Ein kaputter Rücken tut nicht mehr entzücken
Rien ne va plus heisst es im Roulette und als ob das Leben ein Spiel wäre, signalisierte mein Rücken ebensolches. Fieserweise kündigt sich das nicht an und es gibt auch keinen Roulettemeister, der böse in die Runde schnaubt. Das einzige was schnaubt, bin ich. Und zwar ziemlich heftig. Wie ein altes Pferd, welches seinen letzten Gang tut. Im Volksmund heisst das gemeine Ding Hexenschuss und warum die Feministinnen bei diesem Wort noch nicht auf die Barrikade gegangen sind, kann ich mir nur damit erklären, dass Männer überproportional häufig Hexen-geschusst werden. Aber lassen wir die Polemik. Plötzlich entzückte mein Rücken nimmermehr, es klemmte und quietschte und besonders unangenehm wurde der so genannte Stuhlgang, insbesondere das Wiederaufstehen. Wie soll man mit gequetschtem Rücken aus dieser halbschlauen Position wieder in Habachtstellung kommen? Und wie soll man mit gequirltem Rücken das Geschäft entfernen? Die Armlänge reicht nicht mehr. Online lese ich dazu: "Plötzlich einschiessende, akute Kreuzschmerzen, oft durch eine ruckartige Bewegung oder Belastungausgelöst, bezeichnet man umgangssprachlich als Hexenschuss. Ärzte nennen das Lumbalgie, Lendenschmerz oder kurz Lumbago. Meist handelt es sich dabei um unspezifische
Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule,eher selten steckt ein Bandscheibenvorfall dahinter."
Als
ich den Arzt dann aufsuchte, knetete er meinen Rücken, suchte den schmerzenden
Schweinehund, fand ihn und machte ihm mit einer Spritze den Garaus. Nun
entzückt sie wieder, meine Rückseite, aber es soll mir eine Warnung sein. Die
Schulmedizin hat mir zwar vorzüglich geholfen. Aber ich nehme die seelisch
geistigen Gründe durchaus an. Aus
dem Volksmund sind einige Redewendungen wie „sich krumm machen“, „sich
verbiegen“, „kein Rückgrat haben“ bekannt, die eine Verbindung zwischen Seele
und deren Auswirkung auf den Rücken andeuten. Dass der eigene Arbeitsplatz
eine Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen spielen
kann, ist den meisten Menschen bewusst. Dabei können sich die Art der
Tätigkeit, der Arbeitsablauf und die Ausstattung des Arbeitsplatzes ungünstig
auf den Rücken auswirken. Genau darum habe ich meine letzte Tätigkeit
gekündigt. Die Stelle hat mir nicht gutgetan, mich wohl "krumm
gemacht". Was mein Rücken mir nun signalisiert, sind wohl die
Spätfolgen.
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