"Die Verlorenen" von Simon Beckett ist verlorene Zeit
Oder Bücher wie "Der Hof" oder "Tiere".
Aus einfachen Plots strickt Simon Beckett spinnennetzartige Geschichten, welche
so richtig schön weh tun. Ich bin also ein Fan des Briten.
"Die Verlorenen" heisst das neueste Buch von
Becket - eine unraffinierte Story mit einem merkwürdig lahmen
Helden. Jonah-Colley ist Polizist bei einer Londoner Spezialeinheit und
wird von einem alten Freund um Hilfe gebeten. Als Colley mitten in der Nacht
(huu-huuu) in einer alten Lagerhalle (huuu-uuuu) eintrifft, findet er drei
Leichen aber keinen alten Freund und wird von einem Unbekannten derart übel
zusammengeschlagen, dass er sich die restliche Zeit nur noch mit der Hilfe von
Krücken vorwärtsbewegen kann.
Echt jetzt? Natürlich muss die Hauptfigur kein James Bond
sein. Aber ein Krücken-Ermittler? Tatsächlich schafft es Jonah Colley, in jedes
Fettnäpfchen zu treten und weitere Abreibungen zu kriegen. Er ächzt und stöhnt
sich auf seinen Krücken durch "Die Verlorenen" - und ich ächze und
stöhne vergeblich mit, denn ich habe wenigstens auf eine raffinierte Auflösung gehofft. Selbst die bleibt aus.
Die Leichen in der alten Lagerhalle haben einen Bezug zu
einem persönlichen Verlust Colleys zehn Jahre zuvor. Darum humpelt er verbissen
vorwärts, versucht zu ermitteln und gerät selber ins Visier der Behörden. Auch
das ist ausgelutscht und schon tausendmal erzählt. Das Warten auf Beckett hat
sich diesmal nicht gelohnt.
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