Samstag, 31. Juli 2021

Jubel! Nun gibts auch die Schweizer Corona-Zahlen täglich. Oder..?

Das Bundesamt für Gemütlichkeit...äh Gesundheit BAG meldete am 29. Juli, dass die Corona-Zahlen von nun an täglich aktualisiert und mitgeteilt würden. Hurra!! Also auch am Wochenende. 

Wurde auch langsam Zeit. Alle Länder arbeiten ihre Daten regelmässig nach und publizieren diese auch. Nun also auch die Schweiz.

Also habe ich mich am Samstag, 31. Juli frohgemut auf die gemütliche...äh bundesamtliche Seite covid19.admin begeben und was springt mich da an? 

Übers Wochenende veröffentlichen wir keine neuen Daten.

Des Rätsels Lösung? Keine Ahnung. Leider nur der nächste Hinweis, dass Bern im Hinblick auf die anrollende vierte Welle wieder gleiche Fehler zu machen scheint, wie schon bei den Wellen zwei und drei. Dumm! Sehr dumm!

Quellen:

https://twitter.com/hashtag/CoronaDataCH?src=hashtag_click

https://www.covid19.admin.ch/de/hosp-capacity/icu


Montag, 26. Juli 2021

Grazie, Mister Petkovic

Ich war begeistert, als Sie 2014 die Schweizer Nati als Trainer übernahmen. Endlich war die Zeit von Langweiler Ottmar Hitzfeld vorbei. Im WM-8tel-Final von 2014 gegen Argentinien verzockte sich der "Welttrainer" und wechselte kurz vor Ende der Verlängerung defensiv ein. Dann schoss Angel Di Maria das 1:0 für Argentinien und die Schweiz konnte nicht mehr reagieren. 

Völlig losgelöst nach dem EM-8tel-Finalsieg
über Frankreich. @tagesanzeiger.
Ihr Start Herr Petkovic war harzig, die ersten beiden Spiele gingen Zu-Null verloren und die Qualifikation für die EM 2016 schien bereits erledigt. Aber Sie straften alle Kritiker Lügen, haben jede Endrunde erreicht (was "Gottmar" Hitzfeld nicht schaffte) und rockten an der EM-Endrunde 2020 (welche Corona-bedingt 2021 stattfand) im Achtelfinal Weltmeister Frankreich weg. Das Aus im Viertelfinal gegen Spanien war unglücklich und scheint Ihr letztes Spiel als Natitrainer gewesen zu sein. 

Was für eine Ironie; ausgerechnet mit Ihrem letzten Einsatz wurden Sie neuer Rekordnationaltrainer und stehen bei 78 Partien. Ihre Bilanz ist überragend; Sie gewannen 42 Spiele, verloren nur 20 mal, zuhause sogar nur 5 mal. 

Vielen Dank Signore Petkovic für viele magische Fussballnächte. Ein fulminantes 5:2 gegen Belgien. Ein mutiges 1:1 gegen Brasilien an der WM 2018. Ein 2:0 Qualisieg gegen den frischgebackenen Europameister Portugal. 

155 Tore schossen die Natispieler unter Ihrer Leitung. Fabelhaft. Grazie mille, Sie haben mir nach den drögen Hitzfeld-Jahren meine Nati zurückgegeben. Schade, verlassen Sie uns Richtung Bordeaux. Aber ich kann Sie verstehen. Mehr als den Weltmeister an einem Turnier zu schlagen ist nicht möglich. 

Sonntag, 25. Juli 2021

"Die Verlorenen" von Simon Beckett ist verlorene Zeit

Die Bücher von Simon Beckett sind genial. Zumal die Reihe mit dem forensischen Anthropologen David Hunter. Der untersucht Leichen und kann anhand der von Insekten abgelegten Eiern erkennen, wie lange jemand schon tot ist. Daraus spinnt Autor Beckett faszinierende Krimis. 

Oder Bücher wie "Der Hof" oder "Tiere". Aus einfachen Plots strickt Simon Beckett spinnennetzartige Geschichten, welche so richtig schön weh tun. Ich bin also ein Fan des Briten.

