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Es werden Posts vom April, 2017 angezeigt.

Über "Captain Fantastic": Sechs Kinder leben im Walde, fast still und stumm

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Noch tappt der stolze Hirsch ganz unschuldig durch den Wald, noch schaut der Zuschauer dem Tier ebenso unschuldig zu. Das Unheil - für den Hirsch - bahnt sich in einem knackenden Geräusch an. Das Tier schaut auf, im grünen Hintergrund ist plötzlich ein grauer Schemen zu erkennen, welcher durchs Unterholz bricht und dem Hirsch das Messer ins Herz rammt.  Etwas dick aufgetragene Kritik Die Waldhorde muss in die Zivilisation. So startet "Captain Fantastic", ein Film, der am Filmfest Cannes seine Weltaufführung erlebt, aber keinen Siegeszug angetreten hat. Das hat wenig mit dem schnellen (und blutig inszenierten) Hirschtod als wohl vielmehr mit der manchmal etwas gar dick aufgetragenen Gesellschaftskritik zu tun. Die aber durchaus ihre Richtigkeit hat.  Der Aussteiger Ben lebt mit seinen sechs Kindern mitten im Wald und bringt ihnen alles bei, was sie zum Leben benötigen. Und das sind nicht nur Basics wie Jagen, Töten, Essen zubereiten, sondern auch Philosophie, Geschicht...

Zürich will keine öffentlichen Männer-Klo's mehr, weil......

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Auch in der sauberen Schweiz ist der Gang auf ein öffentliches Klo selten angenehm - aber wenigstens erleichtert der Gang so einiges.  Nicht mehr lange. Zumindest nicht auf öffentlichem Grund. In Zürich naht das Ende der Männer-Klo's. Sie sollen verschwinden. Weil sie besonders eklig sind? Nein. Die Erklärung ist viel profaner. Männer-Toiletten diskriminieren Frauen . Findet zumindest die Stadt Zürich.  Zürich hat einen WC-Masterplan. Damit sich keine Frau diskriminiert fühlt.  "Jetzt habe ich mir doch glatt in die Hosen gemacht vor Lachen", kommentierte ein - männlicher - User auf einem Online-Portal diese Meldung.  Männer-Klo's stammen aus "anderen Zeiten" Warum genau diskriminiert ein Männer-Klo die Frauenwelt? Der Tages-Anzeiger aus Zürich schreibt: "Der 270 Seiten starke Masterplan Züri-WC sieht keine Zukunft für die öffentlichen Männer-Klos der Stadt Zürich. Vier fixe Anlagen gibt es. Diese würden aus "anderen Zeiten" stammen. ...

"Der Bienenmann" hat mich ordentlich durchgesummt

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Das ist eines dieser Bücher, das mit einer ganz simplen Ausgangslage startet. Ein als Imker (oder eben Bienenmann) verkleideter Täter, dringt in einem Seengebiet an der Schnittstelle von Berlin und Brandenburg in Häuser ein und bringt scheinbar wahllos Leute um, andere verletzt er und ein Kind entführt er. Die Polizei beginnt zu ermitteln - und der Autor beginnt, uns Leser an der Nase herumzuführen. Summsumm macht der Bienenmann. Gelungenes Krimidebüt von Elias Mattay.  Nichts ist so, wie es scheint Das zusammengewürfelte Ermittlerteam aus Potsdam und Berlin arbeitet eher gegen- als miteinander, die junge Brandenburger Polizistin Jana lässt sich in einer Affäre auf ihren Vorgesetzten Frank ein um alsbald zu erkennen, dass er sie nur benutzt. Der Berliner Bulle Roman Baer kümmert sich parallel um seine Frau, die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt, wirft aber ebenso ein Auge auf die Kollegin Liv Grünberg, die wiederum von ihrem eigenen Mann in den finanziellen Wahnsi...

