Samstag, 27. Februar 2021

ZDF-Serie "Unbroken" - mal wieder Duisburg

Die schlechte Nachricht zuerst; was eigentlich Thriller sein will, entwickelt sich zum Psychodrama. Wenn auch zu einem Guten. Wer aber Suspense erwartet, wird eher enttäuscht sein. 

@ZDF

Die sechsteilige ZDF-Serie "Unbroken" spielt zwar in Duisburg. Aber die Stadt muss derart hässlich sein, dass man in den 240 Minuten höchstens einige Luftaufnahmen und wenige Fragmente zu sehen kriegt. Und wer auf Currywurst-Stände und etwas MSV-Lokalkolorit hofft, wartet vergebens. Der gute alte Schimanski würde sich im Grab umdrehen. Keine Kumpels, kein Fussball, keine üblen Kneipen.

Dafür eine packende Story. Die Polizistin Alexandra (alle nennen sie nur Alex) ist hochschwanger, verschwindet plötzlich und taucht nach sechs Tagen blutverschmiert und nicht mehr schwanger wieder auf.

Was ist passiert? Darauf baut "Unbroken" auf, verliert sich manchmal in Nebensträngen, ist nicht immer ganz präzis (es regnet etwas unregelmässig) und bleibt der Hauptstory dennoch dicht auf den Fersen.

Hauptdarstellerin Aylin Tezel war die Dortmunder Tatort-Kommissarin Nora Dalay und kehrt mit "Unbroken" sozusagen ins Revier zurück. Tezel ist manchmal wütend und stark, dann wieder zerbrechlich, fast kindlich - und darin immer glaubwürdig. Da sind ihr längst nicht alle Darsteller ebenbürtig. Einige fallen schauspielerisch ab. 

Insgesamt aber ist "Unbroken" packend, intensiv, nie langweilig und oft dramatisch. In einer Kritik habe ich gelesen, die Hauptfigur Alex sei zuweilen eine Mischung aus Saga Noren ("Die Brücke"-Kommissarin) und Homeland Star Carrie Mathison. Das ist dann der Ehre doch etwas zuviel. Aber immerhin hat Aylin Tezel einst sogar in einer "Homeland"-Folge mitgespielt. 

"Unbroken" - in der ZDF-Mediathek. 

Mittwoch, 24. Februar 2021

Kommissar mutlos

Warum wird jemand bloss Politiker? Die Meriten können es nicht sein. Bestenfalls bleibt nach der Amtszeit ein prägnantes Sätzchen:

  • - Wir schaffen das
  • - Yes we can
  • - Freude herrscht
  • - Ik bin ein Berliner
  • - Wir können Corona

Das letzte Zitat stammt in einem Anflug von Übermut vom Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset. Der beste Freiburger Bundesrat aller Zeiten (es gab allerdings bisher auch erst 4) verzettelt sich zusehends in Mutlosigkeit und Apathie. Nachdem Lockdown 1 im Frühjahr 2020 überstanden war, jubelte ein euphorisierter Berset sein sinnfreies "Yes, we can Corona" - und irrte sich gewaltig. 

Ihn persönlich für die Debakel-Reihe haftbar zu machen, ist natürlich falsch. Aber es ist immerhin das ihm unterstellte Bundesamt für Gesundheit, welches Panne an Panne reiht und in der so gefährlichen Pandemie übers Wochenende gar den Betrieb einstellt. 

Schlau: Spital Uster holt kompetente Hilfe.
Mir ist es sowieso ein Rätsel, warum der Staat glaubt, er sei ein besonders guter Organisator. Das war der Staat noch nie. Delegiert das doch! Hunderte Event-Manager sind derzeit arbeitslos. Leute, die Rockkonzerte organisieren, sind auch in der Lage, eine Impf-Logistik aufzubauen. 

Das Zürcher Städtchen Uster macht es vor und holt sich das Know-how eines exzellenten Veranstaltungsprofis ins Boot: Joel Meier vom Verein Street Parade. Was nicht weniger als die grösste Technoparty der Welt ist!!

