Sonntag, 29. März 2020

Der Untergang der Welt

Was ist da passiert? Die Menschheit wurde dezimiert, die moderne Zivilisation ist untergegangen und 1500 Jahre später haben die Kirchen wieder das Sagen und Altersturmforschung ist Ketzerei und wird hart bestraft.
"Der Zweite Schlaf" von Bestseller-Autor Robert Harris zeigt eine Welt, wie sie nach der Corona-Epidemie aussehen könnte. Ist das nur Unfug oder sollte uns das Buch doch auch etwas zu denken geben? Es verspricht laut Klappentext nichts weniger als "Den Untergang der Welt, wie wir sie kannten".
Der Brite Robert Harris gehört seit "Vaterland" zu meinen bevorzugten Thriller-Autoren. Er hat mich schon oft in die Irre geführt und selten enttäuscht. So auch mit "Der zweite Schlaf". 
Die erste Verwirrung; die Geschichte ist im April 1468 angesiedelt. Aber wer genau liest, erkennt sofort die Falle. "Im April des Jahres Unseres Auferstandenen Herrn 1468". Bitte? Sind wir nun im Mittelalter oder in einer Parallel-Welt? Weder noch. Wir sind in der Zukunft. Eine Apokalypse hat die Menschheit heimgesucht, eine neue Zivilisation ist entstanden, die üblen alten Regeln der Kirchen stehen wieder im Mittelpunkt. Altersturmsforschung ist Ketzerei - doch genau die wäre so wichtig.
Auch ein Robert Harris kommt nicht ohne Helden auch wenn sie nie makellos sind. Hier ist es der junge Priester Christopher Fairfax, der von seinem Bischof in eine abgelegene englische Provinz geschickt wird, um einen dort verstorbenen Pfarrer gebührlich zu beerdigen.
Fairfax stösst nicht nur auf eine Reihe skuriler Figuren, sondern auch auf die Liebe seines Lebens und ein geheimnisvolles Rätsel um einen Turm, genannt "Teufelsstuhl". Unter diesem Turm befindet sich offenbar eine Erklärung für die Apokalypse, die Autor Harris dann leider nicht liefert. 
In Zeiten des Corona-Horror entsteht diese Erklärung jedoch ganz von alleine. Gnade uns Gott. 

Donnerstag, 26. März 2020

Lachen erlaubt in Corona-Zeiten? Ja!


Machten die Höhlenbewohner Witze? Gab es als Neandertaler etwas zu lachen? Forscher gehen davon aus, dass das erste menschliche Lachen etwa vor 6 Millionen Jahre ertönt ist. Interessanterweise konnten die Menschen damals noch gar nicht sprechen. Aber lachen schon. Es muss dann aber noch ein paar Millionen Jahre gedauert haben, ehe sich das Lachen in der Kommunikation etabliert hat. Vor etwa 2,5 Millionen Jahren «unterhielten» sich die Menschen mit «Überlegenheits- und Demutsgesten». Sie konnten sich also optisch ausdrücken. Das ging tagsüber gut. Nachts weniger – also scheint sich das Lachen als kommunikative Form etabliert zu haben. Lachen zu können war sozusagen überlebenswichtig. 
Heute ist das zwar nicht mehr so – dennoch bin ich ganz froh, lassen mich gute Komödianten immer wieder herzhaft lachen – Stichwort «Willkommen Österreich» vom ORF oder die «heuteshow» vom ZDF. «Wir werden in Grund und Boden gelacht», sang schon der geniale Herbert Grönemeyer («Kinder an die Macht») und so erscheint mir Lachen gerade in Corona-Zeiten befreiender denn je.  
Wir sollten also nicht nur dem Pflegepersonal und den Medizinern zuklatschen. Sondern auch den Königen der Comedy. Applaus Applaus. Lasst uns nicht allein.


Mittwoch, 25. März 2020

Der Unsichtbare - Horror oder Thriller?

