Samstag, 15. April 2017

Neues aus dem Heuchler-Dorf Brittnau

Wo führt denn das hin, wenn da plötzlich jeder 
Flüchtling durch die Schweiz wandern würde?
Den Taliban sind sie entwischt. Der Schweizer Bürokratie nicht. Die beiden afghanischen Asylbewerber Mohammed und Hamid leben in der engstirnigsten Schweizer Gemeinde, in Brittnau. Zuerst wollte das Dorf gar keine Flüchtlinge aufnehmen und wehrte sich mit den blödsinnigsten Argumenten dagegen. Ich habe darüber geschrieben. Nun sind sie da, die Asylsuchenden, im Dorf, das sie nicht will. Aber jetzt erlaubt sich Brittnau den nächsten Schabernack. Raus dürfen die Flüchtlinge nämlich auch nicht.
Und das kam so. Hamid und Mohammed hatten eine Idee. Wenn sie schon in der Schweiz sind, dann wollten sie sich das Land auch gleich anschauen und beschlossen, durch die Schweiz zu wandern. Ein Klacks, denn ihre Heimat ist mehr als 15 mal grösser. Die beiden schmiedeten Pläne, richteten eine eigene Website ein und redeten sogar mit einem Journalisten. Das war der Fehler. Denn nun erfuhr der kleinliche Gemeinderat von den Wanderplänen und legte sich aus "rechtlichen, medizinischen und versicherungstechnischen Gründen" quer. 
Für kein Geld der Welt, 
würde ich im Pfui-Dorf Brittnau
wohnen wollen. 
Eine Ausnahme kann der Gemeinderat selbstverständlich keine machen. Wo kämen wir da hin, wenn alle Asylbewerber kreuz und quer durch die hübsche Schweiz latschen würden? 
Aber die beiden Wandervögel lassen sich (noch) nicht entmutigen. Auch nicht von dummdreisten und blödsinnigen Kommentaren auf Online-Plattformen. Da schreibt doch tatsächlich eine Frau Egli: "Wir leben in einer Zeit des Terrors - es darf und kann nicht sein, dass zwei Afghanen frei durch die Schweiz spazieren."
Nein liebe Frau Egli, das kann nicht sein. Ich hoffe, Sie machen Ihre Ferien stets im Heidiland. Es kann und darf nicht sein, dass irgendwelche Egli's frei durch die Welt reisen. Es sind schliesslich Zeiten des Terrors. 
Das hinterwäldlerische Dorf schmückt sich übrigens mit dem Slogan "Brittnau - Mis Dorf". Ja, solange Du nicht Mohammed oder Hamid heisst. 

Jungs, lasst Euch nicht unterkriegen

Die beiden sind zwar geknickt. Aber eben, den Taliban haben sie bereits ein Schnippchen geschlagen. Das wäre doch gelacht.... Und sie scheinen mir zwei aufgeweckte Kerlchen zu sein, denn sie schreiben: 
"Für viele Flüchtlinge ist dieses Leben sehr schwierig. Sie sehen keine Möglichkeiten sich zu integrieren und werden frustriert. Wir sehen das nicht so und wollen das mit unserem Projekt zeigen.Während einem Monat wollen wir durch die Schweiz wandern. Jede Nacht schlafen wir bei anderen Schweizern. Wir starten am 1. Mai in Aarau.Wir möchten so viele Menschen und neue Orte von diesem schönen Land kennen lernen. Wir möchten in dieser Zeit etwas Gutes für unsere Integration und für unsere Gesundheit machen."

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