Meier wird externer Projektleiter und freut sich gemäss Website Spital Uster wie Bolle: «Im Vordergrund unserer Tätigkeiten stehen derzeit nebst organisatorischen Aufgaben die Definition der Arbeitsprozesse sowie die Rekrutierung von medizinischem und administrativen Personal für den Betrieb des Impfzentrums."

Das ist mal ein Coup. Dahin sollten die Berner Politiker reisen, um dann ganz erstaunt in die Kameras zu sagen: "Ik bin ein Ustermer". 


Dienstag, 23. Februar 2021

Sind Klimaforscher Panikmacher?

Mein Titel ist natürlich ein Eye-Catcher und ich hoffe, Du liest den Text in Erwartung einer Antwort. 

Die Antwort auf die Frage "Sind Klimaforscher Panikmacher?" lautet natürlich: Nein. Genauso gut könnte man Fussballschiedsrichter als Vögel bezeichnen, weil sie ständig pfeifen.

Wer auch nur einigermassen bei Verstand ist und die letzten 30 bis 40 Jahre nicht unter einem Stein gelebt, anerkennt die Klimaveränderung und nimmt die Warnungen ernst. Es gibt auch keine "Ja, aber...."-Antworten mehr. Die Zeit läuft ab. 

Vielleicht waren Klimawarnungen noch vor wenigen Jahren etwas Abstraktes und hatten mit dem Leben eines durchschnittlichen Mitteleuropäers - der ich bin - herzlich wenig zu tun. Aber unterdessen kann ich es mit eigenen Sinnen wahrnehmen:

Nehmen wir die lauschige Sommernacht. Autofrontscheiben waren grau vor verplatzten Insekten, unter jeder Strassenlaterne surrte und sirrte es und kaum war das Fenster offen, kamen sie rein, die Motten, Schnacken und Mücken und brachten uns um den Schlaf. 

Der Rasen meines Vorgartens verdorrt regelmässig. Die Äste der Bäume in den Wäldern sind - durch Wassermangel - derart morsch, dass sie in grosser Zahl brechen, wenn es mal etwas Schnee hat. 

Nicht nur die Insekten verschwinden, auch die Bienen. Damit sind vielen Vögeln (nein, nicht Fussballschiedsrichtern, die haben eher mit Schwalben zu tun) die Nahrungsgrundlage entzogen. 

Ich kann den Klimawandel also sehen. Ignorieren kann ich ihn nicht mehr. 


Montag, 22. Februar 2021

Wenn Tom Hanks drauf steht, ist Tom Hanks drin

Egal ob Western, Drama, Kriegsfilm oder wahre Geschichte: taucht Tom Hanks auf, ist jeder Film a) Familientauglich und b) gut. 

Hanks' Karriere verlief erstaunlich. Seine ersten Rollen war heiter, doof und komisch. Mit "Fegefeuer der Eitelkeiten" und bereits schon 34jährig spielte Hanks erstmals eine ernste Rolle. Der Film floppte zwar, aber die Tür zu den schauspielerisch anspruchsvolleren Rollen war geöffnet. 1993 und 94 holte er zwei Hauptdarsteller-Oscars ("Philadelphia" und "Forrest Gump"). Was zuvor erst Spencer Tracey und nach Hanks niemand mehr gelungen ist.

"Neues aus der Welt" ist ein Westerndrama vom "Bourne"-Regisseur Paul Greengrass. Es knallt selten, aber es hallt häufig nach. Hanks spielt einen abgehalfterten Armee-Captain, der von Städtchen zu Städtchen reist und den Leuten aus den Zeitungen vorliest. Heute schwer vorstellbar, wo die Breaking News im Sekundentakt auf unseren Handys aufpoppen.

Unterwegs gabelt er ein scheues Mädchen auf und beschliesst, das Kind zu seinen letzten Verwandten zu bringen. Was folgt, ist zwar vorhersehbar - aber dennoch gross inszeniert und fantastisch gespielt. Die Berlinerin Helena Zengel ("Systemsprenger") stiehlt Hanks fast die Show und gab zu, vor dem Casting noch nie etwas vom berühmten Filmpartner gehört zu haben.

Ebenfalls neu ist "Greyhound", wozu Hanks sogar das Drehbuch beigesteuert hat. Als Flotten-Kapitän steuert Hanks 1942 eine Armada von amerikanischen Schiffen nach Europa, um sich dort den Nazis entgegenzustellen. Die sind aber in U-Booten bereits da und jagen die Flotte unerbittlich.

Aber auch hier; wo Tom Hanks auftaucht, wird im Film höchstens still gestorben. In Kraft und Wucht ist "Greyhound" stärker als "Neues aus der Welt". Vergibt aber auch eine grosse Chance. Fast-Oscar-Gewinnerin Elisabeth Shue (für "Leaving Las Vegas") ist leider nicht mehr als nette Dekoration. 

Allemal geeignet für den nächsten verregneten Sonntag; ein aktuelles Tom Hanks-Special. Etwas Western, etwas Kriegsfilm. Und am Schluss flattert die weisse Taube. 

Samstag, 20. Februar 2021

Netflix-Serie "Tribes of Europa"

Kaum läuft die neue deutsche Netflix-Produktion "Tribes of Europa" an, hagelt es Kritik. Keine eigene Handschrift, blasse Figuren, unklare Story...

WTF? Kaum gestartet, schon tot geschrieben? Jetzt gebt der Serie doch mal eine Chance. Lasst Euch ins kaputte Europa 2074 mitnehmen und harret der Dinge. Eine solche Serie hat Deutschland noch nicht gesehen. Da kommt auch das vielumjubelte "Dark" nicht heran.

Die Teenager Liv, Kiano und Elja und ihr Vater leben mit anderen Gleichgesinnten friedlich und gut versteckt in Wäldern vor Berlin. Aber draussen lauern die Gefahren. Und die reissen die Familie auseinander, jeder der Teenies schlittert quasi in eine eigene Mission, mit dem Endziel, die Familie wieder zu vereinen.

Das ist nichts anderes als das Ur-Thema eines jeden Sci-Fi-Filmes, oder um es in den Worten mit E.T. zu sagen: "Nach Hause."

Natürlich hat die Kritik recht, wenn sie Bruchstücke von "Mad Max" erkennt oder "Die Tribute von Panem". Warum sollen solche grossen Werke nicht als Vorlage dienen für eine dystopische Serie über Untergang und Hoffnung? 

Natürlich ist die Dramaturgie zuweilen holprig, wenn in Figur von Moses auch noch der mürrische Spassvogel auftaucht. 

Natürlich ist es zugespitzt, wenn die Bösen vor allem böse und die Guten vor allem traurig gucken. 

Aber egal - ich will unterhalten werden. Und das werde ich mit "Tribes of Europa". Also ab ins Jahr 2074. Schaumer mal, ob es die da in der Zukunft besser hinkriegen, als wir Jammerlappen in den 20er Jahren....


Freitag, 19. Februar 2021

Nach mir die Klobürste

Wer als offener Geist noch während der Trump-Zeit mit dem "Verheissenen Land" von Barack Obama zu lesen begann, für den war es doppelt schwere Kost. Es ist eine mehr als 1'000 Seiten lange Reisen, auf die uns Obama in Teil 1 seiner Autobiographie nimmt. Ist man damit durch, fällt es einem noch schwerer zu glauben, dass nach diesem klugen, reflektierten Humanisten eine narzisstische Klobürste ins Weisse Haus gezogen ist. 

Zum Glück ist diese Fussnote der amerikanischen Präsidentschaftsgeschichte wieder zurück im Körbchen. Von dort bellt es zwar noch fleissig. Was soll der orange Pinscher auch sonst tun?

Aber wenden wir uns dem "Verheissenen Land" zu. Akribisch (manchmal doch etwas gar detailliert) schildert Obama seinen Aufstieg vom Community Worker in Chicago zum US-Präsidenten. 

