Das Albanifest ist wieder da
Klar, es wird gegrölt und gepöbelt, gesoffen und gefeiert. Wie
an jedem Fest. Dass aber das Winterthurer Albanifest nach zweijähriger
Corona-Zwangspause sein Comeback feiern darf, ist eine gute Nachricht.
Seit 1971
gibt es das Albanifest in seiner heutigen Form. Und ich war dabei. Na gut,
meine Beinchen waren noch arg kurz und zu mehr als einem Ritt auf dem Kinderkarussell
reichte es nicht. Seither war ich oft da, aber nicht immer. Wie so viele
Stadtfeste wuchs auch das Albanifest und so strömen an den drei Tagen am jeweils
letzten Juni-Wochenende so viele Leute durch die historische Altstadt, wie in
ganz Winterthur wohnen. Über 100'000 also.
Als Kind erkundete ich einst zu Fuss die Geisterbahn. Als mich jemand entdeckte, stolperte und hüpfte ich über Kabel und Schienen, an Monstern und Hexen vorbei ins Freie. Mein bester Freund legte sich im Stadtpark mit einer Horde Betrunkener an, ich ging dazwischen, das Ende ist klar. Wir lagen dann beide am Boden, schnappten nach Luft und niemand kümmerte sich um uns.
Wie ich heute als Erwachsener wieder ans Albanifest komme,
staune ich über diese Gigabahnen, die in die Höhe katapultiert werden, sich
drehen und viele physikalische Gesetze aushebeln. Ich wundere mich aber auch:
Wo ist die ratternde Achterbahn geblieben? Und vor allem: was ist aus «meiner»
guten alten Geisterbahn geworden? Nein, früher war nicht alles besser. Aber
heute auch nicht.
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