Eine Frau flüchtet mitten in der Nacht vor ihrem Mann. Panisch rennt sie aus dem gemeinsamen Haus und hastet in die Dunkelheit. 
Eine solche Szene haben wir alle schon hunderte Male gesehen. Was diese im Remake vom Remake vom Remake von "Der Unsichtbare" aber so besonders macht; während die Frau flüchtet, schläft ihr Mann tief und fest.
Aber genau damit setzt der Film eine erste Marke. So etabliert man einen Bösewicht. Nicht, indem man den Horror zeigt, sondern die Angst seines Opfers.
Die Frau heisst Cecilia Kass (Elisabeth Moss "The Handmaids Tale") und sie findet Unterschlupf bei einem befreundeten Polizisten. Nach zwei Wochen erhält Cecilia die Nachricht, ihr Mann hätte Selbstmord begangen und sie erbe 5 Millionen Dollar. Doch bald passieren merkwürdige Dinge in Cecilias Umgebung und sie beginnt zu ahnen, dass ihr Mann noch lebt und weiter hinter ihr her ist. Als sie dann behauptet, er hätte sich unsichtbar gemacht um sie zu drangsalieren, reagieren Freunde und Polizei natürlich ungläubig. Auch wir Zuschauer könnten so reagieren - hiesse der Film nicht so, wie er hiesse, somit ist nämlich klar, dass die Frau recht hat. Ihr Kampf beginnt - und damit der Abstieg des Filmes vom subtilen Drama hin zum platten "Gut gegen Böse"-Kampf.
Zwar gibt es noch ein paar nette Pointen, aber die Spannung der ersten Hälfte kann "Der Unsichtbare" nicht über die gesamten 125 Minuten tragen. Sehenswert ist der Film dennoch. Gerade jetzt in Zeiten dieses verflixt unsichtbaren Corona-Virus. 

Dienstag, 24. März 2020

Werdet Lemminge!

Das fällt uns westlich und damit freiheitlich geprägten Menschen natürlich schwer. Aber jetzt ist nicht mehr die Phase der totalen Individualität. Es ist die Zeit des Herden-Verhaltens. Des Gehorsams. Und das schreibt ausgerechnet einer, dem schon als Kind attestiert wurde, ein "Autoritätsproblem zu haben".
Aber wenn ich Bilder aus China sehe, wo die Toten auf der Strasse liegen, wenn ich die Bilder aus Bella (entschuldigung) Italia sehe, wo Armeelaster Tote abtransportieren müssen, bleibt nur noch eines: werdet Lemminge. 
Tragischerweise sagt man diesen kleinen, Meerschweinchen-ähnlichen Tieren ja nach, sie rennen alle hintereinander in den Tod und daher hat der Ausdruck "Lemming-Verhalten" nichts Gutes. 
Diesmal schon. Jetzt gilt das Gebot des Lemming-Verhaltens. Wir MÜSSEN tun, was unsere Regierungen von uns verlangen. Jetzt!! Zuhause bleiben. Es ist Frühling und Ja, es ist Scheisse, dürfen wir nicht raus. Aber damit retten wir leben. Wir retten uns. 
Also bleibt zuhause. Hört nicht auf die Verschwörungs-Arschlöcher, die mal wieder die Kanäle fluten. Hör auf Deinen Kanzler, Deinen Präsidenten (ausser in den USA, da hör auf Deinen Gouverneur), Deinen Premierminister. Wir sind nicht immer einverstanden mit unserer politischen Führung. Dafür gibt es dann die nächsten Wahlen. Aber jetzt ist keine Zeit für Geplänkel und persönliche Animositäten.
Sei ein Lemming. Mach das, was die meisten machen. Stay at home. 