Jürgen Trittin, ehemaliger deutscher Umweltminister fasst das Buch so zusammen: "Wenn man auf Obamas gesamte Präsidentschaft schaue, war er ein grosser, ein wichtiger Präsident für die USA."

Der WDR-Buchkritiker Andreas Wallentin euphorisch: "Ein Wahnsinnsbuch. Kaum aufgeklappt, verschlingt es einen, zieht es dich wie einen Strudel in sich hinein."

Buchszene.de ist pingeliger: "Er verliert sich in Details, die in ihrer Häufung nicht interessant sind und spart Gefühle aus, die einem helfen könnten, sich in seine Situation hineinzuversetzen."

Und mein Fazit? Anstrengend zwar, aber dennoch ein ehrlicher Einblick in die Arbeit eines Mannes, der sich oft hinterfragt und immer wieder die Einsamkeit des Amtes betont. Ganz so viel Rock'n'Roll ist es dann doch nicht, US-Präsident zu sein. 

 


Donnerstag, 18. Februar 2021

Die Sonntagspredigten der SVP

Bei der Corona-Politik bin ich voll bei der SVP. Die grösste Schweizer Partei (was sie regelmässig selber betonen muss) ärgert sich. Und zwar zu recht. Sie zetert und faucht, Nationalrat Köppel redet davon, dass die Menschen in "kollektive Geiselhaftung" genommen werden. Stimmt. Selten war ich so einig mit den Köppels und Röstis dieser Welt.

Einige Zahlen zur SVP: Im Bundesrat stellt sie 2 von 7 Ministern. Mit dem Finanz- und dem Wirtschaftsminister sind es zudem zwei der gewichtigen Ministerien.

Im Nationalrat stellt die SVP 53 der 200 Sitze. Die nächstgrössere Partei, die SP, kommt da gerade mal auf 39.

Im Ständerat stellt die SVP 6 der 46 Sitze und hängt in der Kleinen Kammer abgeschlagen in den Seilen. 

Dennoch sind 59 der 246 Bundesabgeordneten Mitglieder der SVP. Das sind immerhin 24%. 

Wenn also schon soviel politische Manpower in Bern sitzt, sollte es doch möglich sein, dass die SVP nicht nur verbal auf die Corona-Pauke haut. Die rhetorischen Giftpfeile mögen zwar in Talkshows und Podcasts gut tönen. Politisch bewirken tun sie aber nichts. 

Anderseits hält die gleiche, Corona-schimpfende Partei uns mit ständig neuen, rassistisch geprägten Abstimmungsvorlagen auf Trab. 

So müssen wir am 7. März über das Burkaverbot abstimmen. Ironischerweise wurde das von einem SVP-Exponenten lanciert, der sich gerne in die ziemlich verhüllende Kluft des Motorradfahrers schwingt. Selbstverständlich ist das etwas gaaaaaaanz anderes.

Und ebenfalls am 7. März stimmt der Kanton Zürich darüber ab, ob in Polizeimeldungen die Nationalitäten genannt werden soll. Auch dieser Bullshit wurde von der SVP lanciert.

Wird die Welt besser, wenn wir wissen, dass der Handtaschen-Räuber ein Bosnier und der Autoknacker ein Liechtensteiner war?

Ironie off. 


Mittwoch, 17. Februar 2021

Amelie Fried scheitert literarisch an der MeToo-Debatte

Heisst ein Buch "Die Spur des Schweigens" und steht als Autorin Amelie Fried auf dem Umschlag, kann ich nicht widerstehen. Sehr schnell erkenne ich aber, dass dieses Buch eindeutig nach Marketing-Vorgaben geschrieben worden sein muss.

