"Die Verlorenen" von Simon Beckett ist verlorene Zeit

Die Bücher von Simon Beckett sind genial. Zumal die Reihe mit dem forensischen Anthropologen David Hunter. Der untersucht Leichen und kann anhand der von Insekten abgelegten Eiern erkennen, wie lange jemand schon tot ist. Daraus spinnt Autor Beckett faszinierende Krimis. 

Oder Bücher wie "Der Hof" oder "Tiere". Aus einfachen Plots strickt Simon Beckett spinnennetzartige Geschichten, welche so richtig schön weh tun. Ich bin also ein Fan des Briten.

"Die Verlorenen" heisst das neueste Buch von Becket - eine unraffinierte Story mit einem merkwürdig lahmen Helden. Jonah-Colley ist Polizist bei einer Londoner Spezialeinheit und wird von einem alten Freund um Hilfe gebeten. Als Colley mitten in der Nacht (huu-huuu) in einer alten Lagerhalle (huuu-uuuu) eintrifft, findet er drei Leichen aber keinen alten Freund und wird von einem Unbekannten derart übel zusammengeschlagen, dass er sich die restliche Zeit nur noch mit der Hilfe von Krücken vorwärtsbewegen kann. 

Echt jetzt? Natürlich muss die Hauptfigur kein James Bond sein. Aber ein Krücken-Ermittler? Tatsächlich schafft es Jonah Colley, in jedes Fettnäpfchen zu treten und weitere Abreibungen zu kriegen. Er ächzt und stöhnt sich auf seinen Krücken durch "Die Verlorenen" - und ich ächze und stöhne vergeblich mit, denn ich habe wenigstens auf eine raffinierte Auflösung gehofft. Selbst die bleibt aus. 

Die Leichen in der alten Lagerhalle haben einen Bezug zu einem persönlichen Verlust Colleys zehn Jahre zuvor. Darum humpelt er verbissen vorwärts, versucht zu ermitteln und gerät selber ins Visier der Behörden. Auch das ist ausgelutscht und schon tausendmal erzählt. Das Warten auf Beckett hat sich diesmal nicht gelohnt. 

 

 


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