Donnerstag, 1. November 2018

Warum soll "Der Outsider" von Stephen King eine Trump-Kritik sein?

Dieses Buch erinnert mich an den alten Blödelsong "Kreuzberger Nächte". Da gibt es diese Textzeile: "Kreuzberger Nächte sind lang. Erst fangen sie ganz langsam an. Aber dann..." Genauso ist es mit Stephen Kings "Der Outsider". Zwar startet auch dieses Buch mit einem in der modernen Dramaturgie üblichen Spektakel; ein grausam zugerichteter Teenager, eine spektakuläre Verhaftung - aber dann dümpelt das dünne Geschichtchen 300 Seiten wie ein Papierschiffchen auf einem namenlosen Bach elend und dröge vor sich hin. Figuren tauchen auf - Polizisten, Anwälte, Verwandte des Opfers, Verwandte des vermeintlichen Täters - um dann wieder im Wort-Nirwana zu verschwinden. Das Schiffchen schaukelt vor sich hin. Selbst das sonst für Stephen King so übliche Stakkato bleibt aus.
Das erste Drittel kann man getrost diagonal lesen, verpassen tut man nix. Aber dann.... Da wird aus dem öden Krimi eine Sci-Fi-Story mit einem Stephen King-typischen Unhold, den keiner ausser ihm erfinden kann.

Sogar für Trump-Fans - ob sie's verstehen?

Viele Outsider-Rezensionen erkennen in diesem Buch übrigens harsche Donald Trump-Kritik. Ich nicht. Bloss, weil mal ein Hillary-Kleber auf einem Auto auftaucht oder eine "America Great Again"-Kappe? Aus seiner Abneigung zu Trump macht Stephen King in vielen privaten Statements keinen Hehl. Aber worin im "Outsider" eine Kritik am Präsidenten abzuleiten ist, verstehe ich nicht. Dieses Buch können also sogar Donald Trump-Fans lesen. Ob sie's verstehen, ist dann die andere Frage.

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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