"Die Verlorenen" heisst das neueste Buch von Becket - eine unraffinierte Story mit einem merkwürdig lahmen Helden. Jonah-Colley ist Polizist bei einer Londoner Spezialeinheit und wird von einem alten Freund um Hilfe gebeten. Als Colley mitten in der Nacht (huu-huuu) in einer alten Lagerhalle (huuu-uuuu) eintrifft, findet er drei Leichen aber keinen alten Freund und wird von einem Unbekannten derart übel zusammengeschlagen, dass er sich die restliche Zeit nur noch mit der Hilfe von Krücken vorwärtsbewegen kann. 

Echt jetzt? Natürlich muss die Hauptfigur kein James Bond sein. Aber ein Krücken-Ermittler? Tatsächlich schafft es Jonah Colley, in jedes Fettnäpfchen zu treten und weitere Abreibungen zu kriegen. Er ächzt und stöhnt sich auf seinen Krücken durch "Die Verlorenen" - und ich ächze und stöhne vergeblich mit, denn ich habe wenigstens auf eine raffinierte Auflösung gehofft. Selbst die bleibt aus. 

Die Leichen in der alten Lagerhalle haben einen Bezug zu einem persönlichen Verlust Colleys zehn Jahre zuvor. Darum humpelt er verbissen vorwärts, versucht zu ermitteln und gerät selber ins Visier der Behörden. Auch das ist ausgelutscht und schon tausendmal erzählt. Das Warten auf Beckett hat sich diesmal nicht gelohnt. 

 

 


Mittwoch, 21. Juli 2021

Verleiht den deutschen Unwetterhelfern den Friedensnobelpreis

Jetzt wird in die Hände gespuckt. 
Die Unwetterbilder aus Deutschland sind verstörend. Was wir sonst nur aus Drittweltländern wie Bangladesch oder Indonesien kennen, ist nun plötzlich ganz nah. Von der Schweizer Grenze bis ins schwer getroffene Bad Münstereifel sind es nur 400 Kilometer. Das Mittelmeer ist von Genf gleich weit entfernt, Venedig liegt näher zur Schweizer Grenze als das deutsche Unwetterchaos. 

Mutmachend sind die vielen privaten Helfer, die aussehen wie Schlammcatcher und sich dem Wahnsinn grimmig entgegenstellen. Du und ich's holen die Schaufeln hervor und tappen in Gummistiefeln und mit Entschlossenheit durch die Zerstörung. Aus dem nördlichen Bundesland Schleswig Holstein - welches weiter vom Unglücksort entfernt ist als die Schweiz - sind Bauern auf ihren Traktoren angereist um Schutt zu schippern. Aus Berlin - über 540 Kilometer entfernt - kündigt sich eine Fussballmannschaft an um zu helfen. 

Deutschland ist das 18.-reichste Land der Welt.

Das BIP beträgt 51'260 Dollar.

Deutschland sperrt seine Bewohner wegen Corona monatelang ein.

Deutschland verpennt die grösste Hochwasserkatastrophe seit 1962.

Immer wieder fällt in den Medien das Wort "Solidarität". Was Politiker bei jeder Gelegenheit posaunen, die einfachen Menschen leben es. Der Friedensnobelpreis 2021 sollte den Unwetterhelfern verliehen werden. 

Wo sind die 40'000 Feuerwehrleute?

Was mir in den Medien auffällt, ist das, was man kaum sieht: wo ist der Staat? Der Präsident des deutschen Feuerwehrverbandes sagte im Fernsehen, 40'000 seiner Leute seien vor Ort. Entweder schwenken die TV-Kameras immer dann weg, wenn ein Feuerwehrmann ins Bild kommt - oder sie sind nicht da. Zwar gibt es Eindrücke vom Nurbürgring, wo Armee, Technisches Hilfswerk THW und Feuerwehren ein grosses Logistiklager eingerichtet haben und deren Fahrzeuge rege auszuschwärmen scheinen. Vor Ort sehe ich sie dann trotzdem nicht. 

Gondo im Jahr 2000.

Im Jahr 2000 riss ein Erdrutsch das Walliser Bergdorf Gondo in zwei Teile, viele Menschen starben. Ich war ein junger Journalist und wurde zur Berichterstattung ins Wallis geschickt. Schon mehrere Kilometer vor dem Dorf wurde ich von Soldaten gestoppt. Eine Durchfahrt wurde mir nicht erlaubt. Nur in Begleitung der Armee durften wir Journalisten den zerstörten Ort "besichtigen". 

