Über "Captain Fantastic": Sechs Kinder leben im Walde, fast still und stumm

Noch tappt der stolze Hirsch ganz unschuldig durch den Wald, noch schaut der Zuschauer dem Tier ebenso unschuldig zu. Das Unheil - für den Hirsch - bahnt sich in einem knackenden Geräusch an. Das Tier schaut auf, im grünen Hintergrund ist plötzlich ein grauer Schemen zu erkennen, welcher durchs Unterholz bricht und dem Hirsch das Messer ins Herz rammt. Etwas dick aufgetragene Kritik Die Waldhorde muss in die Zivilisation. So startet "Captain Fantastic", ein Film, der am Filmfest Cannes seine Weltaufführung erlebt, aber keinen Siegeszug angetreten hat. Das hat wenig mit dem schnellen (und blutig inszenierten) Hirschtod als wohl vielmehr mit der manchmal etwas gar dick aufgetragenen Gesellschaftskritik zu tun. Die aber durchaus ihre Richtigkeit hat. Der Aussteiger Ben lebt mit seinen sechs Kindern mitten im Wald und bringt ihnen alles bei, was sie zum Leben benötigen. Und das sind nicht nur Basics wie Jagen, Töten, Essen zubereiten, sondern auch Philosophie, Geschicht...