Wie aus dem Mann im Schlabberpulli ein Präsident wird
Wenn es um amerikanische Präsidenten-TV-Serien geht, reden alle von "House of Cards" oder "West Wing". Etwas unter dem Radar - zumindest aus europäischer Sicht - läuft da "Designated Survivor", eine Serie, deren 3. Staffel nun in Produktion ist.
Da sitzt ein Mann in einem schlabbrigen Sweater in einem Büro und guckt sich am TV die Rede des Präsidenten zur Lage der Nation an. Plötzlich flimmert der Monitor, das Bild ist weg. Die Tür knallt auf, Männer in schwarzen Anzügen stürmen hinein und zerren den Mann in seinem Pulli aus dem Raum, schubsen in eine Karre und rasen durch die Strassen Washingtons. Bis sich der Beifahrer zum Mann im Pulli umdreht: "Nun sind Sie Präsident der Vereinigten Staaten."
Was wie kurios ausgedachte Science Fiction tönt, hat einen wahren Kern. Halten sich der Präsident, sein Kabinett, der Senat und das Abgeordnetenhaus am gleichen Ort auf, wird stets jemand bestimmt, der den Titel "Designated Survivor" bekommt, also designierter Überlebender. Was sperrig tönt, wäre in Wirklichkeit dann der, der die Amtsgeschäfte übernehmen muss, würden Präsident und die gesamte Führungsriege ausfallen. Was die Basis dieser TV-Serie ist. Tatsächlich haben Terroristen das Capitol in die Luft gejagt, genau zu dem Zeitpunkt, als der Präsident dort seine Rede gehalten hat. Als "Designated Survivor" ist der unbedeutende Wohnbau-Minister ernannt wurde - und dieser wird nun aus einer Laune des Schicksals heraus zum Präsidenten. Noch im Pulli wird er im Weissen Haus in seiner neuen Rolle vereidigt.
Daraus bezieht die Serie ihren Reiz, darauf baut der Charme der Figur, exzellent gespielt von Kiefer Sutherland, dem ich eine derartige Parforce-Leistung gar nicht zugetraut hätte. In der Kultserie "24" spielte Sutherland einst den kantigen Agenten Jack Bauer, nun sogar den Präsidenten, einen Mann, der stets das Gute sehen und respektvoll regieren will. Ein Romantiker, zumal in einer Zeit von Trumps oder Erdogans.
"Designated Survivor" ist spannend und packend, toll besetzt. Leider hapert es manchmal an der Umsetzung und so schwankt die Serie zwischen Lindenstrasse (stylistisch) und House of Cards (inhaltlich). Die Dialoge erreichen selten Aaron Sorking-Niveau (Autor von West Wing oder Newsroom), sind manchmal sogar platt bis ärgerlich. Umso erstaunlicher, dass die Staffel 1 mit 21 Folgen die Spannung bis zum Schluss halten kann. Staffel 2 darf gerne folgen. Und Staffel 3 sei in Vorbereitung. Na dann....
Da sitzt ein Mann in einem schlabbrigen Sweater in einem Büro und guckt sich am TV die Rede des Präsidenten zur Lage der Nation an. Plötzlich flimmert der Monitor, das Bild ist weg. Die Tür knallt auf, Männer in schwarzen Anzügen stürmen hinein und zerren den Mann in seinem Pulli aus dem Raum, schubsen in eine Karre und rasen durch die Strassen Washingtons. Bis sich der Beifahrer zum Mann im Pulli umdreht: "Nun sind Sie Präsident der Vereinigten Staaten."
Was wie kurios ausgedachte Science Fiction tönt, hat einen wahren Kern. Halten sich der Präsident, sein Kabinett, der Senat und das Abgeordnetenhaus am gleichen Ort auf, wird stets jemand bestimmt, der den Titel "Designated Survivor" bekommt, also designierter Überlebender. Was sperrig tönt, wäre in Wirklichkeit dann der, der die Amtsgeschäfte übernehmen muss, würden Präsident und die gesamte Führungsriege ausfallen. Was die Basis dieser TV-Serie ist. Tatsächlich haben Terroristen das Capitol in die Luft gejagt, genau zu dem Zeitpunkt, als der Präsident dort seine Rede gehalten hat. Als "Designated Survivor" ist der unbedeutende Wohnbau-Minister ernannt wurde - und dieser wird nun aus einer Laune des Schicksals heraus zum Präsidenten. Noch im Pulli wird er im Weissen Haus in seiner neuen Rolle vereidigt.
Daraus bezieht die Serie ihren Reiz, darauf baut der Charme der Figur, exzellent gespielt von Kiefer Sutherland, dem ich eine derartige Parforce-Leistung gar nicht zugetraut hätte. In der Kultserie "24" spielte Sutherland einst den kantigen Agenten Jack Bauer, nun sogar den Präsidenten, einen Mann, der stets das Gute sehen und respektvoll regieren will. Ein Romantiker, zumal in einer Zeit von Trumps oder Erdogans.
"Designated Survivor" ist spannend und packend, toll besetzt. Leider hapert es manchmal an der Umsetzung und so schwankt die Serie zwischen Lindenstrasse (stylistisch) und House of Cards (inhaltlich). Die Dialoge erreichen selten Aaron Sorking-Niveau (Autor von West Wing oder Newsroom), sind manchmal sogar platt bis ärgerlich. Umso erstaunlicher, dass die Staffel 1 mit 21 Folgen die Spannung bis zum Schluss halten kann. Staffel 2 darf gerne folgen. Und Staffel 3 sei in Vorbereitung. Na dann....
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen