Mit dem Militärmesser durch die Flughafen-Security ….geht das?
„In Ihrem Handgepäck steckt ein Taschenmesser.“
Der Uniformierte schaut mich streng an. Ich schlucke.
„….ein Taschenmesser?“
Er tippt auf seinen Monitor und zeigt mir das vermaledeite Ding. Tatsächlich. Da hat doch ein unscharfes Etwas die äusserst verdächtigte Form eines zusammengeklappten Schweizer Militärmessers.
In meinem Rucksack.
Diese Dinger sind weltberühmt, kaum ein Thriller, kaum ein Krimi-Held kommt ohne eines aus. Es öffnet Türen, Flaschen, löst Schrauben – und ist tödlich.
Ich bin ja nun nicht der geschickteste Mann und würde ich ein solches Messer in einem Kampf einsetzen, würde ich es möglicherweise schaffen, ein Blutbad anzurichten – an mir selbst wohlverstanden.
Ich schaue weiter auf den Monitor und mein Kopfkino spielt mir wenig angenehme Szenen ab. Abmarsch mit Handschellen, Abmarsch zusätzlich mit Fussketten, der von zwei Polizeibeamten flankierte Abmarsch und im Idealfall der dezent durchgeführte Abmarsch.
Nichts von Alledem passiert. Nicht mal ein schöner, kleiner Alarm ertönt.
Nur ein einigermassen strenger Grenzbeamter-Blick. Dann wühlt er das Taschenmesser aus den Tiefen meines Rucksacks, klappt es auf, hält es an eine Masstabelle und ruft den Kollegen. Dieser schaut etwas weniger freundlich, aber immer noch weit entfernt von meiner morbiden Abmarsch-Fantasie.
„Woher kommen Sie denn?“
„Na von hier.“
Denn jetzt erst kommt der zusätzliche Clou an der Sache. Ich bin erst vor zwei Tagen aus Zürich hergeflogen. Und dort hat der kleine, zusammenklappbare Schelm anscheinend völlig problemlos den Security-Bereich passieren können.
„Die Kollegen in der Schweiz nehmen das aber schon sehr locker“, kommentiert der deutsche Flughafenbeamte das Übersehen des Minimessers lakonisch.
Und mit den Worten „Tun Sie bloss dem Piloten nix“, kriege ich das Taschenmesser zurück.
„Guten Flug“, rufen mir die beiden noch nach. Den haben wir. Mein kleines Messer und ich. Zurück nach Zürich, zu den lockeren Schweizer Flughafen-Kollegen.
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