Freitag, 28. Januar 2022

Der Preis ist heiss

Mir fiel es erstmals in meinem Stammcafé auf. Nach dem Lockdown war der Cappuccino teurer geworden. Dafür hatte ich sogar noch irgendwie Verständnis. Die Gastronomen wollen wieder aufholen. 

Nun aber auch im Supermarkt. «In der Migros kosten 500 Gramm Espresso gemahlen 5.40 Franken statt wie früher 4.90 Franken. Auch Coop schlägt bei Bohnenkaffee um 10 bis 14 Prozent auf», schreibt der Tagesanzeiger.

Preiserhöhungen nur, wenn…

Warum? Schuld sind natürlich mal wieder «die anderen». Grund für die Preissteigerungen seien nämlich teurere Verpackungsmaterialien, sagt der Migros-Food-Chef im «Migros-Magazin». Und beteuert: «Preiserhöhungen gibt es nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.»

Wir Konsumenten spüren das. Aber auch Promarca, der Verband der Schweizer Markenartikelhersteller. Da sind Anbieter gebündelt wie Nestlé, Hero oder Ricola. «Die Lieferanten stehen in der Schweiz noch mehr unter Druck als in anderen Ländern Europas», sagt Anastasia Li-Treyer von Promarca.

Plastik? Plastik!

Zu den oben genannt «teureren Verpackungsmaterialien» zählen die Grossverteiler auch Plastik. Was für ein Hohn. Anstatt dem Plastik endlich den Verpackungs-Garaus zu machen, wird der Preisanstieg ausgerechnet mit diesem ökologischen Unsinn gerechtfertigt.

Ich bin fassungslos. Aber immerhin führt mich mein nächster Einkaufstrip dann doch lieber zum Bioladen, dem Wochenmarkt oder zur Tante Emma.


Samstag, 15. Januar 2022

Die Will Smith-Biographie: dickes Buch, fades Süppchen

Kennst Du Will Smith? Vermutlich nicht persönlich. Aber seine Filme (und/oder seine Musik) wirst Du kennen. 
Seine Filme gehören zur "gehobenen Unterhaltung". Mehr nicht. Sie - und damit Will Smith - hinterlassen kaum Spuren. Natürlich sind "Men in Black" oder "Bad Boys" ulkige Meisterwerke. 
Leider haben Hollywood und ihr einstiger Kassenmagnet Smith den Fehler gemacht, diesen Filmen Fortsetzungen folgen zu lassen. Blieb sich die Men in Black-Reihe noch einigermassen treu, verpuffte die Bad Boys-Energie in Teil 3 "Bad Boys for Life" endgültig. 
Ich mag unterhaltende Action-Komödien. Aber Bad Boys for Life mochte ich nicht mal mehr zu Ende schauen. Derart öde und fantasielos.
Und das passt in Will Smith's Karriere. War er in den 2000er-Jahren noch DER Hollywood-Hotshot, scheint sein Stern bereits wieder zu verglühen. Er floppte in "After Earth" oder "Gemini Man". Viele aktuellere Filme erreichen kaum mehr mittlere Flughöhe, abgesehen von "Aladdin", der mehr als 1 Milliarde einspielte. 
Passend zu seinem Sinkflug legt Will Smith eine Autobiographie vor. Auf mehr als 500 Seiten breitet uns Willard Carroll Smith sein an sich spektakuläres Leben aus. Vom einfachen Kid aus Philadelphie zum Hip Hop-Star zum Fernsehhelden zum Hollywood-Überflieger. Was für eine Helden-Story. Was für ein Flop-Buch. Es ist ein einziger Ego-Trip. "Ich, der grösste Schauspieler" oder "Ich, der beste Ehemann" oder "Ich, der genialste Daddy". Ich! Ich! Ich! 
Und so ging es mir mit dem Buch, wie einst mit den Bad Boys. Nicht zu Ende konsumiert. Lohnt sich nicht. Schade drum. 

Montag, 10. Januar 2022

Es war einmal ein Popstar namens Falco

«Vor der Kamera kann ich alles. Im Leben nichts.» Dieses Zitat wird Romy Schneider zugeschrieben. Ein Satz, den auch Falco gesagt haben könnte. Als Popsänger erfolgreich, verehrt bis heute, als Mensch jedoch ein Getriebener.

Dem Musiker und der Schauspielerin ausserdem gemein ist der frühe und merkwürdige Tod. Sie starb mit 43, er mit 41. Sie offiziell an einem «Herzinfarkt», er offiziell bei einem Autounfall.

Dass aus Falco aber noch viel mehr hätte werden können, als der grösste deutschsprachige Popstar der 1980er wird klar, wenn du das Buch "Falco - Die Wahrheit" liest. Geschrieben hat es der langjährige Falco-Manager Horst Bork. Er schont sich und den grossen Star nicht. 

Der Sänger mit bürgerlichem Namen Johann Hölzel starb 13 Tage vor seinem 41. Geburtstag. Und so könnte man sagen, es geziemt sich nicht, schlecht über einen Verstorbenen zu reden oder zu schreiben. 

Das tut der Autor mitnichten. Horst Bork unterlässt es nicht, die vielen guten Momente und der kreativen Energie des Sängers ausführlich Raum zu geben. Nur verschenkte Falco alias Hans sein Talent an seine - leider - besten Freunde Whiskey oder Aufputschtabletten. Und so liess er viele grosse Chancen verstreichen. Sogar ein Duett mit Madonna kam nicht zustande. 

Die grössten Erfolge Falcos wurden vom holländischen Brüderpaar Bolland&Bolland produziert. Bis den geduldigen Niederländern der Faden riss und sie Sänger mitsamt Manager regelrecht auf die Strasse warfen.

Ein beschämender Moment für Bork, der die Szene dramatisch und empathisch beschreibt. Und sich davon nicht mehr erholte. Denn sie war der Anfang vom Ende der Zusammenarbeit mit Falco. Fünf Jahre später starb der Sänger.

Seine grossen Hits bleiben unvergesslich: "Rock me Amadeus" oder "Der Kommissar" und "Vienna Calling" und natürlich auch das heute etwas anrüchig tönende "Jeanny".

 

 


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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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