Die aufregendste Schweizer TV-Reporterin im Knast
Selbstversuch. Fabienne Bamert lässt sich in eine Zelle einschliessen. |
Diesmal war die Tele 1-Perle Fabienne Bamert im Gefängnis. Ein einziges Wort würde die ganze 20minütige Sendung beschreiben: Sehenswert.
In der Reihe "Unterwegs" macht sich Bamert regelmässig auf und liefert ein Format, dass zwar Reportage heisst, aber viel mehr ist. Die Journalistin schafft quasi ein neues Genre in dem sie ihre freundliche Hartnäckigkeit mit echter Begeisterung kombiniert. Somit ist sie nicht nur weit weg von der aufgesetzten Grinserei a la Schweizer Fernsehen, sondern bannt den Zuschauer, indem sie dahin geht, wo's auch mal weh tut. Sie begleitet Spital-Clowns, redet mit Prostituierten oder wie im aktuellen Fall; sie geht in den Knast.
Sie fragt, was uns alle interessiert
Im Zuger Gefängnis Bostadel, wo die wirklich harten Jungs sitzen - Verwahrte und Lebenslängliche - geht Fabienne Bamert auf Spurensuche. Wenn sie im Interview-Modus ist, schrammt sie zwar oft hart an der Grenze zum Flirt, es fehlt dann vielleicht diese Distanz, die wir vom faden Staatssender kennen. Aber das ist auch eine Stärke der Reporterin. Sie kann eine heikle Frage auch mal lächelnd stellen ohne anzubiedern um dann aber genau und konzentriert zuzuhören. Sie fragt das, was uns interessiert: Hat der Direktor Mitleid mit den Insassen? Kann sich der Vollzugs-Beamte in den Gefangenen einfühlen?Warum? Weil sie's kann!
Gerade in dieser Gefängnis-Reportage (eine Doppelfolge übrigens) wird die smarte TV-Frau von den toughen Mitarbeitern oft genug distanzlos betrachtet. Aber Bamert vergeht die Freundlichkeit nicht - selbst wenn es nichts mehr zu lachen gibt. Ihr verzeiht man das. Warum? Weil sie's kann.Die Bostadel-Folgen in der Reihe "Unterwegs" vom Lokal-TV "Tele1" sollte man sich nicht entgehen lassen. Das ist keckes Fernsehen auf Topniveau. Auch wegen der aufregendsten TV-Reporterin.
Zum nochmals nachschauen auf Link klicken. Und dann ab hinter schwedische Gardinen.
Danke für Deine tollen Beiträge!
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