70% der Buchleserschaft sind weiblich. Entsprechend "weiblich" kommt diese Buch auch daher. Zwar wird schnell ein Sog aufgebaut und eine etwas unglücklich durchs Leben tapsende Journalistin Julia auf eine MeToo-Geschichte angesetzt. Aber anstatt diesen Ansatz konsequent und ohne Tralala zu verfolgen, verliert sich die Protagonistin immer wieder in Gesprächen mit Freundinnen oder Familie - und das alles höchstens auf "Sturm der Liebe"-Niveau. Ums Hauptthema geht es dann auch nur noch peripher.

"Die Spur des Schweigens" zerfleddert sich zusehends in Plattitüden und reiht nur noch Erwartbares aneinander. Da wäre "Aus dem Leben der Journalistin Julia" der ehrlichere Titel gewesen. 

Amelie Fried hat mich in meiner Jugend als TV-Moderatorin ("Live aus dem Alabama") glänzend unterhalten. Einen derart flachen MeToo-Roman zu schreiben, der in einem Kioskheft besser aufgehoben wäre, hätte ich Amelie Fried nicht zugetraut. 

"Die Spur des Schweigens" ist eines der Bücher, die ich auf halber Strecke leider wieder zuklappen und wegstellen muss. 

Montag, 15. Februar 2021

Corona-Lockerungen: JETZT!!

Wie gut oder dämlich sich die Politik in der Corona-Krise anstellt, wage ich nicht zu beurteilen. Was ich mir aber erlaube, ist ein Meinung zur "Kommunikation" zu haben. 

Heisst "alle", auch Ihr Politiker?
Oder blablat Ihr Euch weiter durch die Krise?

Diese ist miserabel. Panne folgt auf Panne. Also muss ich leider davon ausgehen, dass auch die Arbeit hinter den Kulissen - also das Krisenmanagement - miserabel ist.

Was ich jedoch der Politik extrem ankreide, ist deren Konzeptlosigkeit. Okay, Corona hat uns alle überrollt, okay, es war für uns alle das erste Mal. 

Es ist aber nur noch Halb-Okay, wenn Bundesämter die Rollos runterlassen, die Regierung Ferien macht und Minister immer und immer wieder "uns alle" zum Mitmachen auffordern.

Was machen die Menschen seit einem Jahr?? Sie machen mit. Und wer schert aus? Die Blabla-Politik. Alle Restaurants in der Schweiz sind geschlossen? Fast. Eines ist offen. Nämlich das im Bundeshaus. Wer drängelt sich beim Impfen vor, obwohl noch gar nicht dran? Lokalfürsten! LINK

App? Ein Desaster!

2. Welle? Nicht vorbereitet!

Impfstoff? Haha, lange nicht so gelacht!

Impfstrategie? Und eine Exit-Strategie? Nicht vorhanden.

Hört mal endlich auf, uns ständig Angst zu machen. Corona flaut sehr offensichtlich ab. Das erkennt jeder Grundschüler, der bei Mathematik nicht nur zum Fenster hinausschaut. Die Politik scheint sich ihre Masken nicht nur über das Gesicht, sondern quer von Ohr zu Ohr durch das gesamte Hirn zu ziehen.

Dabei wäre es jetzt dringender denn je, Perspektiven aufzuzeigen: Wie weiter mit der Bildung, der Kultur, der Wirtschaft, der Gesellschaft? Vernehme ich da irgendeinen Geistesblitz?

Corona fordert in der Schweiz etwa 10'000 Tote. Das ist traurig und verheerend. Noch verheerender ist, wie viele politische Hirnzellen von Corona getötet worden sind. 

Freitag, 12. Februar 2021

Red Dot - Schwedischer Survival-Thriller auf Netflix

Ein Männlein und ein Weiblein im Wald - ganz still und stumm. Doch dann bricht der Horror in Form eines roten Punktes - daher der Filmtitel "Red Dot" - über sie her.

Nadja und David sind erst kurz verheiratet, aber bereits beginnt es zu kriseln. Also unternehmen sie einen Wochenend-Trip in einer tiefverschneiten Landschaft. Ganz im Stil einer amerikanischen Produktion tauchen bereits auf der Anfahrt die ersten dubiosen Typen auf, sind die Hotelleute wortkarg und natürlich hat es auch einige Rassisten. 

