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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Jetzt mach ich dann den Regentanz

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Die Popmusik ist voller lustiger Referenzen. Angefangen beim Gene Kelly-Klassiker "Singin in the rain", hin zu Rudi Carrells "Wann wirds mal endlich wieder Sommer" und Supertramp "Its raining again". Der Regen hat in der Popmusik seinen Stammplatz.  Die Schweiz trocknet aus. Würde es doch bloss etwas nützen, Kelly, Carrell oder Supertramp zu singen - und die Himmelspforten würden sich öffnen. Tun sie aber nicht. Corona dominiert die Berichterstattung derart, so dass die wahren Dramen verschwinden. Das Eis in der Arktis schmilzt im Rekordtempo. Regen bleibt aus. Seit dem zweiten Märzdrittel ist es in der Schweiz ausserordentlich trocken. In Genf beispielsweise fiel seit dem 12. März – also seit 42 Tagen – kein einziger Tropfen Regen vom Himmel. Dadurch wird der bisher bestehende Rekord von 41 trockenen Tagen aus dem Jahr 1896 übertroffen. Hand aufs Herz; wann hast Du zuletzt eine Schnecke gesehen? Klar, viele Menschen mögen diese Tiere nicht. Aber...

Film "Betonrausch" - Oh du Fröhliche

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"Oh du Fröhliche" müssen die Versicherungsleute singen - oder sie werden alle gefeuert. Köstlich, wie sich die biedere Runde am Weihnachts-Klassiker absingt. Diese Szene aus "Betonrausch" ist nicht nur genial - sondern leider auch der Höhepunkt.  Zwei adrette Immobilienganoven und eine hübsche Banktussi mischen Berlin mal so richtig auf, zocken ab, was nicht bei drei auf dem Baum ist, steigern sich in einen Rausch und fallen überhaupt nicht tief. Warum nicht? Baden wie Dagobert Duck. "Betonrausch" schafft es nicht, Fallhöhe aufzubauen. So geil der Titel, so fad das Filmchen. Zwar tanzen die Puppen, flattern die Scheine, bumm-bummt die Musik Aber es scheint, als ob sich Regisseur Cüneyt Kaka eine Mischung aus "Wolf of Wall Street" und "Sturm der Liebe" vorgestellt hat. Entweder himmelhoch-schreien oder läppisch und doof.  Viktor (David Kross) und Gerry (Frederick Lau) wollen auf die Berliner Immobilien-Überholspur und wie derw...

Solidarität? Mehr denn je

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Seit 134 Jahren ist der 1. Mai als «Tag der Arbeit» etabliert. Zunächst in den USA, dann auch in Europa. An diesem Tag steht die internationale Solidarität im Vordergrund. Gerade jüngst hat der Begriff Solidarität nochmals stark zugelegt. Einst war es der «Moving Day», daraus wurde der Tag der Arbeit und er wird seit dem ausklingenden 19. Jahrhundert zelebriert. Zweifellos könnte man den 1. Mai auch den internationalen Solidaritäts-Tag nennen. Seit die Corona-Krise ausgebrochen ist, bekommt der Begriff eine weitreichendere Bedeutung und geht weit über das hinaus, was die Arbeiterbewegung seit 130 Jahren fordert. Wohin führt der Weg in der Nach-Corona-Zeit? Je unklarer, desto müheloser «Beim solidarischen Handeln ist man aufgefordert, von seinem Eigeninteresse abzusehen, auf eine Belohnung zu verzichten und auch Nachteile in Kauf zu nehmen» erklärt der Soziologe Sighard Neckel in einem Interview mit dem Magazin «Geo». Hier liege der Unterschied zwischen Kooperation und Solida...

Die Mona Lisa wartet - ja, auch jetzt!

