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Es werden Posts vom August, 2021 angezeigt.

Gastronomen jammern astronomisch

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Liebe Schweizer Gastronomen Welche Laus ist Euch jetzt schon wieder über die gepökelte Leber gelaufen? Kaum verkündet der Gesundheitsminister, dass man künftig nur noch mit Zertifikat ins Restaurant kommt, geht schon wieder das Gejammer los. Dagegen ist der Branchenverband Gastro Suisse. «Eine Ausweitung ist unverhältnismässig und würde nicht viel bringen." Präsident Casimir Platzer äusserte sich nur eine Stunde nach dem Gesundheitsminister.  Echt jetzt?  "Die Zeiten sind schwierig für das Gastgewerbe. Dafür haben alle Verständnis. Doch wer ständig und routiniert jammert, wird irgendwann unglaubwürdig."  Das schreibt das St. Galler Tagblatt ( LINK ). Und zwar im April 2021!  Vier Monate später geht das astronomische Gastronomen-Gejammer schon wieder los.  Es ist jetzt dann mal gut, Leute.  Den es geht auch anders. Der Zürcher Gastronom Michel Péclard sagt im Tages Anzeiger ( LINK ): «Ich finde es die richtige Lösung. Noc...

Doppelt geimpft und zehnfach genervt

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Niemals im Leben würde ich Bungeejumping machen. Ich finde es doof, ich habe Angst und es erscheint mir gefährlich. @itravel.de Was aber wäre, käme ein durchgeknallter Wissenschaftler zur Erkenntnis, durch einen einzigen Sprung in die Tiefe - mit elastischem Seil an den Füssen wohlverstanden - wäre ich für ewig safe vor Corona?  Gälte dann meine oben propagierte "Niemals-Haltung"  immer noch? Ich käme zumindest ins Zweifeln und würde vermutlich all meinen Mut zusammennehmen und den Sprung in die Corona-sichere Zukunft wagen.  Die 100prozentige Sicherheit gibts bekanntlich nie. Das weiss jeder, der trotzdem einen Velohelm trägt, das weiss jeder, der trotzdem einen Plastikpanzer beim Skifahrern umschnallt. Life is a risk.  Und trotz diesen vielen Trotzdems, sehe ich ungeimpfte VelohelmfahrerInnen. Wo bleibt die Logik? Ich bin doppelt geimpft und habe meinen solidarischen Teil zur Beendigung der Pandemie erfüllt. Ja, natürlich gibt es auch den Ego-Teil. Ich bin damit ge...

Stephen King kann auch ganz anders

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Der König des Horrors wird Stephen King nicht umsonst genannt. Er hat Horrorhunde erschaffen, Horrorclowns, sogar Horrormaisfelder und ist in seiner Sparte das Horrormass aller Dinge. Dass King auch anders kann, beweist er immer wieder. "Joyland", erschienen 2015, ist nur eine kleine Geschichte, die in einem heruntergekommenen Vergnügungspark spielt. Aber auch kleine Geschichten entwickeln eine grosse Sogwirkung. So auch im neuesten Stephen King-Buch: «Billy Summers». Zwar hat das Buch mit 700 Seiten den üblichen King'schen Umfang, die Geschichte ist aber erneut eine kleine, feine und hat so gar nichts zu tun mit Hunden, Clowns oder Maisfeldern. Der Auftragskiller Billy Summers nimmt nur Aufträge an, wo er "schlechte Menschen" erledigen muss. Das geht einige Jahre gut, bis er einen dubiosen Job annimmt. Auf der Flucht fällt ihm die halb so alte Alice praktisch vor die Füsse, was den Killer vor ein Problem stellt.  Flucht oder Alice helfen? Die Frau ist schwe...

Wir werden in Grund und Boden gelacht

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Den Afghaninnen fällt gerade der Himmel auf den Kopf, der US-Präsident entpuppt sich als Joe Ratlos. Südeuropas Wälder brennen, der türkische Präsident entpuppt sich als Recep Ideenlos. Corona zeigt auf, wie fantasielos unsere Politik reagiert (leider nicht agiert), Belarus ist ausser Rand und Band, China sowieso und im Fussball gewinnen eh immer die Bayern.  There is something wrong in paradise Höchste Zeit für ein paar Muntermacher. Es gibt sie immer noch, die Good News, Meldungen, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Annika Traser ist eine 28jährige Berlinerin. Von Beruf Gesundheitsmanagerin, leidenschaftliche Radlerin. Sie war auf zwei Rädern unterwegs, pedalte von Kanada bis ins tiefste Südargentinien. Der Spiegel ( LINK ) beschreibt das Abenteuer: "Traser liebt es, minimalistisch unterwegs zu sein, schätzt eine Katzenwäsche im Fluss genauso wie ein frisches T-Shirt, nachdem sie drei Tage lang ein und dasselbe getragen hat." Corona machte Traser zunächst einen Strich...