Sonntag, 15. März 2020

"Cardinal" - oder Kanada kann auch TV-Serie

Die Skandinavier sind schon längst die Rock'n'Roller in der Disziplin "düstere, geile Krimi-Serien". Da macht ihnen keiner was vor (LINK)
Die kanadische Serie "Cardinal" (bisher 3 Staffeln) ist zwar nicht ganz so wabbrig-schaurig, wie das, was aus dem europäischen Norden kommt. Aber packend und fesselnd ist es allemal, wenn sich der (titelgebende) Polizist John Cardinal in der fiktiven Stadt Algonquin Bay auf Verbrechersuche macht. Schon in Staffel 1 bekommt er die Kollegin Lise Delorme zur Seite, die allerdings parallel untersuchen soll, ob Cardinal einen Fall korrekt durchgeführt hat. So ermitteln die beiden einerseits gemeinsam, während sie ihm im Nacken sitzt. In Staffel 2 sind sie gleichberechtigte Kollegen, wobei die Polizistin den Absprung zum Geheimdienst vorbereitet. Und in Staffel 3 treibt dann eher die Frau die Ermittlungen voran, während John Cardinal vor allem über den Selbstmord seiner Ehefrau zweifelt. 
Aus einem Duell wird eine Berufsbeziehung wird eine kollegiale Partnerschaft - aber noch nicht mehr. Da freue ich mich natürlich auf Staffel 4. Werden Cardinal und Delorme sogar ein Paar?
Billy Campbell (bekannt aus "The Killing") gibt einen famos-gebrochenen Helden John Cardinal, der mehr mit dem Gesicht als mit Worten spricht. Seine Partnerin Lise Delorme wird von Karine Vanasse dargestellt. Ein interessantes, bei uns noch wenig bekanntes Gesicht, obwohl sie auch schon in Megaproduktionen (wie "X-Men") spielte. 
Cardinal und Delorme ergänzen sich und treiben sich an, schenken sich nichts und scheinen sich doch anzuziehen. 
Wie gesagt; Staffel 4 darf kommen. 

Denkt grösser!

"Denkt grösser" möchte ich unseren Entscheidungsträgern zurufen. Aber nein, wie üblich werden die Entscheidungen nach der alten Polit-Formel "Salamitaktik" gefällt. Heute ein Scheibchen, morgen eines, usw. Aber damit kriegt man Corona nicht in den Griff. Ich vermisse den grossen politischen Wurf. 
Warum wird nicht einfach alles für ein paar Tage oder Wochen runtergefahren? Warum wird nicht aufgerufen, zu helfen? Ich war zum Beispiel in meiner Militärzeit den Sanitätstruppen zugeteilt. Ja, das ist alles eine Weile her. Aber würde man mich rufen, ich könnte meinen Beitrag leisten. Vielleicht Triage, Patientenaufnahme oder minimale medizinische Hilfe leisten. 
Aber niemand ruft. Täglich wird ein weiteres Scheibchen von der Wurst geschnibbelt. Verbot da, Einschränkung hier, Aufruf dort. Die üblichen Massnahmen also. Man will ja "Panik vermeiden" - und hat sie mit der wurstigen Salami-Taktik längst ausgelöst. Egal ob Länder die Grenzen dicht machen oder nur Fussballspiele absagen - Corona breitet sich aus. 
Aber ich bitte Euch - denkt grösser. Damit es schneller vorbei ist.

