ZDF-Serie "Unbroken" - mal wieder Duisburg
Die schlechte Nachricht zuerst; was eigentlich Thriller sein will, entwickelt sich zum Psychodrama. Wenn auch zu einem Guten. Wer aber Suspense erwartet, wird eher enttäuscht sein. @ZDF
Die sechsteilige ZDF-Serie "Unbroken" spielt zwar in Duisburg. Aber die Stadt muss derart hässlich sein, dass man in den 240 Minuten höchstens einige Luftaufnahmen und wenige Fragmente zu sehen kriegt. Und wer auf Currywurst-Stände und etwas MSV-Lokalkolorit hofft, wartet vergebens. Der gute alte Schimanski würde sich im Grab umdrehen. Keine Kumpels, kein Fussball, keine üblen Kneipen.
Dafür eine packende Story. Die Polizistin Alexandra (alle nennen sie nur Alex) ist hochschwanger, verschwindet plötzlich und taucht nach sechs Tagen blutverschmiert und nicht mehr schwanger wieder auf.
Was ist passiert? Darauf baut "Unbroken" auf, verliert sich manchmal in Nebensträngen, ist nicht immer ganz präzis (es regnet etwas unregelmässig) und bleibt der Hauptstory dennoch dicht auf den Fersen.
Hauptdarstellerin Aylin Tezel war die Dortmunder Tatort-Kommissarin Nora Dalay und kehrt mit "Unbroken" sozusagen ins Revier zurück. Tezel ist manchmal wütend und stark, dann wieder zerbrechlich, fast kindlich - und darin immer glaubwürdig. Da sind ihr längst nicht alle Darsteller ebenbürtig. Einige fallen schauspielerisch ab.
Insgesamt aber ist "Unbroken" packend, intensiv, nie langweilig und oft dramatisch. In einer Kritik habe ich gelesen, die Hauptfigur Alex sei zuweilen eine Mischung aus Saga Noren ("Die Brücke"-Kommissarin) und Homeland Star Carrie Mathison. Das ist dann der Ehre doch etwas zuviel. Aber immerhin hat Aylin Tezel einst sogar in einer "Homeland"-Folge mitgespielt.
"Unbroken" - in der ZDF-Mediathek.
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