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Es werden Posts vom Juli, 2019 angezeigt.

Die Post-Roboter - Teil 2

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Ich gebe zu; ich bin ein Fan der Schweizer Post. Sie erfüllt alle Ingredienzen, die für die Schweiz gelten. Pünktlich, zuverlässig, schnell und freundlich. Wer schon mal mit der deutschen Post zu tun gehabt hat, weiss, wovon ich schreibe... Wie in jeder harmonischen Beziehung gibt es jedoch auch in dieser Romanze manchmal eine Delle. Mich hat ein Post-Roboter aufgesucht. Und der war mürrisch, unfreundlich, unflexibel, mühsam. Ich habe das vertieft beschrieben (Link  HIER ) und auch der Post mitgeteilt. Die Antwort, naja, die lässt mich nicht fröhlicher werden. Eher beschleicht mich der Verdacht, dass die sogar in den Büros Antwort-Roboter einsetzen. Zwar ist die Reaktion - post-üblich - freundlich und im Grundton okay. Aber haben die mich wirklich ernst genommen? Oder haben sie mit ihrem pseudo-netten Schreiben nur ihren Boten geschützt? Das hier ist die wortgetreue Antwort: Gerne habe ich Ihr Anliegen an die verantwortliche Zustellung zur Stellungnahme weitergeleitet....

Heiss, heiss Baby - oder Eis, Eis?

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«Ein Eisberg, ein Eisberg» rufen die Leute und rennen durcheinander. Wer wem wie auf der gerammten Titanic geholfen hat, ist 107 Jahre später nicht leicht zu beantworten. Aber; die Leute haben sich geholfen. Und so haben immerhin 700 der mehr als 2200 Menschen an Bord das Desaster überlebt. «Eine neue Krankheit, eine neue Krankheit» erkennen Mediziner in den frühen 1980er Jahren. 35 Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch von AIDS an der Krankheit gestorben. Hätte die Gesellschaft nicht reagiert, wäre die traurige Zahl noch viel höher. «Es wird heiss, es wird heiss» warnen tausende Klimawissenschaftler auf der ganzen Welt. Und was passiert? Eine ähnliche Solidarität wie bei der Entdeckung von AIDS? Ein kollektives Helfen wie es vermutlich beim Titanic-Untergang der Fall war? Nein. Warum nicht? Weil es immer noch viele Skeptiker gibt. «Der Klimawandel ist gar nicht menschengemacht. Heisse und kalte Phasen wechseln sich auf der Erde ständig ab.» Okay, nehmen wir m...

Wenn der Post-Roboter 2x klingelt......

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Bimbam, die Post ist da.  „Bimbam“ macht der Morgen. Ich drücke den elektronischen Türöffner, es surrt im Treppenhaus, aber nix passiert. Niemand öffnet unten die Haustür. Also denke ich, Kinder die Schabernack machen und gehe zurück ins Badezimmer. Sekunden später erneut „Bimbam“. Wie ich aus dem Fenster gucke, erkenne ich einen Schemen, der an den Briefkästen rum hantiert. Das muss der Pöstler sein.   Warum kommt der nicht rein? Komisch, die öffnen doch sonst immer die Tür und rufen ins Treppenhaus „Post ist da“. Dieser nicht. Also eile ich. Er hat zwei eingeschriebene Briefe, für mich und meine Partnerin. Auf meine Frage, warum er nicht ins Haus komme, sagt der Pöstler: „Das darf ich nicht.“ Was ist denn das für eine Regel, denke ich mir. Es wird noch seltsamer. Den Eingeschriebenen für meine Partnerin könne er mir nicht übergeben. Das gehe nur persönlich. Das ist doof, den sie ist für zwei Wochen bei ihrer kranken Mutter in Deutschland. Also kann meine Partnerin auc...

Geht's auch eine Nummer kleiner?

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"36 Grad und es wird noch heisser" dudelt nicht nur das Radio. Es ist Schweissperlen-, Sonnencreme- und Badetuch-Wetter. Und was tue ich? Ich lese ein Eishockey-Buch. Der Düsseldorfer Journalist Bernd Schwickerath hat diesen Sport in seiner Eishockey-verrückten Heimat wohl in seiner DNA. Als ich einst im alten Eisstadion an der Brehmstrasse ein Spiel der DEG besuchte, wurde ich sofort von Düsseldorfer Fans umringt, wie ich mich als Schweizer outete und sagte, ich sei nur hier um Pat Lebeau, einen ehemaligen Spieler meines Vereins ZSC (aus Zürich), mal wieder live zu sehen.  So bin ich vielleicht ein  kleines bisschen mit dem Eishockey-Autoren Schwickerath verbunden, der mit "Die stärkste Liga der Welt" ein 270 Seiten Bodycheck-starkes Buch über den geilsten Sport der Welt herausgibt. 270 Seiten? Nein, eigentlich sind es mehr als 340. Aber das letzte Buch-Drittel ist deutschen Spielern in der NHL gewidmet, was mich weniger interessiert. Dafür der Rest.  Die norda...

Firlefanz Filme

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Sam Elliott war die sonore Erzählstimme im "Big Lebowsky". Seither geniesst der kantige Schauspieler Kult-Charakter. Aber Elliott war auch Bradley Coopers empathischer Bruder und Manager in "A Star is born" oder sturer Militärschädel in "Hulk". Nun fügt der schönste Hollywood-Schnauz seiner Filmografie einen Firlefanz-Film hinzu. "The man who killed Hitler and then Bigfoot" heisst dieses krude, sinnlose Filmchen, welches weder Kriegs- noch Monsterfilm und schon gar keine Sozialstudie ist. Es ist alles gleichzeitig und darum missglückt. Da kann Elliott noch so bedeutungsschwanger ins Whiskey-Glas gucken. Einfach nur doof. Ebenfalls ein unnötiger Firlefanz-Film ist "The Girl in the spiders web" ("Verschwörung" zu Deutsch). Der schwedische Autor Stieg Larsson hat die brillante Trilogie "Verblendung Verdammnis Vergebung" geschrieben, daraus sind bereits tolle Filme entstanden, im Mittelpunkt die genial-gestörte Hac...

Mario Adorf war hier

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Mario Adorf ist einer dieser deutschen Schauspieler von Weltformat. Er hätte sogar in «Der Pate» spielen können. «Ich wollte die Rolle des Sohnes von Marlon Brando, also des Paten-Sohnes, nicht die, die mir angeboten wurde», sagt Adorf ehrlich im Buch «Zugabe», geschrieben nicht von ihm selber, sondern vom Journalisten Tim Pröse. Dieser nimmt sich angenehm zurück, überlässt dem Protagonisten die Bühne, aber auch Adorf tänzelt zurück. So ist ein Porträt entstanden, eine fast 250 Seiten starke Reportage über einen Mann, der uns auf der Leinwand oder im Fernsehen schon in vielerlei Gestalt erschienen ist. «Winnetou», «Momo», «Kir Royal», «Die Blechtrommel», «Rossini», «Der grosse Bellheim» oder zuletzt in «Karl Marx». Redet Adorf in Zugabe frei von der Leber weg? Das ist nicht sicher und auch der Autor Pröse scheint so seine Zweifel zu haben, manche Sätze haben etwas Phrasen-haftes. «Vielleicht umgibt Mario Adorf eben genau jene Einsamkeit lebenslang.» Kurios wird das Buch dann, wen...