Ein Film voller Unsympathen - und keiner ist unsympatisch

Der Inhalt und die Figuren sind genauso sperrig wie der Titel "Three Billboards outside Ebbing, Missouri." Wer guckt den sowas? Ich. Und zwar mit Hochgenuss. Mildred Hayes leidet fürchterlich, seit ihre Tochter ermordet worden ist. Die Polizei findet den Täter nicht - also greift die Mutter zu eigenen Mitteln. Aber nicht zur Hollywood-üblichen Selbstjustiz. Diese Frau greift nicht zur Knarre. Sondern fährt in die nächste Werbeagentur und bucht drei Plakatwände, wo sie ihre Anklage an den örtlichen Polizeichef formuliert. Daher der Filmtitel. Von nun kommen die Dinge ins Rollen. Und wie. Regisseur Martin McDonagh (Brügge sehen und sterben) schafft das - eigentlich - einmalige Kunststück, ein Ensemble an Unsympathen auftreten zu lassen, aber keiner ist wirklich unsympatisch. Das ist alleine von der Regie her eine aussergewöhnliche Leistung. Was aber die Akteure hier hinlegen, sucht in diesem Genre seinesgleichen. Frances McDormand (Oscarprämiert in "Fargo") is...