Dwayne Johnson-Filme: hast Du einen gesehen, hast Du alle gesehen

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Egal ob Mega-Erdbeben (San Andreas) oder Mega-Hochhausbrand (Skyscraper) oder Mega-Zeitreise (Jumanji); trägt eine Hollywood-Action-Kiste den Zusatz "Mega" ist Dwayne Johnson nicht weit.  Ein grosser Schauspieler war er nie und wird er nicht mehr werden. Der Gewinn eines Oscars scheint ausgeschlossen.  Dwayne Johnson-Filme verlaufen stets nach dem uralten Hollywood-Muster: Scheisse passiert. Held kommt. Held repariert. Sonnenuntergang. Nun also "Jungle Cruise" - ein quietschbuntes, total überdrehtes, aber herrlich kindisches Disney-Spektakel, selbstverständlich mit einem typischen Dwayne Johnson. Dieser schippert als Skipper Frank Wolff auf einem altersschwachen, aber dann doch flinken Boot über den Amazonas, haut Touristen übers Ohr und schreckt bei seinen Gaunereien vor niemandem zurück.  Dann tauchen die resolute Engländerin Lily Houghton (Emily Blunt) und ihr schwuler Bruder McGregor (Jack Whitehall) auf. Sie sind auf der Suche nach den legendären "Tränen d...

Gott steh uns bei - "Die Zerstörung Amerikas" macht Angst

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Der ZDF-Journalist Elmar Thevessen ist ein Reporter von alter Schule. Er geht raus, spricht mit Menschen (Menschen!! nicht nur mit Politikern und Pressesprechern) und er weiss, wovon er in seinem faszinierend niederschmetternden Buch "Die Zerstörung Amerikas" schreibt.  Thevessen hat schon mehrmals in den USA gelebt, er mag das Land, seine Menschen, seine Historie, die Marotten und die Spleens.  Was er weniger mag sind Spinner und Leute, die sich nicht für Fakten oder Wissenschaft interessieren. Leute wie Donald Trump. Ein Mensch, der es geschafft hat, sich eine derart riesige Fangemeinde zu erschaffen, die wir er nicht an Fakten und Wissenschaft glauben.  Gefahr für die Welt Das Buch fasst die vierjährige Präsidentschaft Donald Trumps zusammen und Thevessen lässt nicht nur kein gutes Haar am abgewählten Präsidenten, sondern er kommt zum niederschmetternden Fazit: "Donald Trump ist ein Rassist mit faschistischen Zügen, weil er die demokratische Ordnung schleift und sich ...

Blasius und Wendelin strecken Corona die Zunge raus

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Lachen ist gesund. Das wusste schon die kecke Handpuppe Caroline von Bauchredner Kliby. Und wenn wir etwas gerade ganz dringend gebrauchen können, ist es Gesundheit. Wenn wir das via Lachen erreichen können, umso besser. Die Chliibüni Glärnisch (LINK) ist wieder da. Und wie. Es knallt, chlöpft, tätscht, rumpelt und rappelt auf der Bühne. E infach machen es sich die Boulevardtheatermacher nicht. Denn als Basis ihres neuen Stückes " Mit Abstand beschränkt" nehmen sie ausgerechnet Corona. Kann das gut gehen? Ist das lustig? Darf man darüber überhaupt Witze machen? Aber ja! Der pingelige Blasius und der schlufige Wendelin wohnen Tür an Tür, ohne sich zu kennen. Beide sind in Quarantäne. Während Blasius ständig alles desinfiziert, hängt Wendelin rum wie ein Faultier und entdeckt in jeder noch so stinkenden Socke ein Würstchen, welches er "so lange gesucht hat".  Um diese Gegensätze optisch ideal darzustellen, ist die Bühne unaufdringlich geteilt. Links die Wohnung des P...

Beste Mezze und lässigste Bedienung? In Zürich im Rigihof

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Maske auf, Registrierung an und dann wird man von der Bedienung durchs Mundtuch auch noch unverständlich angenuschelt. "Wobn Tsi hiir sitzn?" Man kann gerade noch so die Aussage verstehen und das Fragezeichen heraushören. Ausgehen und lecker essen war auch schon lässiger.  Was für uns Kunden lästig, ist für die Gastronomen ein mühsamer Zusatzaufwand. Umso dringender, dass wir Kunden dennoch rausgehen, die Restaurants wieder füllen und unseren Teil dazu beitragen, dass diese ganze Branche nicht endgültig in die Knie muss. Aus 1001 Nacht Nach vielen Monaten der Abstinenz waren wir wieder einmal im Rigihof Restaurant, wo wir früher immer die besten Mezze bekamen. Kein Wunder, denn der Küchenchef und der Sous chef tragen - ganz im Gegensatz zum  Lokal - Namen wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht: Osman Koyuncu und Harun Or Rashid.  Früher also "die besten Mezze". Haben die überlebt? Gibt es das Lokal noch? Ja und ja. Und dann die freudige Überraschung. Der Küchenchef ke...