"Sleeping Beauties" - nur noch einen Schritt vom Neandertal entfernt
Zweifellos ist der Mann für einige der gruseligsten Kinoerfahrung verantwortlich. "Shining", "Mysery", "Carrie" oder "Es" stammen aus seiner Schreibe. Aber der Erfolgsautor Stephen King kann das Stigma des Horror-Autors nicht abschütteln, dabei kann er auch anders. "Joyland" war eine feinfühlige Teenie-Romanze und mit "22.11.63" spielte er gekonnt die Klaviatur des Polit-Thrillers.
Sein Meistergenre bleibt jedoch die des fantasievollen Horrors. Mitten in die aktuelle MeToo-Debatte platzt nun sein neuer 900-Seiten-Wälzer "Sleeping Beauties". Wer weiblich ist und einschläft, wacht nicht mehr auf. Aber wer es wagt, eine schlafende Frau zu wecken, erlebt sein blutiges Wunder. Je mehr Frauen wegschlafen, umso mehr wird es eine Männerwelt und die meisten von ihnen sind so ganz ohne Weibchen ganz schön aufgeschmissen. Ein paar wenige Frauen halten sich mit Aufputschmitteln oder schierem Willen wach, aber die letzten Amazonen vermögen gegen die männliche Dummheit auch nicht mehr anzukommen. So beginnt die Welt langsam in stumpfen, männlichen Aktionismus zu versinken, derweil sich die schlafenden Frauen "auf der anderen Seite des Baumes" wach wieder finden und eine einfache, aber bekömmliche Welt ganz ohne Männer aufbauen.
Daraus bezieht "Sleeping Beauties" seinen Hauptreiz. Hier die Männerwelt, die im Chaos zu versinken droht, dort die Frauenwelt, die zwar auch nicht gerade prosperiert, wo aber viel mehr Gleichheit und Freude herrscht.
Eine Anklage ans System? Wohl kaum. "Sleeping Beauties" macht meistens Spass, auch wenn es mit seinen 900 Seiten arg lang ist.
Eine Anklage an den amtierenden US-Präsidenten? Vielleicht. Von Donald Trump hält Stephen King bekanntlich nicht viel.
An der Oberfläche ist "Sleeping Beauties" ein typisches King-Buch; blutig, spannend und manchmal arg klischiert. Aber darunter lauert der wahre Horror. Eine (fast reine) Männerwelt ist nur noch einen Hauch vom Neandertal entfernt.
Sein Meistergenre bleibt jedoch die des fantasievollen Horrors. Mitten in die aktuelle MeToo-Debatte platzt nun sein neuer 900-Seiten-Wälzer "Sleeping Beauties". Wer weiblich ist und einschläft, wacht nicht mehr auf. Aber wer es wagt, eine schlafende Frau zu wecken, erlebt sein blutiges Wunder. Je mehr Frauen wegschlafen, umso mehr wird es eine Männerwelt und die meisten von ihnen sind so ganz ohne Weibchen ganz schön aufgeschmissen. Ein paar wenige Frauen halten sich mit Aufputschmitteln oder schierem Willen wach, aber die letzten Amazonen vermögen gegen die männliche Dummheit auch nicht mehr anzukommen. So beginnt die Welt langsam in stumpfen, männlichen Aktionismus zu versinken, derweil sich die schlafenden Frauen "auf der anderen Seite des Baumes" wach wieder finden und eine einfache, aber bekömmliche Welt ganz ohne Männer aufbauen.
Daraus bezieht "Sleeping Beauties" seinen Hauptreiz. Hier die Männerwelt, die im Chaos zu versinken droht, dort die Frauenwelt, die zwar auch nicht gerade prosperiert, wo aber viel mehr Gleichheit und Freude herrscht.
Eine Anklage ans System? Wohl kaum. "Sleeping Beauties" macht meistens Spass, auch wenn es mit seinen 900 Seiten arg lang ist.
Eine Anklage an den amtierenden US-Präsidenten? Vielleicht. Von Donald Trump hält Stephen King bekanntlich nicht viel.
An der Oberfläche ist "Sleeping Beauties" ein typisches King-Buch; blutig, spannend und manchmal arg klischiert. Aber darunter lauert der wahre Horror. Eine (fast reine) Männerwelt ist nur noch einen Hauch vom Neandertal entfernt.
Immerhin än Schmätterling uf em Titelblatt... aber was für eine?
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