Montag, 12. April 2021

Ein Kiosk namens Netflix

Ich lese viel. Täglich Zeitungen und Online-News, wöchentlich 1 bis 2 Bücher. Das sind Romane, Sachbücher und Biographien. Bei der Belletristik ist mein Ansatz sehr einfach: ich will eine gute Geschichte erzählt haben. Und es darf durchaus etwas anspruchsvoll geschrieben sein. Auch in der Buchwelt setzt sich leider mehr und mehr ein Billigtrend durch. Ist ein Erotik-Buch (Fifty shades of grey) oder ein Kirchen-Thriller (Illuminati) in den Bestsellern, folgen sogleich dutzende ähnliche Titel. Heerscharen von Billigschreibern müssen in die Tasten hauen, kaum liegt ein Hit vor.

Um diese Bücher mache ich einen grossen Bogen. Die Geschichten sind absehbar und leider zumeist lieblos hin gepfuscht, die Dialoge könnten aus jeder TV-Soap stammen. 

Damit mache ich den Bogen zu Netflix. Die Pandemie hat aus mir, einen regen Kinogänger, einen Streamer gemacht. Zunächst habe mich begeistert auf "Dark" und "Broadchurch" und "Ozark" und "Haus des Geldes" eingelassen. Je länger ich aber das Netflix-Angebot scanne, umso weniger Qualität hat es. Manchmal komme ich vor wie im Bahnhofskiosk mit seinen knalligen Buchcovern, die dann aber inhaltlich doch wieder das Gleiche vom Immerselben sind. Dito Netflix: Das Prinzip "wir schludern
 mal schnell etwas hin, geben aber einen knalligen Titel" scheint sich wie in der Welt der Bücher auszubreiten. 

Immer öfter starte ich einen Film oder eine Serie, nur um kaum 20 bis 30 Minuten weit zu kommen. Hölzerne Dialoge, miese Effekte, lahme Story. Beispiele? "Thunder Force" Zwei rundliche Frauen werden zu Superhelden. "Die Schlange" Ein smartes Arschloch bringt in Asien Frauen um. "Wer hat Sara ermordet" Da erzählt schon der Titel die ganze Story. Gähn. 

Ein weiterer Grund, damit diese Pandemie endlich zu Ende geht. Ich will wieder ins Kino. Und in die Buchhandlung. Schluss mit Bahnhofskiosk-Büchern und Hopphopp-Streaming-Filmen.  

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