Trump - der amerikanische Alptraum auf Netflix
Wo Trump drauf steht, ist auch Trump drin. Diese einfache Formel hat sich - zumal in den letzten 4 Jahren - für die Medien massiv ausbezahlt. Sobald dieser Name in einer Headline steht, gehen die Klicks durch die Decke.
Nun springt leider auch Netflix auf diesen plumpen Trick auf und publiziert eine Dok-Serie "Trump - An american dream".
Es scheint mir ein hastig zusammengeschnittenes Werk zu sein. Zwar kommen einige Zeitzeugen zu Wort. Aber man kann die üble Skrupellosigkeit, die es diesem Einfaltspinsel ermöglicht hat, vom Immobilien-Gangster zum Präsidenten aufzusteigen, höchstens erahnen.
Seine Lebensstationen werden im Schnellzugstempo abgehakt, etwas ausführlicher Raum gibt es nur dann, wenn es um seine Frauen geht. Der Möchtegern-Superdealer hechelt von Ehe zu Ehe und hinterlässt stets verbrannte Erde. Das scheint bis heute sein einzig wahres Motto zu sein.
Die Momente jedoch, die seinen Einstieg in die Politik bedeuten, sind längst bekannt. Als er begann, an Barack Obamas Amerikaner-sein zu zweifeln. Als Trump an einem Presseball im Weissen Haus von ebendiesem Obama auf scharfzüngige Art bloss gestellt wurde. Alles schon Dutzende Male gesehen und wenn es dann noch ohne Kontext erzählt wird, verpufft diese Anklage.
Warum aber der einfache Jim aus Wisconsin auf einen Milliardär aus dem - ansonsten im restlichen Land nicht sonderlich beliebten - New York hereinfällt und ihm seine Stimme gibt, wird nicht tiefer ergründet.
Netflix, das war nix. Das einzig sehenswerte sind die Bilder aus einem heruntergekommenen New York in den 1970ern und frühen 80ern. Da war es noch nicht die strahlende Metropole, wie es sie heute (zumindest bis Corona war) ist.
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