"The Founder"; der bitter-böse Film über den Aufstieg von McDonalds zur grössten Fastfoodkette der Welt

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"Der Fuchs ist im Hühnerstall. Und wir haben ihn rein gelassen." Die Restaurant-Besitzer und Gebrüder Richard und Maurice McDonalds schauen sich ratlos an, denn sie ahnen, dass das Ende ihrer eigenen Idee eingeläutet ist. "The Founder" ist ein Biopic über den Mann, der aus der kleinen, feinen Gastro-Idee einen Weltkonzern gemacht hat und das sind nicht die McDonalds selber, sondern der hinterlistige Ray Kroc. Dieser ist ein halbseidener Vertreter, der in den frühen 1950ern durch Amerika tourt um Klapptische oder Milchshake-Mixer verkaufen zu können. Nichts gelingt - bis er auf das ausgetüftelte Speedy-Konzept eines Restaurants im kalifornischen San Bernardino stösst. Kroc kommt mit den beiden McDonalds-Brüdern ins Geschäft und zieht - gegen ihren Willen - eine Kette von weiteren Lokalen auf. Der Siegeszug des Fastfood beginnt und den beiden Brüdern und Namensgebern bleibt am Schluss kaum mehr der Dreck unter den eigenen Fingernägeln, währenddessen Kroc nicht nur ...

Die verstörende Welt des Bernhard Aichinger

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Eine Anti-Heldin aus einer Mini-Stadt. Stakkato-Sätze. Verstörende Momente. An die Wand knallende Kaninchen. Abgesägte Köpfe. Eingesperrte Menschen. Nein, die Welt des österreichischen Autors Bernhard Aichinger ist nicht jedermanns Sache. Wohl genau deshalb, bringt es der Mann mit dem sperrigen Namen wohl zu Weltruhm. Hunderte Bücher werden jedes Jahr von Englisch ins Deutsche übersetzt. Den umgekehrten Weg schaffen nur zehn Bücher. 10! Und die von Aichinger gehören dazu. Damit ist er im Krimi-Olymp angekommen. Brünhilde Blum - oder wie sie sich selber nennt, Blum - wird nun auch zwischen New York und Los Angeles zur Kenntnis genommen. Innsbruck als Tatort brennt sich auch in amerikanische Hirne.  Ich wähle Bücher nach vielen Kriterien aus - oder nicht. Umschlag, Titel müssen mir gefallen. Dann schlage ich das Buch an einer beliebigen Stelle auf und lasse den Sog auf mich wirken. Manchmal zieht es mich rein. Manchmal nicht. Nach diesem Prinzip verschmähe ich auch manch grossen....

Mehr als 100 £ für ein Fussballticket bezahl ich nicht. Oder....?

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"Wo haben Sie dieses Ticket gekauft?" Scheisse. Scheisse, was will der Typ? Kann ich nicht einfach hier sitzen und das Spiel schauen? "Ähm... also....ausserhalb des Stadions halt", stammle ich.  Einmal ins legendäre Wembley-Stadion. Nach 15 Minuten bin ich aber schon wieder draussen. Rausgeschmissen! Der Mann hat ein freundliches Dackelgesicht, aber er sieht leider auch sehr, sehr offiziell aus in seinem schnittigen Anzug mit dem Wembley-Emblem auf der linken Brusttasche. "Na, dann kommen Sie mal mit", fordert mich der strenge Dackelmann auf.  So würdevoll es halt geht, stehe ich auf und setze meine lässigste Terminator-Miene auf "I'll be back". Nur ein paar Reihen vor mir habe ich Mick Jagger (ja, DER Mick Jagger) entdeckt. Und ist das da nicht Prinz William? Noch vor wenigen Momenten habe ich mich wie der Fussballfankönig der Welt gefühlt. Reihe 13 auf der Haupttribüne des Wembley-Stadions, englisches Pokalfinal, auf dem Rasen...

