Sonntag, 4. November 2018

Bösland von Bernhard Aichner

Was haben "Justiz" von Friedrich Dürrenmatt und "Bösland" von Bernhard Aichner gemeinsam? Das sind die einzigen beiden Bücher, die ich innerhalb weniger Stunden verschlungen habe. Ansonsten bin ich der typische Sofa- oder Vor-dem-Schlafen-Lesen; ein paar Seiten, dann Augen zu oder Blumen giessen.
Nicht so bei "Bösland". Da mussten Blumen, Schlafen oder Katze warten.
Nach seiner Trilogie um die mordende Bestatterin Blum (Totenfrau, Totenhaus, Totenrausch) legt der Tiroler Autor nun nach. In der Intensität nicht ganz so rauschhaft, nicht ganz so brutal, aber in der akkurat gewobenen Sprache weiter klar und deutlich, vielleicht sogar noch eine Spur präziser bis zynischer. "Bösland" ist ein Page-Turner, wie wir es eigentlich nur von den Amis kennen. Da wundert es nicht mehr, ist Aichner einer der wenigen deutschsprachigen Autoren, dessen Bücher regelmässig ins Englische übersetzt und auf den Weltmarkt USA geschmissen werden.
Die Ich-Person Ben (eine derartige Story in der Ich-Form zu erzählen ist schon ein kraftvolles Stück) legt sich mit seinem alten Jugendfreund Felix Kux (zumeist nur Kux genannt) an. Da ist nichts von langsamem Spannungsaufbau, das Unheil nimmt seinen Lauf und die Wendungen sind heftig oder spektakulär oder beides. Eine grauenhafte Kindergeschichte verbindet die alten Freunde, die sich 30 Jahre später wieder begegnen, wo sich das Grauen dann erneut seinen Weg sucht und - Aichner bleibt Aichner - natürlich findet.
Wie ein Tsunami rollt Welle um Welle auf mich zu um dann...na, na, wer das Ende verrät ist ein armer Wicht. Darum; auf ins Bösland. Und jetzt habe ich auch wieder Zeit für Katze, Blumen und Schönheitsschlaf. 


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