Es war ein grauenhaftes Erlebnis. Aber der Staat war präsent. Was hat Deutschland seinen Bürgern - ausser vielen warmen Worten - zu bieten? Vielleicht fliesst nun wenigstens die grossmäulig angekündigte Finanzhilfe schnell an. Bei Corona wurde auch viel versprochen...

Montag, 19. Juli 2021

Ist das lustig, wenn einem der Himmel auf den Kopf fällt?

Die tapferen Gallier um Asterix und den nimmersatten Obelix hatten nur eine Angst: Dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Genau das ist vielen Menschen in Deutschland passiert. Tief im Westen sind die Leute hart im nehmen. Aber wenn Petrus zürnt, nützt die stärkste innere Haltung nichts mehr. 

Plötzlich kam die Sintflut, Land unter in Teilen Deutschlands. Die Politiker kamen angerannt, machen die grossen Versprechungen, geloben Besserung, dann reisen sie wieder ab und die zerstörten Städte und Dörfer räumen auf. 

Irgendwo im Hintergrund sieht man einen Kerl, der aussieht wie ein depperter römischer Legatus (Befehlshaber einer Legion) aus einem Asterix-Buch, der lacht und sich köstlich zu amüsieren scheint. Hinterher schiebt der Depp ein zerknirschtes Sorry nach. LINK

Der Depp heisst Armin Laschet und er möchte vom Legatus zum Imperator aufsteigen. Also zum politischen Chef des Landes. Politisch ist mir der Mann suspekt, weil er die typische Sowohl-als-auch-Windfahne ist. Was aber in vielen Ländern kein Hindernis für hohe Weihen ist. Menschlich jedoch ist Laschet unterirdisch. 

Als Professor verlor er 2015 einen ganzen Stapel Prüfungsarbeiten. Anstatt den Fehler zuzugeben, erfand der feine Herr Noten - und übersah, dass er mehr neue Arbeiten ausstellte, als Studenten eine abgegeben hatte. So flog der Skandal auf LINK

Warum ihm dies heute nicht mehr um die Ohren fliegt, ist mir ein Rätsel. Sein blödes Lachen aber sollte nicht ohne Folgen sein. 



Mittwoch, 14. Juli 2021

Wir sind dann mal weg - schöne Ferien lieber Bundesrat

Wir sind dann mal weg. 
Der Bundesrat macht Ferien. @admin.ch
Jedes Land hat die Regierung, die es verdient. 

Deutschland wählt im September und könnte Grüne Weichen stellen - tut es aber bedauerlicherweise wohl nicht. Zu arg sind die Patzer des Grünen Spitzenpersonals. Frankreich wählt nächstes Jahr und könnte rassistische Weichen stellen - tut es aber hoffentlich nicht. 
Die USA haben im November gewählt - und einen üblen Demagogen und Faschisten abgestraft. 

Jedes Land macht seine eigenen Corona-Regeln, jedes Land hat seine eigene Zählweise von Fällen. Jedes Land wurstelt sich auf seine Weise durch die Pandemie.

Holland zieht die Schraube mal wieder an, Malta auch, England lockert, Frankreich führt Impfpflicht für Gesundheitspersonal ein, die USA schäumen, weil ein Impfziel verpasst wurde, Deutschland wiegelt ab - und die Schweiz? Unsere Regierung ist jetzt mal in den Ferien! Sie ist was?

Schon richtig gelesen. Bis Mitte August wird sich der Bundesrat nicht mehr zu Corona äussern. Die Regeln sind gemacht. Basta. Da muss man ja nicht wegen einer läppischen Mutante gleich wieder was ändern. 

Schon vor einem Jahr ging die Schweizer Landesregierung fröhlich in die Sommerferien. Was dann im Herbst mit Corona passierte wissen wir.

Jedes Land hat die Regierung, die es verdient. Auch die Schweiz. 



Montag, 12. Juli 2021

Aus! Aus! Die EM ist aus! Endlich!

Nein, die Fussball-Europameisterschaft hat mich nicht gepackt. Auch wenn die Schweizer Nati mit dem Einzug in den 4tel Final Historisches geschafft hat. Diese EM war nicht mein Ding.

Das Turnier mag sportlich eines der Besseren gewesen sein. Ja, es gab packende Spiele, ja, es gab viele Tore (und historisch viele Eigentore) und ja, es gibt eine neue Erkenntnis: das Team ist der Star. Die Zeit der grossen Überflieger scheint vorbei.

@zdf.de

Aber es war auch das Turnier vieler seltsamer Entscheidungen. Eine EM mitten in einer Pandemie abzuhalten ist - sagen wir mal - fragwürdig. Der Ex-Uefa-Präsident Michel Platini kam auf die super-lustige Idee, die Endrunde in ganz Europa durchzuführen und so flogen die Teams kreuz und quer über den Kontinent. Von St. Petersburg nach Sevilla, von Rom nach Baku, von London nach Bukarest. Und da jedes Land seine eigenen Corona-Regeln hat, wurde die Einreise für Fans teilweise fast verunmöglicht und für Teams zum Spiessrutenlauf.

Das Stadion in München durfte nicht in Regenbogenfarben leuchten, weil man einen Ministerpräsidenten nicht vor den Kopf stossen wollte.

Die Werbebanden waren geprägt von chinesischen Laufbändern. Der europäische Fussball soll gefälligst den Megamarkt China erobern. Bestimmt haben Herr Wang und Frau Lee nägelkauend den Vorrundenknüller Ukraine gegen Nordmazedonien verfolgt. 

55 Nationalverbände sind Mitglied der europäische Fussballfamilie UEFA. 24 davon - also nahezu die Hälfte - durfte am Turnier teilnehmen. Nichts gegen Finnland, Ungarn oder Schottland. Alles feine Länder mit feinen Menschen. Aber dieses Aufblähen macht keinen Sinn. 

By the way; für die WM 2026 werden sich 48 Teams qualifizieren. Die FIFA zählt 211 Mitglieder - praktisch jedes vierte Fussballland wird also an der WM 26 kicken. Wiederum ein Grund für Herr Wang und Frau Lee Partien wie Saudi Arabien gegen Kenia nägelkauend zu verfolgen. 


Zurück zur Gegenwart. 
Ich gratuliere Italien zum Titel. Das bedeutet, dass die Schweiz in der WM-Quali nun auf den amtierenden Europameister trifft. Und Titelträger sind des Schweizers Lieblingsfutter - siehe nur den an der Schweiz gescheiterten Weltmeister Frankreich. Also Italia - watch out.


Donnerstag, 8. Juli 2021

Retten wir doch einfach mal die Welt

Frank Schätzing hat viele Bücher geschrieben, drei davon finde ich überragend. "Der Schwarm" schlug 2004 ein wie eine Bombe, zumal kurz nach Erscheinung ein Tsunami in Südostasien wütetet. Ähnlich wie im Buch beschrieben. 

Hauptakteur war das Meer und weil Autor Schätzing von seinen Schwarm-Recherchen noch viel Material übrighatte, schob er "Nachrichten aus einem unbekannten Universum" nach. Ein Sachbuch, wo er in seiner gewohnt süffigen Art die Ozeane beschrieb.

Nun der ultimative Appell und Aufruf zum Handeln in der Klimakrise. "Was, wenn wir einfach die Welt retten?" Wo Schätzing drauf steht ist auch Schätzing drin. Wer den Stil mag, wird prächtig bedient. "Die Kuh macht Muh, und das macht sie weltweit zu oft. Zu viele Tiere, zu viel billiges Fleisch."

Der Autor lässt keinen Bereich aus, er leuchtet mit seiner Wort-Taschenlampe in jeden Winkel. Er hält uns den Spiegel hin, wo wir erkennen, was wir anrichten. Jeder einzelne von uns. Aber auch was wir leicht verändern können. Ebenfalls jeder einzelne von uns. "Adoptieren Sie ein Tier, eine Herde, eine ganze Ernte. Einmal hinfahren, mit dem Bauern planen, der liefert Ihnen Ihren Ertrag."

Dass es dann doch nicht ganz so einfach ist, weiss Frank Schätzing natürlich schon: "Es ist ein kleiner Beitrag im Rahmen meiner Möglichkeiten", sagt er im Interview mit dem Deutschlandfunk LINK.

Auf der Website vom NDR LINK steht über dieses Buch: "Wissenschaftlich fundiert und spannend erzählt, entwirft Schätzing verschiedene Zukunftsszenarien. Raus aus der Ohnmacht, das ist Schätzings Botschaft. Nicht lange reden: "Einfach mal machen, das ist eine wunderbare Rezeptur, um etwas zu verändern."

