Hindafing - der Wahnsinn erobert Bayern
"Kruzifix" rufen sie, "was für oa Schmarrn" und trinken Bier. Was sich wie eine depperte Beschreibung von bayrischen Hinterwäldlern anhört, ist das pure Gegenteil. Zwei Staffeln "Hindafing" und es ist klar: der Wahnsinn macht sich breit im stolzen Freistaat.
Im Fokus steht Alois Zischl. Maximilian Brückner liefert ein Par-force-Leistung ab, die in ihren besten Momenten an Baby Schimmerlos (Franz Xaver Kroetz) in Kir Royal erinnert. Zu Recht wurde Brückner mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
In der ersten Staffel ist Alois Zischl noch Bürgermeister vom Kuhkaff Hindafing, in Staffel zwei sitzt er schon als Landtags-Abgeordneter in München. Zischl klüngelt sich durch, ist ein Hallodri, der kein Erbarmen kennt und ständig auf die Schnauze knallt. Und immer heftig.
"Hindafing" als bitterböse zu bezeichnen ist eine gewaltige Untertreibung. Es wird gelogen, geschachert, beschissen und geschossen. Selbst die Ministerpräsidentin (eine Frau, an der Spitze Bayerns??) kriegt eine Kugel ab.
Die Serie ist grandios gespielt, perfekt besetzt, die Pointen sitzen punktgenau und das Köstliche bahnt sich unaufhaltsam seinen Weg durch das bayrische Hinterland und Unterholz.
Wer das für "oanen Schmarrn" hält ist selber schuld.
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