"Cari Mora" von Thomas Harris
Das bittere Ende kommt noch. |
Nicht so Harris. Der Autor verfing sich in seinem Hannibal Lecter-Universum, strickte weitere Romane um den Kannibalen und begann sich zu verheddern.
Nun legt Thomas Harris mit "Cari Mora" zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren ein Lecter-freies Buch vor. Aber Harris kann's natürlich nicht lassen, auch hier steht ein bösartiger Charakter namens Hans-Peter Schneider im Mittelpunkt. Ein übler Kerl, der Frauen "her richtet" und sie für viel Geld verkauft. Parallel zu seiner Frauenjagd, hat es Schneider nun auch auf einen millionenschweren Schatz abgesehen, der in einer Villa in Florida versteckt sein soll. Das ist schon mal merkwürdig. Ist er nun ein Gestörter, der Frauen quält oder einfach nur ein Dieb? Auch andere Ganoven sind hinter der angeblichen Beute her und so entwickelt Harris ein zwar launiges "Such-den-Schatz"-Spiel, führt aber viel zu viele Figuren ein, die hurtig sterben oder verschwinden und so kann man zu niemandem eine Beziehung aufbauen.
Und was ist eigentlich "Cari Mora"? Das ist die Hauptfigur, die aber komplett blass bleibt, obwohl sie als optisch reizvolle Kolumbianerin beschrieben ist, die ihre Kindheit bei den FARC-Rebellen verbringen musste und dort einige Kniffs lernte, die sie in dieser blutigen, aber blutleeren Gangsterstory anwenden kann.
Das bittere Ende - für den Leser
Das Buch ist 330 Seiten dick, aber der Showdown biegt ab Seite 260 auf die Zielgerade und endet auf Seite 275. Echt jetzt?Denn nun folgen noch fast 50 Seiten Leseprobe. Zu was? Thomas Harris ist inzwischen 79 Jahre und hat gerade mal sechs Bücher veröffentlicht. Schwer vorstellbar also, dass da Buch sieben geteast werden soll. Wird es auch nicht. Denn die Leseprobe ist "Das Schweigen der Lämmer".
Das ist ein übler Scherz des Verlages.
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