Mir hat dieses Buch Mut gegeben und grossen Spass gemacht. 


Mittwoch, 7. Juli 2021

Muntermacher 2

Only good news are Muntermacher. Nach diesem Motto sammle ich auch heute einige aufbauende Meldungen aus den Onlineportalen. 

@Ralf Seidel, stimmt.de

Der Sturm auf das Capitol in Washington vom 6. Januar 2021 war kein Muntermacher. Dass die New York Times aus dem Videomaterial eine 40minütige Dokumentation gemacht hat aber schon. Eindrücklich ist der Film und wird von der NYT for free zur Verfügung gestellt. Have a look: LINK

"Die Kinowelt erwacht aus dem Corona-Schlaf" titelt der Blick LINK und berichtet von der Eröffnung des Filmfestival von Cannes. Dieses Jahr gibt es wieder Stars und Fans - auch wenn Küsschen nicht erlaubt sind und Abstand gehalten werden muss. Sean Penn ist in Cannes, Jodie Foster und andere Filmgrössen. 

Deutschland ist das letzte Land ohne Tempolimit. Auf Autobahnen darf gebolzt werden. Was in vielen Schweizer Städten längst Standard ist, wird nun auch in Deutschland geprüft. In den Städten Aachen, Augsburg, Freiburg, Hannover, Leipzig, Münster und Ulm gilt (für eine Testphase, aber immerhin) Tempo 30, wie zeit.de berichtet LINK. Mit der heiligsten deutschen Kuh - dem Gemeinen Autofahrer - wollen es sich diese Städte aber dann doch nicht allzu heftig verderben und erklären, "dass sich das Projekt nicht gegen Autofahrer richte. Es sei eine Initiative für die Bewohner."






Dienstag, 6. Juli 2021

Wir brauchen Muntermacher

Such mal die aufbauende Meldung, den optimistisch machenden Powerriegel auf einem der gängigen Newsportale. Es gibt zwar "die lustigsten Memes" oder "originellsten Gifs" und wenn Du viel Glück hast, präsentiert Dir eine Redaktion in einem "Sponsored Content" nicht nur die Schrecken dieser Welt. Sondern den "nachhaltigsten SUV" oder die "rauchfreieste Zigarette".

Kathrin Steiger, TA
Doch danach suche ich nicht. Sondern nach dem positiven Muntermacher. Und es gibt sie. Der Tagesanzeiger porträtiert zum Beispiel einen der fünf Wildhüter der Stadt Zürich, dessen Fachgebiet Vögel sind: "Für die anpassungsfähigen Enten ist der Stadtraum eine Erweiterung ihres Lebensraums. So dreht eine Entenfamilie regelmässig ihre Runden im grossen Brunnen auf dem Hallywylplatz." LINK

Fröhlich lacht uns im Blick eine Ex-Miss Schweiz entgegen. Lauriane Gilliéron hat sich nach ihrer Modelzeit als Schauspielerin etabliert und soeben im US-Drama "Love on the rock" gewirkt. "Über zu wenig Arbeit kann ich mich nicht beklagen", freut sich die Westschweizerin, welche für diesen Film im Cast immerhin an 4. Stelle genannt wird. LINK

Thomas Samson, AFP
Jeder kennt die bunten Ritschratsch-Würfel. Leute mit flinken Fingern ritschratschen diesen innert Sekunden in die Grundstellung. Aus 225 solchen Würfeln hat der französische Künstler Franck Slama alias Invader ein Bild des Dalai Lama gemacht, welches nun in Paris für 468.000 Euro versteigert wurde. Das meldet der Spiegel. LINK

Wer sucht, der findet. Muntermacher braucht die Welt.

 


Montag, 5. Juli 2021

Tierdokus sind langweilig? Ach was, sagt sich Netflix!

Die Känguru-Ratte rennt um ihr Leben, ihr dicht auf den langen Springbeinchen ist ein Bussard, der ihr mit starrem Blick und staksigen Schritten hinterherrennt. Die Musik schwillt an, der lange Schwanz des hüpfenden Nagers zittert in der Luft, die Klauen des Raubvogels kommen näher - da entwischt die Känguru-Ratte in eine Höhle und der Bussard guckt - im wahrsten Sinn des Wortes - in die Röhre.