Holy shit auf dem Holy way oder was der Jakobsweg so alles mit uns macht

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Die genau gleiche Bemerkung kann in unterschiedlichen Zeiten eine völlig andere Reaktion zur Folge haben. Dieses  (fiktive) Gespräch stammt aus den späten 80ern:  Ich habe das Buch nur gelesen, geschrieben hat es mein Namensvetter Stefan Albus. Mann: "Ich mache den Jakobsweg." Frau: "Du meinst die Krönung von Jacobs Suchard?" Und dieser Dialog ist aus der Gegenwart: Mann: "Ich mache den Jakobsweg." Frau: "Bist Du den fit genug? " Wer noch vor 30 Jahren sagte, er gehe auf den Jakobsweg, wurde kaum verstanden. Nur ein paar hundert Pilgerer machten sich noch bis in die frühen 90er auf nach Santiago de Compostela. Es galt als völlig uncool, mit Rucksack wochenlang durchs furztrockene Nordspanien zu latschen. Aber dann kamen die Promis. Die Schauspieler Michael Douglas und Shirley MacLaine , der 007-Regisseur Mark Forster oder Moderator Frank Elstner gingen auf den Jakobsweg, ohne aber grosses Aufhebens zu machen. Eine kuriose Idee ha...

Was wäre, wenn .... es das Attentat auf JFK nie gegeben hätte?

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Der Titel 11.22.63 ist das Datum des Attentats auf JFK, also der 22. November 1963.  Eigentlich mag ich keine TV-Serien. "Lost" und "Game of Thrones" und "Breaking Bad" sind alle an mir vorbeigezogen. Freunde konnten noch so schwärmen. Ich blieb stur. Nein, ich schaue keine Serien. Ich mag Filme. Ja. Eine Geschichte, erzählt in 2 Stunden. Perfekt. Aber wozu soll ich mich stundenlang abquälen um ein paar Verrückte auf einer Insel zu beobachten, warum soll mich die Zombie-Apokalypse faszinieren?  Nö. Serien sind nichts für mich . Die letzte Serie, die ich geguckt habe, war Dallas. Und diese Jugendsünde ist verjährt. Dann kam "House of Cards". Ich wehrte mich vergeblich. Was Francis und Claire Underwood tun (habe darüber geschrieben) , hat mich begeistert. Jubel, denn jetzt ist die 5. Staffel in Vorbereitung. Als Ex-Journalist war ich fasziniert von "The Newsroom" , auch wenn diese Serie nur drei Staffeln überlebte.  Nun habe ich ...

Neues aus dem Heuchler-Dorf Brittnau

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Wo führt denn das hin, wenn da plötzlich jeder  Flüchtling durch die Schweiz wandern würde? Den Taliban sind sie entwischt. Der Schweizer Bürokratie nicht. Die beiden afghanischen Asylbewerber Mohammed und Hamid leben in der engstirnigsten Schweizer Gemeinde, in Brittnau. Zuerst wollte das Dorf gar keine Flüchtlinge aufnehmen und wehrte sich mit den blödsinnigsten Argumenten dagegen. Ich habe darüber geschrieben. Nun sind sie da, die Asylsuchenden, im Dorf, das sie nicht will. Aber jetzt erlaubt sich Brittnau den nächsten Schabernack. Raus dürfen die Flüchtlinge nämlich auch nicht. Und das kam so. Hamid und Mohammed hatten eine Idee. Wenn sie schon in der Schweiz sind, dann wollten sie sich das Land auch gleich anschauen und beschlossen, durch die Schweiz zu wandern. Ein Klacks, denn ihre Heimat ist mehr als 15 mal grösser. Die beiden schmiedeten Pläne, richteten eine eigene Website ein und redeten sogar mit einem Journalisten. Das war der Fehler. Denn nun erfuhr der klei...

Die fabelhafte Welt des Michael Mittermeier

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Jetzt weiss ich auch wieder, wann ich den Mittermeier das erste Mal live gesehen habe. Er schreibt darüber. Es war im August 1997 am Theaterspektakel in Zürich. Das ist ein jährlich stattfindendes Festival direkt am Zürichsee, bunte Lampione hängen zwischen bunten Zelten, die Stimmung ist ausgelassen und froh und ich hatte eine Karte für einen deutschen Komiker, von dem ich noch nie zuvor gehört hatte. Ich ging rein und zwei Stunden später war die Welt ein bayrisches Stück heiterer und bunter geworden.  Der war schon mehrmals in New York Leute, lest Bücher fürs Gemüt. Bücher für die Seele. Bücher wie die Mittermeier-Biografie "Die Welt für Anfänger". Lass Dich vom bayrischen Starkomiker mitnehmen auf seine Lebensreise. Viel Bayern, sehr viel New York, etwas Safari in Afrika, etwas Schmäh in Österreich, ein Kapitel Schweiz, Dialoge mit Kakerlaken, landende Wackeldackel in der Pampa, ernüchternde Begegnungen mit Polizisten, Grenzbeamten und anderen Touristen, die in der ...

