Mittwoch, 3. Oktober 2018

BlacKkKlansman; gut gemeint, schleppend umgesetzt. Schade.

Beruht eine absurde Idee auf wahren Begebenheiten, ist Hollywood schnell im Spiel. So auch hier. Der erste schwarze Polizist der amerikanischen Stadt Colorado Springs unterwandert in den 70er Jahren den örtlichen Ableger der Rassisten-Organisation Klu Klux Klan. Das ist die Kurz-Fassung des neuen Spike Lee Filmes "BlacKkKlansman". Wäre ein prima Film. Wäre er in den 70er oder 80er Jahren gemacht worden. So aktuell das Thema, so schleppend die Umsetzung. Regisseur Spike Lee galt lange als die schwarze Antwort auf Woody Allen; kluge Filme, clevere Umsetzung, kritisch, nah am Schmerz. Doch so sperrig der Titel, so ätzend der Film. Es geht und geht nicht voran. Was moderne Filme - auch kritische wie z.B. "Spotlight" in drei Minuten einführen, dafür braucht Lee eine gefühlte halbe Stunde. Entweder geht alles quälend langsam oder wie in einer Johnny Englisch-Parodie merkwürdig schnell. Wie der erste schwarze Polizist in den Dienst eintritt und sich immer und immer wieder die gleichen rassistischen Witze anhören muss, gehört zum ätzend langsamen Teil. Wie der gleiche Polizist aber aus einer Eingebung einfach so mal schnell zum Hörer greift und sich telefonisch beim Klu Klux Klan anbiedert, hat dann schon fast was Kindlich-komisches. So pendelt der Film stets zwischen Quark und Qualität, findet keine Mitte und verschenkt ein Thema, das brennender nicht sein könnte. Immerhin regiert in den USA unterdessen ein irrer Rassist im Weissen Haus, immerhin kommt es ständig zu Übergriffen auf Schwarze, immerhin scheint diese Thema nicht an Brisanz einzubüssen.
Umso ärgerlicher dieses läppische Filmchen. 

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