Mittwoch, 11. März 2020

Leg Dich nicht mit den Ethikern an

Hast Du schon mal versucht, mit einem Ethiker*In eine Diskussion zu führen? Knifflig. Denn der Ethiker*In will nicht argumentieren, sondern recht haben. Gelingt ihm das nicht, wird er herablassend, blasiert und unterstellt Dir, ihm nicht zuzuhören. Es ist nicht mehr möglich, eine geile Diskussion zu führen, kaum sitzt einer dieser Vögel in einer Runde. 
Interessant ist nun, dass Ethiker*Innen extrem gerne diskutieren und genauso extrem ungern handeln. 
Ich geriet kürzlich in eine solche Runde - und war chancenlos. "Du hörst nicht zu" war das meist-gehörte Gegenargument. Also habe ich kapituliert und bin gegangen. Der gleichen Gruppe hatte ich einige Tage zuvor eine Rundmail geschickt mit dem Wunsch, mich bei der Suche nach einem Geschenk für einen Kollegen zu unterstützen. Nur drei der acht haben überhaupt reagiert. Ich kaufte also ein Geschenk nach eigenem Ermessen - seither hat sich eine Person von acht gemeldet, um sich zu beteiligen.
So viel also zu den rhetorischen Weltverbesserern. Da ist mir das Stammtisch-Arschloch lieber. Frag ihn was. Sagt er Ja, meint er Ja und handelt Ja. Sagt er Nein, meint er Nein und handelt Nein.
Ethik ist im Prinzip eine feine Sache und als Kind wäre ich echt froh gewesen, hätte es ein paar Hektoliter mehr davon in der Gesellschaft gehabt. Mit einem Opa aus Italien, einer Oma aus Deutschland, als Scheidungskind und Brillenträger gab ich genug Projektionsfläche für Hänseleien ab. Drecks-Ausländer, Brillenträger, Scheidungskind. Ich musste mich durchschlagen. Nein nein, jammern tue ich nicht. Aber wo waren damals die Ethiker? Eben - und die Welt drehte sich auch. 


Montag, 9. März 2020

Serie "Hunters" mit Al Pacino

Im April wird Al Pacino 80 Jahre jung und wieder auf der Höhe seines Schaffens. Mit "The Irishman" holte er sich soeben seine neunte (in Zahlen 9!) Oscar-Nomination. Seine erste übrigens seit 1993. 
Bis Anfang der 2000er war Pacino dick im Geschäft, dann begann sein Stern zu sinken. Umso erfreulicher, dass sein Alters-Comeback nicht nur dank "Irishman" derart fulminant ausfällt. In der Nazi-Serie "Hunters" ist er zum zweitenmal in einer Serie zu sehen - und spielt seine Rolle als Meyer Offerman gewohnt kräftig und nuanciert, lässt seinen vielen jüngeren und weniger bekannten Kollegen genügend Raum zur Entfaltung und ist dennoch Herz dieser herzlosen Geschichte.
Diese spielt Ende der 1970er an der Ostküste, wo eine Herde wildgewordener Alt-Nazi's davon träumen, in den USA das 4. Reich aufzubauen. Parallel dazu macht eine Gruppe Juden - unter der Führung des steinreichen Offerman - Jagd auf die Nazis und gleichzeitig haben sie eine clevere FBI-Agentin an den Fersen. 
Die Sauce ist angerichtet - lasst das Blutbad beginnen. Optisch pendelt das Ganze zwischen den sattfarbenen Tarantino-Filmen sowie "Big Lebowsky", liebevoll grandios sind Ausstattung, Setting und der Score. 
Weniger gelungen ist die Geschichte, die sehr amerikanisch, also permanent wiederholend, erzählt wird, damit auch der letzte Jim in Wisconsin versteht, worum es geht. Das schmälert das diabolische Vergnügen massiv. Die Rückblenden in die Nazi-Zeit sind ebenfalls nicht gelungen und verzerren das Bild. 
Nur Al Pacino leuchtet heraus und hat mich den 10-Teiler fertig schauen lassen. Was sich dann gelohnt hat. Denn das Ende wartet mit einem sehr giftigen Twist auf. 

Mittwoch, 4. März 2020

Heute bestellt - morgen verarscht

"Heute bis 17 Uhr bestellt, schon morgen geliefert", tönt natürlich verheissungsvoll. Also drücke ich den "Bestell"-Button, gehe in den Warenkorb und bezahle mit meiner Kreditkarte. 
Per Mail werde ich von nun an auf dem Laufenden gehalten. Scheint mir ein Top-Service zu sein. Ich habe bei microspot.ch bestellt, was auf deren Website vollmundig mit "das Online-Einkaufszentrum der Coop-Gruppe" angepriesen wird. Die PR-Abteilung hat fleissig getextet und trompetet "...überzeugt mit einer schnellen Lieferung".
Die Lieferung wird angekündigt und zwar wie versprochen, für den Folgetag. Allerdings auf "19.40-20.30". Hä, was?
Na gut. Dann kommt die Lieferung halt am Feierabend. Passt schon. Im TV gibts DFB-Pokal und Willkommen Österreich. 
"Ihre Bestellung ist beim Fahrer" heisst es in einer weiteren Mail und Fahrer Alexander lacht mich sogar von einem Foto aus freundlich an. Seine Ankunft aber verzögert sich weiter. Neu wird er für "21.30-22.40" angekündigt. Arme Sau denke ich, der muss mitten in der Nacht Pakete ausliefern. Aber gut. Dann freue ich mich halt aufs Zähneputzen, den nachher bekomme ich meine Bestellung.

