haben Armeen, Waffen, Soldaten - nichts davon hilft. Das viele, viele Geld wurde ausgegeben, um uns in Sicherheit zu wiegen und uns das ständige Märchen zu repetieren, dass der Staat als Inhaber des Gewalten-Monopols schon auf uns aufpassen wird.
Aber nun, da der 160 Nano-Winzling da ist, was tun die Staaten? Sie flehen uns um Unterstützung an. Wir sollen mithelfen. Wir sollen das gesellschaftliche Leben runterfahren, das kulturelle Leben zerstören, das soziale Leben einstellen. 
DAS ist der Plan unserer Regierungen und unseres Staats-Personals? Welches gleichzeitig für Milliarden-Budgets verantwortlich ist?
Wir werden also angegriffen, aber helfen müssen wir uns nun selber? Wie wäre es denn, wenn jeder Staat beginnen würde, Impfstoffe zu suchen? Das sei nicht Staats-Aufgabe, höre ich schon.
Aber ist es denn Staats-Aufgabe, Fernsehstationen zu betreiben? Sich an Verkehrs-, Post-, Telekommunikations-Unternehmen zu beteiligen? Eigentlich nicht.
Doch wenn sich die Staaten schon so gemütlich breit gemacht haben, könnten sie nun endlich wieder mal was tun. ENTWICKELT ENDLICH EINEN IMPFSTOFF!!! Und schiebt nicht Eure Verantwortung ab. 

Mittwoch, 5. August 2020

Ozark - in dieser TV-Serie gehts unter die Haut

Jason Bateman in der Rolle seines Lebens. 
Was für ein Gemenge: ein biederer Buchhalter mit netter Familie gerät zwischen die Mühlsteine. Mafia, FBI, Drogendealer, mexikanisches Kartell, Hinterwäldler-Gangster. Und das Pikante - der biedere Buchhalter selber hat diesen üblen Mix ausgelöst.
"Ozark" ist eine Netflix-Serie, die an der Oberfläche eine Gangsterstory mit vielen, vielen Personen ist. Passenderweise spielt die Serie an einem riesigen Stausee in Missouri und somit spielen Wasser und was sich unter der Oberfläche abspielen eine ebenso grosse Rolle. Leichen werden entsorgt, hinterhältige Deals ausgehandelt und dann nicht eingehalten, es wird getrickst, gelogen, gejammert und mittendrin der nette Buchhalter. Jason Bateman ("Kill the Boss") scheint hier die Rolle seines Lebens gefunden zu haben. Das sympatische Knautschgesicht hat es trotz einiger beachtlicher Filme nicht in die erste Hollywood-Reihe geschafft. Dafür als Ozark-Titelfigur aber nun einige namhafte Preise (z.B. den Emmy 2019) abgeholt. 
Marty Byrde (Bateman) zieht mit seiner Familie von Chicago her und muss für die mexikanische Mafia Geld waschen. Er rutschte einst als einfacher Buchhalter zufällig in diese Suppe, aus der es nun natürlich kein Entrinnen mehr gibt. Das wissen wir spätestens, seit Tom Cruise als Jung-Anwalt in "Der Firma" anheuerte und ihm der Chef sagte: "Nobody ever left us. Nobody."
Trotz Flinte und kesser Schnauze die integerste Figur: Ruth Langmore.
Die grosse Stärke von "Ozark" ist ihre Unverwechselbarkeit und ihre stringente Darstellung. Man bringt keine Figur durcheinander, man kann der Story stets folgen und man gerät permanent ins Dilemma: wen soll man hier überhaupt unterstützen?
Am ehesten noch Ruth Langmore (Julia Garner), eine ständig fluchende, dünn-lippige, aber blitz-gescheite junge Frau, die das Herz dann doch auf dem rechten Fleck hat. 
"Ozark" rockt sich gerade durch die Serien-Charts und lässt niemanden kalt, der sich auf diesen Trip einlässt. Apropos: wäre nicht Corona, nähme ich mir einen Trip an diesen Fleck Erde vor. 

Samstag, 1. August 2020

Warum die Schweiz keine neuen Kampf-Jets braucht

Es ist eine Unverschämtheit. Die kleine Schweiz (der unbedeutende US-Bundesstaat South Carolina ist flächenmässig doppelt so gross) braucht ganz, ganz dringend neue Kampfjets. Sagt zumindest die Regierung in Bern. Und will dem kleinen Land an der Abstimmung im September 6 Milliarden Franken dafür abpressen. 6 Milliarden sind 6'000 Millionen!! 
Gleichzeitig tobt immer noch dieses vermaledeiete Virus namens Covid 19. Und da macht die Schweizer Regierung grad eine jämmerliche Figur. 
Anstatt sich um die Ursachen zu kümmern, wird auch in Bern eine Symbol-Politik betrieben. Da eine Verschärfung, dort eine Zuspitzung. Und immer unter dem Mänteli des Mantras "die Gesundheit steht an oberster Stelle". 
Ja, ich spiele die Kampfjet-Abstimmung und Corona gegeneinander aus. Warum investiert die Schweiz die 6'000 Millionen nicht in die Suche nach einem Impfstoff? Ich höre sie schon, die Antworten: das sei nicht die Aufgabe des Staates. Aha. Und warum hat der gleiche Staat eine App lanciert? Das ist dann plötzlich Staats-Job? Lächerlich. 
Wir hatten solche stupiden Kampfjet-Abstimmungen bereits. Bei dem Thema kommt das Mantra "die Sicherheit steht an oberster Stelle".
Damit fischt man die Leute: Gesundheit und Sicherheit. Und bei den meisten stellt der Denkapparat aus. 
Nun kommt der neueste Schabernack aus Bern: das Veranstaltungsverbot soll bis März 2021 verlängert werden. Heisst; Sport- und Kultur-Anlässe finden allerhöchstens auf Mini-Flamme statt. Siehe Mantra Gesundheit. Aber gleichzeitig sollen wir den Berner Kasperli-Generälen neue Spielzeuge beschaffen. Siehe Mantra Sicherheit.
Es ist eine Unverschämtheit, was sich die kleine Schweiz da gegenüber seiner Bevölkerung leistet. Sicherheit und Gesundheit. Und schon wackeln alle wie die Dackel. 

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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