Del Fabro aus Fabro

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Ich habe dann mal mein eigenes Dorf. So. 

Einen Ersatzmieter zu finden ist gar nicht so schwer.....

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  ....aber dann die Gnade des Wohnungsvermieters zu finden, umso mehr. Als ich meine letzte Wohnung ausser terminlich gekündigt hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Nachfolger. Ein Online-Inserat, ein Besichtigungstermin und schon standen die ersten Interessenten auf der Matte.  Ich zu meinem Vermieter: "Da war ein nettes Paar." Vermieter: "Waren die jung?" Ich bin dann mal weg. Aber zuerst einen Nachfolger suchen.   Ich: "Ja, unter dreissig." Vermieter verzieht Gesicht: "Ach wissen Sie, die bekommen bald Kinder. Dafür ist die Wohnung zu klein." Also Runde zwei, Online-Inserat, Besichtigung, Interessenten und ich wieder im Dialog. Ich: "Da war eine nette Yogalehrerin." Vermieter: "Yoga? Ach wissen Sie, die will dann bestimmt ein Yoga-Studio aus der Wohnung machen." Ich: "Und der nette Herr so um die 40?" Vermieter: "Der gerade geschieden ist, oder....?" Ich (zerknirscht, denn ich ah...

Zahlen? Bitte sehr, eine Zange!

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Ich zum Kellner: "Ich würde gerne zahlen." Kellner: "Bitte sehr der Herr, eine Zange." Absurd, aber wahr. 

Ein blinder Mann wartet auf den Bus und ich dachte, ich helf da mal

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Der Mann steht da und scheint ganz verloren. Also frage ich ihn, ob ich ihm helfen könne. Wobei, fragt er und schaut mich nicht an. Das kann er nicht, denn er ist blind. Sein Kopf hat sich zwar in meine Richtung gedreht, aber seine Haltung verrät, dass er an mir vorbei guckt. Wissen Sie denn, welcher Bus kommt? frage ich und probiere einen neuen Hilfeversuch.  Natürlich. Bus 72 oder 33 gibt er mir zur Antwort und lächelt. Machen Sie sich keine Sorgen, ich kann die Busse akustisch unterscheiden. Akustisch?  Ja, der 33er tönt brummiger. Ich werde es Ihnen zeigen. Der 72er zischt mehr. Ein Bus fährt ein und nun bin ich zwar sehr gespannt, aber natürlich auch nicht mehr weiter überrascht. Der Bus brummt. Ein 33er, sagt der Mann und lächelt wieder. Aber ich muss auf den 72er.  Ein blinder Mann steht an der Bushaltestelle und ich dachte, ich helfe da mal. Das ist sehr freundlich von Ihnen, lächelt der Blinde weiter in eine diffuse Richtung. Aber ich bin schon seit 57...

Erfolgreich wahnsinnig oder wahnsinnig erfolgreich - der französische Star-Autor Jean-Christoph Grangé