Denkste. Plötzlich eine weitere Mail: "...ausnahmsweise zu einer Verzögerung kommt..." 
Wie kann die Bestellung beim Fahrer sein und sich trotzdem verzögern? Ebenfalls ist unklar, wann das Paket nun ankommt.
Ich seufze und denke an die gute, alte Post. Warum habe ich es mir nicht einfach von der Post bringen lassen? Oder bin direkt in den Laden. Meine Bequemlichkeit wird mir zum Verhängnis. Also habe ich wenigstens was gelernt. Und wehe Microspot.ch, Ihr beginnt jetzt meine Mailbox mit "Sonderangeboten" zu fluten. Als Kunde habt Ihr mich sowieso schon wieder verloren. Aber dann nicht jammern, wenn Euch die internationale Konkurrenz den Rang abläuft. 

Dienstag, 3. März 2020

Beim Schweizer CNN

"Lolek und Bolek machen CNN" schrieb ein Journalistenkollege über das neu lancierte Blick TV. Und auch andere TV-Kritiker gehen wenig gnädig mit dem neuen Format um. 
Weder Lolek noch Bolek. Sondern
einfach nur konzentriert. 
Ich bin zwar ein sehr kritischer Zuschauer, schliesse mich diesem Bashing aber nicht an - erstens war ich schon begeistert, als das Projekt angekündigt wurde und bin es noch und zweitens bin ich befangen. Denn ich arbeite dort. Zwar "nur" als Freelancer und dann auch noch in einer Art "Stabsabteilung" (dazu komme ich noch), aber ich bin nah genug, um zu erkennen, mit wie viel Verve und Freude, mit viel Enthusiasmus da gearbeitet wird. Meine Kollegen rennen wie die Hamster durch die Redaktion, entscheiden, schalten nach hier, dann nach da, holen Stellungnahmen rein, schneiden Videos und versuchen, dem User, dem Zuschauer einen echten Mehrwert zu geben. 
"Blick ist dabei" war einst ein Slogan der Boulevard-Zeitung. Daraus ist ein mächtiges Medienhaus geworden, dass zu seinen Print-, Online- und Radio-Angeboten jetzt auch noch einen Rock'n'Roll-TV-Newssender im Portfolio hat. Und Blick TV sei dank, gilt der alte Slogan mehr denn je. Absage der Basler Fasnacht? Der Reporter steht schon bereit. Corona-Virus im Kindergarten? Die Reporterin ist schon vor Ort. Pressekonferenz aus Bern? Die Blick-Kameras senden live. 
Genial schnell und manchmal sogar genial gut. 
Meine Gschpänli geben alles und sie machen es mit Herzblut. Dass sich da Fehler einschleichen - geschenkt. Und überhaupt, "der werfe den ersten Stein" kommt mir schnell in den Sinn. Wenn sich das SRF-Flaggschiff "10 vor 10" über die kuriosen Untertitel lustig macht, ist das fast schon Parodie. Selbstverständlich stimmt beim reichen SRF immer alles.... Parodie off.
Womit wir bei meinem Job des "Respeakers" sind. Ich sitze in einer Kabine neben dem Studio und übersetze alles gehörte (was ja meistens Schweizerdeutsch ist) auf Hochdeutsch. Eine Software macht daraus Untertitel, die dann mit einer Verzögerung zum Live-Text eingeblendet werden. Selbstredend, dass da Fehler passieren. Einige sind doof, bleiben aber verständlich. Andere sind ulkig. Wie zum Beispiel der. Aus dem hessischen Innenminister Boris Pistorius macht mir die Spracherkennung "Boris Pistolenschuss". Dann greife ich in die Tastatur und korrigiere so schnell wie möglich. Diesen Zeitverlust muss ich nun kompensieren, in dem ich Gesagtes weglasse. 
Zurück zum Einstiegssatz mit "Lolek und Bolek". Lassen wir den einfach so stehen. Immerhin teilt der Blick gerne aus. Also muss er - und damit seine Mitarbeitenden, ergo auch ich - einstecken können. Den Zusatz "CNN" haben wir natürlich gerne gehört. PS: CNN wurde Anfangs auch belächelt. 
www.blick.ch

Corona - oder die grosse Stunde der Sesselfurzer


Das hier ist der Sechseläutenplatz in Zürich. Laut Eigenbeschreibung der grösste öffentliche Platz in Zürich. Wenn grad keine Veranstaltungen stattfinden, wird hier flaniert, getroffen und gelacht, gsünnelet und gefreut. Ein Ort der Freude und des Zaubers. Auf der Westseite rauscht der Verkehr, am Südende steht das markante Opernhaus, dann das Bellevue und der Stadelhofenplatz mit Kneipen, Cafés und Take Aways.
Wie gesagt; ein schöner Ort.
Nun frage ich mich, wie viele Leute ich alleine mit diesem Schnappschuss erwischt habe. Und wie viele Menschen täglich hier unterwegs sind? Selbst wenn ich ganz, ganz konservativ rechne, wird es wohl vierstellig. 
Aber - ist das nicht genau die magische Zahl? Die Schweizer Regierung lässt sich bekanntlich von der Corona-Hysterie treiben und verbietet Anlässe, wo mehr als 1'000 Menschen zusammenkommen. Betroffen ist der Sport, die Kultur, die Gesellschaft.
Was für ein Schildbürger-Streich der Sesselfurzer in Bern. Kein Eishockey, wo 10'000 Leute ins Stadion strömen. Aber der Bahnhof Zürich, den täglich 300'000 Menschen nutzen, bleibt offen. Kein Autosalon in Genf, aber die Züge rattern weiterhin durchs Land. 
Und das alles wegen einem Virus, der nicht mal einen Promille-Anteil der Menschen trifft. Zur Erinnerung; die Grippe erreicht jährlich 2% (LINK) und fordert zwischen 1500 und 2500 Toten in der Schweiz. 
Oder der Strassenverkehr. Im 2018 starben 233 Menschen (LINK). 
Und nun Corona: Null. 
Wie gefährlich ist es nun also, dieses Virus, dass sogar den sonst so besonnenen Schweizer Bundesrat in Panik verfallen lässt?
"Das Coronavirus verursacht offenbar ganz unterschiedlich starke Beschwerden: Von einer eher harmlosen Erkältung und einem Infekt der oberen Luftwege bis hin zu den typischen Anzeichen einer viralen Lungenentzündung – Fieber mit Husten, Kurzatmigkeit und Atemschwierigkeiten, Muskelschmerzen und Müdigkeit. Seltener sind Kopfschmerzen oder Auswurf. Während das Virus bei uns bisher eher als Erkältungskrankheit in Erscheinung getreten ist, sind aus China viele schwere Krankheitsverläufe bekannt.
“Wir wissen: Kinder sind praktisch nicht betroffen. Schwangere sind wahrscheinlich nicht speziell betroffen”, erläutert Prof. Christian Drosten den aktuellen Stand. “Wir wissen auch: Die besondere Risikogruppe sind ältere Patienten – und es gibt eine Betonung auf das männliche Geschlecht.” Und: Ein großer Teil der Verstorbenen hatte bereits ein angeschlagenes Immunsystem oder war sehr alt."
Der ganze Artikel ist HIER

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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