Dienstag, 15. August 2017

Sarajevo? Nein, ich bin in Washington

DC United empfängt Real Salt Lake.
Es sollen 15'000 im Stadion sein....
Das Beste am Spiel war das Zuvor und das Danach. Und das kam so. Ich war für ein paar Tage zu Besuch bei einem Freund, der im Grossraum Washington lebt und wir fuhren zusammen zum Fussball. DC United heisst der örtliche Verein, spielt jedoch eine miserable Saison, aber als Fussballfan ist man hart im Nehmen. Als Gegner wartete mit Real Salt Lake auch keiner der Giganten des US-Fussballs und so stünde uns wohl kaum ein Leckerbissen bevor. Aber egal; Soccer - wie der geneigte Amerikaner sagt - ist und bleibt trotzdem der geilste Zu-Guck-Sport der Welt. 
Auf dem Parkplatz das in den USA übliche Vorgeplänkel. Ganze Familien sitzen auf Campingstühlen, feiern vor, trinken sich ein, sind gut drauf und jubeln, wenn ich in meinem fremdländischen Shirt (ich marschiere im Servette-Dress ein) vorbeilaufe. So lerne ich auch den deutsch sprechenden Kevin kennen, der in Hamburg studiert hat. 
Spielabbruch wegen Gewitter - das dann
75 Minuten später auch kam. 
Kevin (links) hat in Hamburg studiert und
spricht leidlich gut Deutsch. 
Der erste Schock kommt, als ich das Stadion von Aussen betrachte und mir eher wie in Sarajevo, denn in der Hauptstadt des mächtigstens Landes der Welt vorkomme. Wie sagt man so schön? Der Zahn der Zeit hat ordentlich genagt an einem der WM-Stadien von 1994. Bei uns wäre diese Ruine längst schon geschlossen. Hier wird fröhlich Fussball gespielt. Wobei das fröhlich sehr relativ ist, denn kaum hat der Schiedsrichter angepfiffen, tut er bereits wieder das Gegenteil - er pfeift ab. Nach 17 Minuten schickt der Schiri die Spieler in die Kabine und die Stadion-Order uns Zuschauer aus dem Innenraum. Über knatternde Lautsprecher wird verkündet, es sei ein Gewitter im Anmarsch und daher werde das Spiel aus Sicherheitsgründen "unterbrochen". Das Gewitter kommt dann tatsächlich - nach 75 Minuten. Und die marode Fussballschüssel schützt uns vor Blitz und Donner. Wenigstens dazu ist das RFK-Stadium noch zu gebrauchen. 
Ah ja, die 17 Minuten hatten ungefähr das Niveau von Erzgebirge Aue gegen Sandhausen und die Fans klatschen und schwingen ihre Fahnen, da wird jedem Heidenheim-Fan Angst und Bange. 
Das Spiel wurde 24 Stunden später zu Ende gespielt, DC verlor 0:1. Aber da sass ich schon wieder im Flieger zurück. Byebye Sarajevo....

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

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