So weit, so üblich. Und bis "Red Dot" Fahrt aufnimt, dauert es dann doch so seine Momente. Aber dann macht der Film keine Gefangenen mehr, ist kompromisslos, hart und jagt das unbedarfte Stadt-Paar durch die eiskalte Landschaft, verfolgt von einem unbekannten Gegner. Wohltuend ist, dass Nadja und David nie unlogische Dinge anstellen, sondern bei aller Gefahr immer rational bleiben und dennoch nicht plötzlich zu Helden werden.

Trotzdem tun sich Risse auf. Ist das Paar wirklich so harmlos, wie der Filmanfang suggeriert? Gibt es da vielleicht eine Sub-Geschichte? 

Die schwedische Produktion wurde mitten in der Corona-Pandemie realisiert und entsprechend mussten Schutzkonzepte angewendet werden. Ansehen tut man dies dem Film nicht. 

"Red Dot" ist ein stabil gebauter Thriller-Plot mit etwas trashigen Elementen. Würde mich nicht wundern, wenn dieser Film demnächst von Hollywood nochmals gedreht werden würde.

Dabei läuft "Red Dot" bereits auf der grossen Bühne - nämlich derjenigen von Netflix. 

Donnerstag, 11. Februar 2021

Ich und Indonesien

Mehr als 16 Stunden dauert der Flug von der Schweiz nach Indonesien. Das Land ist über 10'000 Kilometer entfernt. Es ist dann ein Sehnsuchtsort, wenn man sich Aufenthalte auf Bali leisten kann. Etwa 4 Millionen Touristen reisen jährlich nach Bali - zumindest bis vor Corona war das so. Die NZZ bezeichnete das als "tragisches Vorzeigebeispiel für den entfesselten Massentourismus". 

Indonesien ist auch das Land, welches rücksichtslos Borneo abholzt. 100'000 Orang Utan sind gefährdet. Und das alles wegen der Gier nach dem billigen Palmöl.

Und nun komme ich ins Spiel. Ich, der ich mit Indonesien so gar nichts am Hut habe. Am 7. März darf ich abstimmen, ob die Schweiz ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Indonesien abschliessen soll. 

Die Abstimmungsunterlagen sind eingetroffen. Nun muss ich mich also entscheiden. 

Warum werde ich da überhaupt mit einbezogen? Ich könnte hier zu einem länglichen, komplizierten Vortrag über meine staatsrechtlichen Pflichten ausholen und was der enorme Vorteil nicht nur der föderalen, sondern insbesondere der direkten Demokratie ist. 

Gleichentags darf ich übrigens auch darüber abstimmen, ob in "Polizeimeldungen Nationalitäten anzugeben sind" oder wer Friedensrichter in meinem Stadtteil sein soll. 

Wie beschrieben: fällt alles in den Bereich "direkte Demokratie". Warum aber darf ich über Polizeimeldungen abstimmen, über Wirtschaftsabkommen - habe aber bei all den Corona-Massnahmen NICHTS zu sagen?

Ich verstehe das nicht. 

 

Dienstag, 9. Februar 2021

Stell Dir vor, es ist eine Stadt - auf Streifzug durch New York

Wer Martin Scorsese ist, muss man den Wenigsten erklären. Er ist der Regisseur von Meisterwerken wie "Taxi Driver" oder "Wolf of Wall Street". 

Aber wer ist Fran Lebowitz? Und was haben der berühmte Filmer und Fran Wer gemeinsam? Die köstliche Neftlix-Documentary "Pretend, it's a city".

Tapps tapps - Fran Lebowitz und ihr NYC.

Lebowitz ist Humoristin, Autorin und New Yorkerin mit Leib und Seele. Sie nimmt uns mit auf einen Streifzug durch ihre Stadt. Begleitet vom Regisseur und seinem omnipräsenten Hintergrundlachen. Er haut sich auf die Schenkel, er haut sich die Hände vor den Mund, er haut sich ständig weg vor Lachen. 