"Tiny Creatures" heisst eine Netflix-Tierdoku. Die Bilder sind atemberaubend, die Kamera ist hautnah dabei, die Action ist authentisch. Sensationell, was uns der Streaming-Dienst hier anbietet. 

In jeder Folge steht ein anderes, kleines Tier im Fokus. Egal ob Eichhörnchen, Entenküken, Kaninchenkauz oder gar ein Haushamster - es wird gerannt, geflüchtet, gezischt, gebettelt, gesprungen - und am Ende wartet immer das Happy end. 

Die Macher dieser spektakulären Bilder haben unterdessen zwar zugegeben, dass nicht alles immer authentisch ist. Heisst, gewisse Szenen wurden nachgestellt oder nachbearbeitet. Der Dramaturgie willen. Jede Situation könnte sich aber trotzdem so abgespielt haben, darum tut dies meinem Vergnügen keinen Abbruch. 

Staunen und gestaunt werden ist das Motto der Netflix-Serie, welche auf Deutsch etwas sperrig mit "Unsere winzigen Nachbarn" übersetzt ist. 

Mächtiges Bayern - ängstliches Bayern

Gälte das Territorium des deutschen Bundeslandes Bayern als eigenes Land, liesse es Staaten wie Irland, Georgien, Sri Lanka oder die Schweiz flächenmässig hinter sich. Zählte man nach Einwohnern, liegen Tunesien oder Belgien oder Bolivien hinter Bayern.

Ein grosses, mächtiges und wichtiges deutsches Bundesland also. Höchste Zeit, mal wieder dahin zu reisen und sich ein Bild zu machen. Das Allgäu ist das Ziel, dort wo verrückte Könige spektakuläre Schlösser bauten, dort wo Gott die Landschaft abwechslungsreich gestaltete und dort, wo sie so reden, dass man es selbst als Schweizer fast nicht mehr versteht.

Was einem als Schweizer zudem wundert, sind die immer noch massiv geltenden Corona-Regeln. Manchmal denke ich, die deutschen Politiker bewerben sich für die noch nicht olympische Schwurbel-Disziplin "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern."

Ende Mai wurde der Gesundheitsminister Jens Spahn so zitiert: "Möglichst viel impfen, möglichst wenige Infektionen bis Ende Juni. Dann wird es ein richtig guter Sommer."

Machen wir den Check: Viel impfen? Per 4.7. sind 38,9% der Deutschen 2x geimpft, 56,5% immerhin 1x.

Wenig Infektionen? Die 7-Tage-Inzidenz liegt per 4.7. bei 4.9! Gerade mal 2% aller Krankenhausbetten werden von Corona-Infizierten belegt. 

Wenn das nicht eine gesundheitsministeriale Punktelandung ist. Nun bitte den "richtig guten Sommer". Aber was gilt? Im Innenbereich - egal in welchem Kontext - gilt nicht nur Maskenpflicht, nein, es muss die FFP2-Maske ein. Die sogar draussen punktuell getragen werden muss. Im Park eines Schlosses. Auf einem Flohmarkt. Auf der Cabrio-Kutsche!!

Die deutsche Obrigkeit kann sich darauf verlassen, dass sein Fussvolk artig mitmacht. Und wer sich nicht daran hält, wird von den Zinnsoldaten darauf aufmerksam gemacht. Natürlich zackig-gründlich-deutsch.

Schade. Das mächtige Bayern entpuppt sich gerade als Angsthasen-Bundesland. Die gute Nachricht: schön ist es schon, dieses Bayern. 





Popular Posts

Recent Posts

Blogverzeichnis - Bloggerei.de

Text Widget

Powered by Blogger.

Über mich

Mein Bild
Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

Wetten dass und die unglaubliche WOW!!!!-Michelle

Er ist wieder da . Im schwarz-roten Blingbling-Anzug tritt Thomas Gottschalk auf und erhält sofort eine Standing Ovation. «Ich bin’s doch nu...

Dieses Blog durchsuchen

Stefan Del Fabro

Stefan Del Fabro
Autor und Journalist

Recent Posts

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de

Follow Us

Blogverzeichnis - Bloggerei.de Blogger United

Flickr Feed