Verloren im Netflix-Labyrinth
Ich bin ein neuer Nutzer von Netflix und grundsätzlich begeistert. Vom Angebot, von der Dynamik, vom Look & Ästhetik, von der hohen Dichte.
Als ich von zu Hause auszog, kaufte ich mir ziemlich als erstes einen VHS-Videorecorder. Ganz in meiner Nähe lag eine Videothek, dort lieh ich mir die neuen Filme aus und verbrachte Stunden mit meiner Zaubermaschine - so nannte ich den Videorecorder.
Da würde heute jeder junge Mensch die Nase rümpfen: Film abholen? Film auspacken? Film einlegen? Film vorspulen? Film zurückbringen? Und am Tresen der Videothek hing der Hinweis "Filme zurückgespult zurückgeben. Oder wir müssen zusätzlich 2.-- verrechnen."
Da würde heute jeder junge Mensch die Nase rümpfen. Aber zurück zu Netflix. Ich bin verloren in diesem Paradies. Schon zuvor war ich ein reger Film- und Serien-Gucker. Aber nun? Bin ich ein Maniac und stöbere und stöbere und stöbere. Wie früher in der Videothek. Aber dort konnte ich bloss eine klebrige Hülle in die Hand nehmen und zwei, drei Zeilen über den Inhalt lesen. Bei Netflix klicke ich mich sofort rein, gucke den Trailer oder scrolle beliebig vor und entscheide; ja, gefällt oder nö, gefällt nicht.
Vorteil: die Film-Unendlichkeit fordert mich.
Nachteil: irgendwie bleibt die Neugierde auf der Strecke. Ich muss gar nichts mehr ausprobieren. Gefällt mir was nach 2 oder 8 Minuten nicht - weg damit.
Und falls Du es wissen willst, hier zwei Netflix-Tipps:
Bird Box - Endzeit-Thriller mit Sandra Bullock und John Malkvovich
Der unsichtbare Gast - ein raffinierter Krimi aus Spanien
Da klickst auch Du bestimmt nicht weg.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen