Montag, 16. Mai 2022

Tschüss Kirche, ich bin dann mal weg

Nein, diese Kirche kann ich nicht mehr im Dorf lassen. Das halbherzige Handeln im Ukraine-Krieg hat mich veranlasst, aus der evangelisch-reformierten Kirche auszutreten. Seit meiner Geburt war ich dort Mitglied, wenn auch nie Fan. Ich wurde noch getauft (da konnte ich wenig ausrichten). Auf die Konfirmation habe ich als Teenager dann bereits verzichtet.

Über die Jahre war (und bleibe) ich ein treuer Besucher der Kirchhäuser. Die Kirchen faszinieren mich architektonisch. Egal von welcher Glaubensrichtung, die Gebäude wirken auf mich. Egal ob im irischen Dorf, im mexikanischen Morelia oder ob ich mich in New York auf der 5th Avenue in die St. Patricks Cathedral «verirre» - die Faszination für diese imposanten Gotteshäuser ist da.

Dann brach dieser fürchterliche, idiotische Ukraine-Krieg aus. Und ich setzte meine Hoffnungen auch auf die Kirche. Zunächst auf die mächtige Katholische. Der Papst wurde nach Kiew eingeladen. Ich schrieb sechs Schweizer Bischöfe an und bat sie, den Papst zu dieser Reise zu ermuntern. Die Hälfte gab nichtssagende, Bla-Bla-Antworten. Die anderen Bistümer müssen derart beschäftigt sein mit Reichtümern zählen, dass es nicht mal für eine Reaktion reichte.

Mit Schrecken erinnerte ich mich an das Stück «Der Stellvertreter». Die Verfilmung von 2002 fuhr mir in die Knochen. Den Papst kümmern die Nazi-Schrecken nicht, der Vatikan hilft den Schergen später sogar bei der Flucht nach Südamerika.

Daran erinnere ich mich, wenn ich jetzt die offizielle, banale Haltung der Kirchen sehe. Sie beten, sie spenden und sie beten. Das hilft den Menschen in Mariupol bestimmt ungemein.

Daher bin ich aus der Kirche ausgetreten. Es fehlt mir an nichts.

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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