Es ist aber auch zu genial, zu amüsant, was Lebowitz von sich gibt. Sie mokiert sich über Taxifahrer, Kinder mit Helmen, welche "wie Astronauten aussehen", Busfahrer, Touristen, schlechte Musicals, den Times Square. Und sprudelt dabei vor Lebensfreude und zelebriert eine Lust an der Sprache und überhaupt am Sein.

Da sind dem berühmten Filmer und der Autorin (welche die Serie co-produziert) ein Wurf gelungen. Mitten in der Pandemie können wir so nochmals durch die Stadt, die niemals schläft, streifen und ihre Ecken, Kanten, grantigen Einwohner und stupiden Gesetze kennen lernen.

Wer New York jetzt nicht endgültig vermisst, dem ist nicht mehr zu helfen.

Pretend it's a city" - jetzt auf Netflix. 

Montag, 8. Februar 2021

Unfassbar unheimlich - die Deutsche Bahn

Liebe DB,

ich darf Du sagen, oder? Wir sind gut vertraut. Also, zumindest ich mit Dir. Ob Du mich als Individuum wahrnimmst, glaube ich nicht. 2018 hast Du insgesamt 2'000'000'000 Menschen transportiert. Das sind 2 Milliarden. Da falle ich kaum auf.

@Stiftung Warentest/René Reichelt

Im Prinzip bin ich gerne mit Dir unterwegs. Ich beteilige mich hier auch nicht am allgemeinen DB-Bashing-Chor. Du arme Bahn musst eh schon viel ertragen. Unpünktlich, unfreundlich, unzuverlässig sind noch nettere Formulierungen, die Dich regelmässig erreichen.

Wahr oder nicht wahr ist gar nicht die Frage. Auch ich durfte Dich schon des Öfteren in einem der Un-Worte ertragen. 

Vergessen geht das beliebte Wort unkompliziert. Wenn was nicht klappt - was bei 2 Mrd Passagieren schon mal vorkommen kann - bist Du ungemein grosszügig und schnell. Da ist es wieder, das gute, alte deutsche Ruckzuck-Zackzack, deutsche Gründlichkeit halt. Geht doch! Fast schon unheimlich. 

Kommst Du zu spät oder nicht, kriege ich Geld zurück. Und zwar nicht zu wenig, wie die Grafik zeigt. Du übernimmst sogar das Taxi oder ein Hotel, wenn ich wegen Dir nicht mehr weiterkomme.

Corona schränkt unser Reisen ein. Aber wenn schon, dann mit der Bahn. Auch wenns manchmal unglaublich mühsam ist.



Dienstag, 2. Februar 2021

Schuhnsinn

In flachen Schuhen kann ich mich nicht konzentrieren.
Dieses Zitat geht auf Victoria Beckham zurück. Für ihre Singerei und ihr Nett-Aussehen neben Ex-Fussballer David Beckham musste die Konzentration wohl kaum allzu hoch sein. 

Aber warum treten eigentlich viele Damen im Schweizer Fernsehen mit High Heels auf? Wenn man - pardon Madame - sitzt, deutet es vielleicht eine gewisse Grundeleganz an. 

Wen sie aber stehen, in den Quizshows und Nachrichten, ist es doch nur eine Qual für die Füsse und müsste jeder emanzipierten Frau ein paar Dornen unter die Fusssohlen treiben. 

In der Tat gibt es Feministinnen, welche High Heels grundsätzlich ablehnen. Es gibt aber Stimmen, welche sagen, die Frau solle selbst entscheiden und fühle sie sich in High Heels am besten, dann soll sie diese tragen.

"Sind die Haare richtig frisiert und tragen Sie gute Schuhe, dann kommen Sie mit allem durch." Vielleicht war es aber auch dieses Zitat der legendären amerikanischen Businesslady Iris Apfel, welches die High Heel-Fraktion im Schweizer Fernsehen beherzigt. 

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

Wetten dass und die unglaubliche WOW!!!!-Michelle

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