"Vice" - so bitterbös kann politisch scharfes Kino sein
Tom Hanks hat es für "Cast Away" gemacht und Robert De Niro für "Raging Bull". Sich für eine Filmrolle eine Wampe angefressen. Nun kommt Christian Bale als US-Vizepräsident Dick Cheney wie eine vollgefressene Urgewalt auf die Leinwand. Man hält es fast nicht für möglich, wenn man sich den Schauspieler nach den Dreharbeiten ansieht, wie er sich den ganzen angefutterten Speck wieder weggehungert hat. Dass das nicht meinem Oscar 2019 belohnt wurde - unverständlich.
"Vice" ist eine generell bitterböse Abrechnung mit dem amerikanischen Politsystem, im besonderen Fokus ist die Präsidentschaft von George W. Bush von 2001 bis 2009, wo ihm der clevere Stratege Dick Cheney als Vizepräsident zur Seite stand Ganz nach dem Motto, was kümmert es den Vice, wer unter ihm Präsident ist. Cheney kümmert sich einen Deut um Regeln oder Gesetze. Er macht es wie einst Hannibal, der Elefanten über die Alpen führte. Wo kein Wille ist, ist ein Weg. Und wo kein Weg ist, bau Dir einen.
Cheney ist in der langen Geschichte von dubiosen amerikanischen Vize-Präsidenten wahrscheinlich der furchterregendste und skrupelloseste Mann, der diesen Posten je inne hatte. Regisseur Adam McKay ("The Big Short") nutzt diese Ausgangslage und schont seine Titelfigur nicht, er macht auch vor dem Präsidenten nicht halt. Bush Junior (famos; Sam Rockwell) ist sogar noch doofer, als wir ihn in Erinnerung haben. Er hängt an Cheneys Fäden wie eine willenlose Marionette. Trotzdem - und das ist eine bitterböse Krux der Geschichte - sehnt man sich schon nach einem republikanischen Präsidenten à la Bush zurück.
"Vice" ist grosses, uneitles Kino, grandios gespielt und geil besetzt. Die herzige Amy Adams z.B. ist fantastisch als Chenneys Weibchen. Bitter; inklusive "Vice" wurde Adams bereits sechsmal für einen Oscar nominiert. Gewonnen hat sie das Goldmännchen noch nie.
Same, same, but different: Zweimal Christian Bale... |
"Vice" ist eine generell bitterböse Abrechnung mit dem amerikanischen Politsystem, im besonderen Fokus ist die Präsidentschaft von George W. Bush von 2001 bis 2009, wo ihm der clevere Stratege Dick Cheney als Vizepräsident zur Seite stand Ganz nach dem Motto, was kümmert es den Vice, wer unter ihm Präsident ist. Cheney kümmert sich einen Deut um Regeln oder Gesetze. Er macht es wie einst Hannibal, der Elefanten über die Alpen führte. Wo kein Wille ist, ist ein Weg. Und wo kein Weg ist, bau Dir einen.
Cheney ist in der langen Geschichte von dubiosen amerikanischen Vize-Präsidenten wahrscheinlich der furchterregendste und skrupelloseste Mann, der diesen Posten je inne hatte. Regisseur Adam McKay ("The Big Short") nutzt diese Ausgangslage und schont seine Titelfigur nicht, er macht auch vor dem Präsidenten nicht halt. Bush Junior (famos; Sam Rockwell) ist sogar noch doofer, als wir ihn in Erinnerung haben. Er hängt an Cheneys Fäden wie eine willenlose Marionette. Trotzdem - und das ist eine bitterböse Krux der Geschichte - sehnt man sich schon nach einem republikanischen Präsidenten à la Bush zurück.
"Vice" ist grosses, uneitles Kino, grandios gespielt und geil besetzt. Die herzige Amy Adams z.B. ist fantastisch als Chenneys Weibchen. Bitter; inklusive "Vice" wurde Adams bereits sechsmal für einen Oscar nominiert. Gewonnen hat sie das Goldmännchen noch nie.
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