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Manchmal Gänsehaut. Aber was soll die Titel-Farce? "Hinzu kam eine wütende Migräne, die seinen Kopf wie eine stählerne Faust zusammenpresste. Er folterte und verstümmelte junge Frauen mit Hunderten von Nägeln und Scherben." Wer so schreibt ist entweder erfolgreich wahnsinnig - oder wahnsinnig erfolgreich. Jean-Christoph Grangé ist für mich nicht nur der beste Thriller-Autor Frankreichs, auch wenn er mit Bernard Minnier längst einen Bruder im Geist hat. Durch die Verfilmung der "Purpurnen Flüsse" wurde Jean-Christophe Grangé auch bei uns einem breiteren Publikum bekannt. Wie die Faust aufs Auge passte im Film Jean Reno in die Rolle des Kommissars Pierre Niemans. Unbescheiden sagt der Pariser Polizist zum Provinz-Sheriff: "Ich bin die Mannschaft." Der Starschauspieler wäre auch für die Figur des Erwan Morvan genau der Richtige. In neuen Buch "Purpurne Rache" pflügt  auch dieser unkonventionelle Bulle  w ie eine Abrissbirne im Rausch hinter ...

Plural von Balkon? Balkonnen natürlich!

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Immer dann, wenn mal als Zuschauer denkt, schlimmer geht nimmer, schafft es die Sportabteilung des Schweizer Fernsehens, einem aufs Neue zu unterraschen. Der Reporter für das Cup-Halbfinal-Spiel zwischen dem FC Winterthur und dem FC Basel hiess Reto Held. Ich bin geneigt zu sagen; mein Held. Müsterchen? "Weil das Stadion Schützenwiese kein ganzes Stadion ist, können die Leute von umliegenden Balkonnen zuschauen." Äh...kein ganzes Stadion? Also ein Halbes? Und die Mehrzahl von Balkon? Ganz bestimmt NICHT Balkonnen. Das ist nämlich Holländisch. Aber mir sind noch mehr Tulpen aus dem Kopf gewachsen. Das Spiel hiess - nochmals zum allgemeinen Verständnis - Winterthur gegen Basel. Plötzlich aber sagte der Reporter "Die Schaffhauser im Angriff...." Schaffhausen wiederum ist eine ganz andere Stadt. Liegt 30 Kilometer nördlich von Winterthur. Oder 93 Kilometer östlich von Basel. Aber es ist weder Winterthur noch Basel.  Mein neuer Reporter-Held war nicht mal der Sch...

Warum sind kurze Fragen eigentlich nie kurz?

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Du kennst das. Wenn der Chef oder der Politiker oder der Lehrer ankündigt, nur "kurz" was zu erklären, kannst Du schon mal das Nackenkissen aufpusten. Dann wird's nämlich lang.  Noch besser finde ich die "kurze Frage". Würde man im deutschsprachigen Raum diesen Satz bündeln und in ein gemeinsames Horn stossen, es käme der gewaltigste Banal-Chor der Welt heraus.  Lustig mögen sie sein, diese beiden Fragen. Aber kurz? Die psychologische Erklärung liegt auf der Hand. Indem man das "kurz" einbaut, signalisiert man dem Gegenüber, dass man nicht gedenke, allzu viel seiner kostbaren Zeit nutzen zu wollen. Um es dann aber doch zu machen.  Warum? In der österreichischen Zeitung "Die Presse" habe ich dazu einen aufschlussreichen Text gefunden:   " Frage, kennen Sie das, wenn jemand eine Frage stellt – und seine Frage mit dem Wort „Frage“ einleitet? Fraglich, wie notwendig das ist. Schließlich ist die Frage durch Satzstellung oder ein ...

Die Telefon-Terroristen machen es schon per Handy

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Mensch, ärger Dich nicht über die Zwinger-Terroristen. Die nervigen Telefon-Terroristen werden immer raffinierter. Bereits habe ich erste Anrufe von Handy-Nummern aus erhalten. Aber; was mich zuerst aufgeregt hat, hat mich schon bald gefreut. Eine Handy-Nummer? Da kann ich ja wunderbarstens antworten. Also habe ich eine SMS getippt: "This is the federal police. We are after you. See you soon." Keine Ahnung, ob es was nützt. Aber es macht Spass. Und vergesst nicht, woher diese - wenn auch echt mühsamen - Anrufe kommen. Da sitzen arme Schweine zusammen gepfercht in Call Center-Zwingern in Indien oder Irland, verdienen einen Hungerlohn und müssen sich den ganzen Tag zusammen falten lassen.  Naja, da ist doch unsere Position als Angerufener viel lustiger. Ich habe mir mal so ein Call Center-Stellenbeschrieb angeschaut: Boomender Markt, Topsalär? Wer da nicht einsteigt, ist selber schuld Möchten Sie in einem boomenden Marktsegment – in einer Branche mit Zukunft d...

