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Es werden Posts vom März, 2018 angezeigt.

Gibt es ein besseres Fussballheft als "11Freunde"? Nein!

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Egal ob Götze, Gomez, Zlatan: 11Freunde hat sie alle.  Ich gebe es zu; ich bin ein Fussball-Guck-Fan. Als Spieler war ich eine Niete. Die praktische Ausrede; als Brillenträger wars halt schon als Kind schwer. Die Wahrheit; ich gucke lieber zu, als selber zu spielen. Und so sind es im Verlauf der Jahre hunderte Live-Spiele geworden. Ein Fachmann bin ich deswegen noch lange nicht und am besten gefällt es mir, wenn ich mitfiebern kann. Es gibt kein langweiligeres Fussballspiel, als wenn mir egal ist, wer gewinnt. Besonders einfach ist es, wenn die Bayern spielen. Gegen die bin ich sowieso immer. Und gegen die Squadra Azzura. Meinem italienischen Nachnamen zum Trotz; ciao ciao Italia. Zumindest im Fussball. Der Ball rollt, das Heft rockt Hunderte Spiel live (im Stadion, nicht am TV) gesehen zu haben, bedeutet auch; tausende Artikel gelesen zu haben. Steht das Wort "Fussball" im Titel, bin ich nicht weit. Was für eine Enttäuschung, als ich erstmals in den USA in einer Zeitu...

"Sooorryyy - tut mir megaa-leid" - ein ganz normaler Moment in einer ganz normalen Kneipe in Zürich

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Vermutlich trägt Zürich sein Super-Image nicht umsonst. Lebensqualität; top. Löhne; top. Öffentlicher Verkehr; top. Schnell in den Bergen; top. Flughafen in der Nähe, kulturelles Angebot vom Allerfeinsten, Wissenschafts-, Medien- und Finanzzentrum der Schweiz. Cola Zero? Sorry, haben wir nicht. Unser Kartenleser? Sorry, funktioniert grad nicht. 200 Franken-Note? Sorry, hast Du's nicht kleiner? Aber auch diese Medaille hat ihre Kehrseite. Diese heisst Gastronomie. Ungefähr 2'000 Betriebe auf Stadtzürcher Boden nennen sich «Restaurant». Oder früher «Gasthaus». Was aber selten genug gelebt wird. Ein Haus des Gastes zu sein nämlich. Jeder, der in Zürich lebt oder schon hier zu Besuch war, kennt horrible Gastro-Geschichten. Ich zum Beispiel habe gerade eben dies erlebt: Tatort; eines der unzähligen Szene-Lokale. Es ist Nachmittag und ich möchte was trinken. Der Gastraum (!) ist fast leer. Dutzende leere Tische, dennoch darf ich mich nicht setzen. "Wir sind voll ausres...

Philipp Kerr; der beste Fussball-Krimi-Autor ist gestorben

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Kein anderer Autor hat es geschafft, meine beiden Lieblingsgenre derart packend zu verknüpfen. Cooler Krimi meets Fussballwelt. Nun ist Schrifsteller Philipp Kerr mit gerade mal 62 Jahren gestorben. Was für ein Verlust.  In drei Büchern (Wintertransfer, Die Hand Gottes, Die falsche Neun) hat der glatzköpfige Manager Scott Manson im Umfeld des (fiktiven) Vereins London City ermittelt und aufgedeckt. Die Bücher waren spannender als manch reales Spiel, das Umfeld sorgfältig recherchiert, die Plots ganz nah an der Realität und sogar Spielberichte waren packender, als das, was viele Fussballreporter anbieten.  Verdammt - ich werde ihn vermissen Dabei war die Fussballkrimi-Reihe eigentlich nur das dritte schriftstellerische Standbein Philipp Kerrs. Bekannt und berühmt wurde er durch seine inzwischen auf 13 Bände angewachsene Serie um den deutschen Polizisten Bernie Gunther. Dessen Geschichten spielen entweder in Nazideutschland oder in der Nachkriegszeit. Autor Kerr ist kein Z...

