Wir Schweizer sind einfach die schlauere Deutschen
Ich liebe es ja, Unterschiede zwischen meiner Heimat Schweiz und meinem Lieblingsland Deutschland zu suchen und zu finden.
Der gemeine Horst aus Chemnitz, das gemeine Heidi aus Bümpliz mag ja denken, so gross ist der Unterschied nicht. Die haben Euro, wir Franken, die haben Berlin, wir Bern, die haben Goethe, wir Dürrenmatt.
Nun, ganz so einfach ist es nicht und gerade jetzt zu Corona offenbaren sich insbesondere im Handling der Pandemie eklatante Differenzen.
Obwohl die Vergleichszahlen in beiden Ländern durchaus ähnlich sind, ist der politische Umgang mit dem Virus doch ein ganz anderer.
Die Regierung in Berlin hat sich längst verzettelt, schiebt Verantwortlichkeiten auf die Bundesländer ab und stellt trotzdem schon fast täglich neue Regeln auf. Den Durchblick hat man als Bundesbürger da schon lange verloren.
Die Regierung in Bern hat sich nach einem guten Start und einem grausamen Zwischentief aufgerappelt und den Menschen viele Freiheiten zurückgegeben.
Wir Schweizer gehen wieder einkaufen ohne Schikanen, trinken unseren Outdoor-Kaffee, tummeln uns auch in den Nachtstunden ausserhalb unserer eigenen vier Wände.
Auch das Impftempo hat rapide angezogen. Ich erhielt Mitte April meinen Pieks Nummer 1, ein Freund in Hamburg sass derweil in seiner Bude und schimpfte über die Ausgangssperre.
Seit 72 Jahren gibt es die Bundesrepublik, davon stellt die CDU 52 Jahre lang den Kanzler respektive die Kanzlerin. Seit 2005 regiert Frau Merkel. Und das fällt Deutschland nun auf die Füsse. Die Frau tritt bei den Wahlen im Herbst nicht mehr an. Aber die Union will das Kanzleramt halten.
Ich behaupte darum, ca. im August erklärt die CDU die Pandemie für besiegt. Der CDU-Kandidat kann sich als Super-Corona-Zorro aufplustern und wenn eine grosse Zahl der Wählenden dumm genug ist, fällt sie darauf rein und bestätigt die träge gewordene Fast-Staatspartei im Kanzleramt.
Es ist purer Zynismus, warum die Pandemie-Regeln in Deutschland nicht genauso schnell fallen wie in der oft als "langsam" verspotteten Schweiz.
Was brauchen wir also einen Goethe, Berlin oder den Euro, wenn wir für einmal die cleverere Regierung haben?
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