Meine Begegnung heute …. mit Götz George
Prominente sind Menschen wie ich Du – aber nicht alle
Scheisse. Schimi ist in der Stadt. Da muss ich hin. Der grosse deutsche Charakterdarsteller Götz George gab in Zürich für die neue Kinokomödie „Viktor Vogel – Commercial Man“ (Bild) ein paar Promo-Interviews. Und spätestens seit dem George den Kult-Kommissar Horst Schimanski gespielt hatte, war ich ein glühender Fan. Aber ich mochte auch viele andere seiner Filme; „Abwärts“, „Die Katze“, „Schtonk“, „Der Totmacher“, „Rossini“….ach, die Liste wird endlos.
Ich arbeitete bei einem mittelgrossen Radiosender und meldete mich beim Filmverleih für ein Interview an.
Ein paar Tage später wartete ich mit zitterigen Knie im Vorzimmer eines noblen Zürcher Hotels auf Einlass. Der Schauspieler liess für eine Viertelstunde je eine handvoll Journalisten rein und jeder durfte dann seine Fragen stellen. Ich hatte mich tagelang vorbereitet und hätte die Fragen auch auswendig gekonnt. Aber ich war derart nervös, dass ich einfach etwas zum Festhalten brauchte. Ein paar Jahre zuvor hatte ich auf einer Deutschland-Reise sogar einen Schlenker nach Duisburg hinein gemacht, die Stadt, in der Kommissar Schimanski ermittelte. Und siehe da; TV hatte nicht gelogen. Duisburg war hässlich.
Dann ging die Hotelzimmertür auf und im Rahmen stand – Götz George. Er trug eine Pilotenbrille mit blauen Gläsern, was etwas lästig war, da ich seine Augen nicht genau erkennen konnte.
Er gab mir die Hand, nannte sogar meinen Namen und wir setzten uns zum Gespräch. Ich las meine erste Frage ab Kärtchen und hielt ihm das Mikrofon hin. Götz George antwortete. Dann stellte ich die zweite Frage. Wieder abgelesen. Doch jetzt veränderte sich etwas an der Haltung des Schauspielers. Trotz seiner nervig reflektierenden Brille sah ich den Ärger in seinem Blick auftauchen.
„Sagen Sie mal, ich rede und rede und Sie hören mir gar nicht zu. Diese Frage haben Sie mir eben schon mal gestellt.“
In der Tat; ich hatte es vor lauter Nervosität geschafft, die gleiche Frage zweimal zu stellen. Und ich hatte es nicht mal bemerkt. Was für ein Faux pas.
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