Die Nervensäge Bommes und die klügsten TV-Vierlinge

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Quiz-Sendungen sind von gestern? Ach was, dann guck mal "Gefragt gejagt" auf der ARD um 18.00. Dort läuft der Sport-Journalist Alexander Bommes zur grossen Moderatoren-Hochform auf, singt in fast jeder Sendung und bringt sogar die Jäger gegen sich auf: Die vier Herren sind die Jäger, Männer mit einem überdurchschnittlich guten Allgemeinwissen, die in der Quiz-Show gegen Allerwelts-Kandidaten antreten. Meistens setzen sich die Jäger durch, obwohl sie mit verschiedenen Handicaps kämpfen müssen. Die Fragen sind manchmal kinderleicht, manchmal schwerer als das Gotthard-Bergmassiv, der Unterhaltungsfaktor der 40-Minuten-Sendung ist vorallem deswegen so hoch, weil sich Moderator Bommes und der Jäger oft ein leicht angesäuertes Rededuell liefern.  "Gefragt Gejagt" ist die ideale Show für alle Spätschichtler, Frühfeierabenderer und Teetrinker. 

100 Fussball-Länderspiele verloren - trauriger Weltrekord für Liechtenstein

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Tore 1290 Tore fielen im Spiel zwischen dem FC Hamburger Berg und dem VfL Wallhaben. Das Spiel ging im Sommer 2016 über 5 Tage oder 111 Spielstunden. Gewonnen haben die Hamburger mit 722:568. Die meisten Tore in einem Länderspiel erzielte der Australier Archie Thompson. Beim 31:0 gegen Amerikanisch-Samoa traf Thompson 13 Mal. 12 Tore in einem WM-Spiel fielen 1954. Österreich bezwang den Gastgeber Schweiz mit 7:5. Kurios: nach 23 Minuten hatten die Schweizer noch mit 3:0 geführt. Kunst Der Ukrainer Nikolai Kutsenko hält den absoluten Rekord im Fußball-Jonglieren. 1995 hielt er den Ball mit Kopf und Fuß 24 und eine halbe Stunde hoch. Der Ball berührte nie den Boden und Kutsenko machte keine einzige Pause. Kollege Matt Wolstenholme aus England jonglierte im August 2013 den Ball über 20 Kilometern permanent in der Luft. Karten Im Spiel gegen Darlington am 24. November 1999 flog Walter Boyd nach null Sekunden Einsatzzeit vom Platz. Boyd wurde eingewechselt, als sein Verein ...

Im Visier der gefrässigen Mail-Roboter

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Sie sind hinterrücks wie die Rehpinscher, sie sind penetrant wie die Krankenkassen-Anrufer, sie sind stur wie die Esel; Mail-Roboter-Programme . Sie mögen vielleicht den Alltag von überforderten und unfrohen Zwischenstufen-Managern erleichtern. Ich habs grad selber wieder erlebt und ich finde; diese Programme sind einfach nur doof: Eine NZZ unter dem Arm signalisierte; ich bin ein stinkreicher Banker in Zürich, ich denke an Wertschöpfung, Cash Flow, an meinen Rolls Royce und den nächsten Opernbesuch. Ein Tages-Anzeiger unter dem Arm signalisierte in Zürich; ich bin arm, aber sexy, weltoffen, urban, humorvoll und arbeite vielleicht als Lehrer oder Büromaus.  Tempi passati. Die beiden grossen Schweizer Tageszeitungen haben sich längst von ihren einstigen Idealen und Lesern verabschiedet. Aus den Zeitungen wurden Medienhäuser mit umfassenden Portfolios, auch der Tagi-Leser kann längst stinkreich sein, auch der NZZ'ler ist weltoffen.  Für Tiefgang den Spiegel, für die Unter...