Plötzlich stand Bill Clinton vor mir "Hi, how are you?"
Die Schweiz ist als
Wirtschaftsmacht zwar immerhin die Welt-Nummer 19 (gemäss Rangliste des
Brutto-Inland-Produkts) trotzdem liegt das kleine Alpen-Land abseits der Routen
amerikanischer Präsidenten. Ronald Reagen war 1985 für sagenhafte 5 Stunden in
Genf, wo er sich mit seinem sowjetischen Buddy Michail Gorbatschow traf. Reagen-Nachfolger
George Bush kam 1990 ebenfalls an den Genfersee, dessen Sohn George W. Bush kam
genau wie Jimmy Carter oder Barack Obama nie zu uns.
Das ist die statistische und
bittere Realität; 40 Jahre US-Präsidentschaft und gerade mal zwei Mini-Besuche. Selbst russische oder chinesische Staats-Operhäupter kommen häufiger.
Halt. Da gibt’s doch noch
Bill Clinton. Ein bekennender Schweiz-Fan. Fünfmal war er in der Schweiz um in
Davos am WEF oder in Genf internationale Verhandlungen zu führen. Und ich war
einmal hautnah dabei.
Samstag, 29. Januar 2000. Um 8 Uhr 11 landete
die Air Force One auf dem Flughafen Zürich Kloten. Der amtierende amerikanische
Präsident Bill Clinton höchstpersönlich war gekommen. Zwar nicht für einen
Staatsbesuch, aber immerhin für eine Visite am Weltwirtschaftsforum in Davos.
Zusammen mit anderen Journalisten wartete ich in einem abgesperrten Bereich auf
das Erscheinen des Präsidenten. Wir hatten wenig bis keine Hoffnung, dass wir
ihn mehr als die paar Sekunden sehen würden, wenn er die Treppe des
berühmtesten Flugzeuges der Welt hinab huschen und dann in einem der bereit
stehenden kugelsicheren Fahrzeuge verschwinden würde.
Nach kalten, bangen und langen 20 Minuten
öffnete sich die Tür und da stand er – der mächtigste Mann der Welt. Lässig
winkte er uns zu, wir winkten zurück. Und dann tatsächlich; Bill Clinton
huschte die Treppe hinab und verschwand in einem dunklen SUV. Aber nicht für
lange. Die Fahrzeugtüre ging wieder auf und Bill Clinton kam hinaus und auf uns
Journalisten zu.
„Hi, how are you?“,
fragte er freundlich und fügte an „I’m glad to be here, I have never been to Davos”.
Direkt neben Clinton in der Tagesschau
Mehr sagte er nicht. Aber es reichte für
einen eruptiven Glücksmoment der ansonsten so abgebrühten Journalisten. Wir
waren nur noch durch ein Gitter von Bill Clinton getrennt, seine Leibwächter
wuselten nervös herum. Aber von uns konnte keine Gefahr ausgehen. Zum einen
mussten wir durch zwei Security-Checks, bevor wir überhaupt aufs Rollfeld
gelassen worden waren. Zum anderen; wer in der friedlichen Schweiz wollte dem
beliebten US-Präsident schon an den Kragen?
Am Abend sah ich mich in der Tagesschau
direkt neben Clinton stehen. Die Gitterabsperrung war verdeckt, so dass es
aussah, als ob ich echte Tuchfühlung mit dem Präsidenten aufgenommen hatte.
Dass Clinton ein volksnaher Typ ist, bewies
er auch, als er ein paar Tage später Davos wieder verliess. Wegen dickem Nebel konnte
er nicht mit dem Hubschrauber zurück an den Flughafen Zürich geflogen werden.
Also fuhr er im Autokonvoi. Für einen Amerikaner sind die 160 Kilometer
natürlich ein Katzensprung. Als Clinton dann hungrig wurde, wies er seinen
Fahrer an, an der nächsten Raststätte zu stoppen.
Urururururururgrossvater von Obamas Mutter war Schweizer
44 Männer waren (oder sind) bisher
US-Präsidenten. Und drei von ihnen sollen gar Schweizer Wurzeln haben.
Herbert Hoover (1929-33) und Dwight D. Eisenhower
(1953-61) sowie, etwas überraschend, auch Barack Obama. Der Urururururururgrossvater von Obamas Mutter ist
gemäss Ahnenforschung im Jahr 1692 in Ried (heute Kanton Freiburg) geboren worden.
Der Mann mit Namen Hans Gutknecht hatte einen Sohn, der im Jahr 1747 in die USA
auswanderte. Dort änderte Christian Gutknecht seinen Nachnamen fälschlicherweise
in Goodnight statt englisch korrekt in Goodknight. Queller: HIER
Mit einem Besuch des aktuellen
Präsidenten könnte es indes, na sagen wir mal, etwas delikat werden. Auch wenn unsere Minister gerne
Seite an Seite mit dem mächtigsten Mann der Welt paradieren würden. In einer
Petition haben sich 10‘000 Schweizer an die Regierung gewandt mit dem Wunsch,
Donald Trump zur Persona Non Grata zu erklären. Ob das den US-Boss allerdings kümmert?
Immerhin gibt es in der kleinen Schweiz 71 Golfplätze mit 18 Loch. Und dann
nochmals 34 kleine Plätze mit 9 Loch. Und ausserdem ist die Schweiz das zweitbeste Land der Welt, HIER DER CLIP.
Apropos Golf; folgendes Zitat
stammt von Gerald Ford, ebenfalls einem Ex-US-Präsidenten: „Ich weiss, dass
mein Spiel besser wird. Ich treffe weniger Zuschauer.“
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