Medienhaus Schamlos
Um ein erfolgreicher Medienmanager zu sein, braucht es vor allem eine
Fähigkeit; die der Skrupellosigkeit. Mitte April 2019 jubelte die ZT
Medien AG in einer Mitteilung und freute sich über gestiegene Leserzahlen:
"Dies hat im hart umkämpften Lesermarkt besondere Bedeutung"
frohlockte das Medienhaus und liess den Leiter Verlage die Mitteilung
unterschreiben. "Diese positiven Entwicklungen zeigen dass wir mit unseren
Produkten auf dem richtigen Weg sind und dass die Redaktionen hervorragende
Arbeit leisten." (PS: Dass einem Medienhaus ein derart peinlicher Kommafehler unterläuft, sprich auch für sich).
April 19: "Positive Entwicklung..." Juni 19: "Schlechte Entwicklung...." |
Diese Arbeit muss derart hervorragend gewesen sein, dass nur zwei Monate
später jeder Zehnte seine Stelle verliert. "Die ZT Medien AG sieht
sich aufgrund der strukturellen Veränderungen in der gesamten Medienbranche
(massiv sinkende Umsätze im Leser-, Werbe- und Printmarkt) und der damit
einhergehenden schlechten Entwicklung der ZT Medien AG gezwungen, ein
Sparprogramm einzuleiten."
Ich habe mal in diesem Haus gearbeitet. Im Promofilm, der auf der
Website aufgeschaltet ist (Link HIER) bin ich noch immer mit Stimme zu hören und
Gesicht zu sehen. Wie übrigens auch andere KollegInnen, die längst nicht mehr
dort arbeiten.
So etwas schamlos zu nennen, ist eine Untertreibung. Aber was die
Führung nun veranstaltet, ist jämmerlich. Noch im April wurde den ZT-Leuten
übers Köpfchen gestreichelt. Und nun? "Ziel ist es, während den nächsten
Monaten rund 24 Vollzeitstellen einzusparen." Das ist jeder
Zehnte. Ein Kahlschlag. Und die Hiobsbotschaft wird zwar publiziert, aber nicht
signiert. Kein hochtrabendes Titelchen also. Niemand steht zu seinen Fehlern.
Wie gesagt; schamlos und jämmerlich.
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