"Planet Erde II" auf der Mega-Leinwand - optisch ein Genuss, aber....

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Naturfilme sind populär seit die Bilder laufen lernten. Kämpfende Löwen, tapsige Mäuse, brüllende Brüllaffen, aufploppende Blüten, springende Heuschrecken. Und die immer bessere Technik macht immer aufregendere Aufnahmen möglich was bedeutet; Naturfilme wirken je grösser je besser. Also geht die Erfolgsformel "Planet Erde" auf grosse Hallentournee und ist in der zweiten Staffel angelangt: "Planet Erde II" heisst das Mega-Spekaktel, akustisch vom Prager Sinfonieorchester begleitet und von Dirk Steffens moderiert wird. Doch genau darin liegt dann die Krux. Mehr ist nicht besser. Die Bilder wären schon spektakulär genug, die Kameraleute sind so nah an die Tiere hin wie überhaupt nur möglich, Schnitt und Aufbau sind Oscar-würdig. Aber es ist zuviel des Guten; die Musik - unter anderem hat der berühmte Film-Musiker Hans Zimmer mitkomponiert - überdröhnt, die Lichtshow überreizt und die launig vorgetragenen Zwischenmoderationen sind nette Mini-Häppchen, aber praktisch v...

B wie Papa? Mein Anruf beim Kundendienst

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Köstlich, wenn aus einem simplen Anruf eine halbe Comedyshow wird. Ich brauch von einem Kundendienst eine Auskunft und wähle - seeehr zähneknirschend - die Service-Nummer. Denn ich weiss, was nun kommt. "Wählen Sie die 4 für Schwedisch, wählen Sie die 2 für Service..." Dann endlich eine echte menschliche Stimme. Ich formuliere mein Anliegen und erhalte eine Service-Nummer.  "Können Sie die mir bitte buchstabieren?" "Gerne", sagt die Stimme und beginnt: "Q wie Qualle. B wie Papa...." Ich: "Wie? B wie Papa?" Stimme: "Ja, B wie Papa", und will weiter reden. Ich: "Moment. Können Sie das wiederholen?" Stimme: "Was?" Ich: "Ja das eben. War das B wie Papa?" Stimme: "Ja ja, B wie Papa." Ich (gekräuselt): "Äh... können Sie mir die Service-Nummer aufs Mail legen?" Stimme: "Ja gerne." Ich gebe meine Mail und lese Sekunden später: Q (wie Qualle) und P wie Papa. B? We...

Politischer Slapstick in der Schweiz: Zwei Tage vor der Gebühren-Abstimmung kommt die Gebühren-Rechnung

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Ist die Welt nicht in einer politischen Implosions-Phase? Hier Brexit, dort Strafzölle, da ein Autokrat, dort keine Regierung im Amt. Es wird verhandelt, gedroht, manchmal gebabbelt und gekaspert. Und was tun die Schweizer? Dieses Nicht-EU-Nest im Herzen Europas. Sich daran beteiligen? Nö, die Schweizer haben seit Monaten nur noch ein heisses Polit-Eisen; die Abschaffung der Rundfunkgebühr. Am 4. März entscheidet die Schweiz über die Rundfunkgebühr.  Dem öffentlich-staatlichen Sender SRG sollen die Gebühren genommen werden. 451 Franken im Jahr seien zuviel für so wenig Qualität jammern die Einen. Die Vier-Sprachigkeit, die eidgenössische Solidarität sei in Gefahr, schimpfen die Anderen.  Wie auch immer die Abstimmung am 4. März ausgeht. Besonders schlaue Leute scheinen beim Gebühren-Eintreiber nicht zu arbeiten. Just zwei Tage vor dem Abstimmungsgang hatte ich die Jahresrechnung im Briefkasten. Hmmmm, was könnte ich jetzt mit 451 Franken noch alles anfangen? Zum Beispie...