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Die schönsten Museen der Welt sind offen. Trotz Corona. Darum; hereinspaziert! Viele berühmte Museen bieten auf ihren Online-Plattformen geniale virtuelle Spaziergänge. Lassen wir uns also verzaubern.   National Gallery Washington Starten wir in einem zwar eher unbekannten, inhaltlich aber dennoch spektakulären Museum. Die Multimedia-Sammlung der «Nationalgalerie der Kunst» in Washington D.C. gilt als eine Art «Netflix der Kunst».  Die Online-zugängliche Multimedia-Sammlung umfasst Videos, Podcasts und Serien. LINK Louvre Paris Vor Corona war der Louvre das meistbesuchte Museum der Welt; jährlich kamen mehr als 10 Millionen Menschen. Besonders viel Spass machen die kostenlosen Online-Führungen in der ägyptischen Antikenausstellung.  Und vergessen wir nicht, der Mona Lisa einen Besuch abzustatten. Manchen Besuchern zwinkt die Dame sogar zu. LINK Uffizien Florenz Wechseln wir nun nach Italien in die Uffizien nach Florenz. Das Museum hat schon früh begonn...

Loriot trifft Rumpelstilzchen

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Kennst Du den Film "Love Actually", wo Colin Firth im letzten Moment ein Taxi vor der Nase weggeschnappt wird und er wie Rumpelstilzchen rumspringt?  So komme ich mir vor. Wie Colin Rumpelstilzchen. Home Office machts möglich . Da sitze ich also vor meinem Heim-PC und bekomme von der HR-Abteilung eine Mail. "Im Anhang sende ich Dir die Arbeitszeitauswertung für den Monat März. Ich bitte Dich, die fehlenden Stunden für den Monat März so schnell als möglich nachzutragen." Angehängt ist ein Pdf. Da muss ich meine Abwesenheit eintragen? Wohl kaum... Also frage ich zurück: "Was muss ich genau machen?" Die Reaktion kommt schnell: " Du hast noch keine Stunden eingetragen. Die müssen in der Arbeitszeiterfassung pro Job noch eingetragen werden." Alles klar. Alles klar?   Hmm... Ich muss nochmals fragen:  «Das verstehe ich natürlich und ich würde es auch gerne machen. Was ich aber nicht verstehe; wie soll ich das denn eintragen? Ich habe kei...

Geniesst den Moment

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Jetzt sehen wir es mal positiv. Was ist denn so schlimm an diesem Lockdown? Warum nervt uns diese Entschleunigung? Ist doch herrlich. Ist doch alles tudo bem (wie der Brasilianer zu sagen pflegt).  Alle Medien geben uns Tipps, wie wir die Zeit nutzen können. Rätsel machen, Wollmäuse jagen, Liebesbriefe schreiben, Kopfstand machen, lauthals lachen, Cha-cha-cha lernen. Und dann diese vielen Fitness-Tipps. Perfekt. Selbst in der kleinsten Wohnung kannst Du Kniebeugen oder Liegestütze machen.  Oder wir amüsieren uns. Besonders gut geht das, indem wir die immer irrer werdenden Auftritte von Donald Trump verfolgen. Der Superlativ braucht dank diesem Tollpatsch eine Steigerung; doof - doofer - am doofsten - am trumpsten. Oder so. Köstlich. Der Mann gehört im November natürlich abgewählt. Aber bis dahin bietet er Comedy vom Feinsten. Grandios. Viele TV-Sender laufen zur Hochform auf. Der ORF hat ein 200-köpfiges Team in Quarantäne geschickt, sodass die News-Formate weiterhin tadell...

Politiker: Haltet die Schnauze!

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Die Corona-Krise hält uns - buchstäblich - in Atem. Noch atemloser machen mich Forderungen aus der Politik, die bereits Lockerungen wollen.  Was fällt Euch eigentlich ein? Seid Ihr Virologen oder wenigstens Mediziner? Nein. Politiker sind Leute, die zu jedem Thema eine Meinung haben. Und somit gar nichts wissen. Haltet jetzt einfach mal die Schnauze.    Die FDP-Präsidentin Petra Gössi sagt: «Es braucht ein deutliches Zeichen, dass keine Massnahmen aufrechterhalten werden, die nicht unbedingt nötig sind», am 5. April der NZZ am Sonntag.    Wer ist Petra Gössi? Eine Juristin.  LINK   Eine ähnliche Forderung kommt von Marco Schläpfer. Und wer ist das? Ein lic. oec. HSG., dipl. Wipäd. HSG.  LINK In das gleiche dumme Horn pupt natürlich auch die SVP: "Nun fordern die SVP trotz den erschreckenden Corona-Zahlen, dass Coiffeur-Geschäfte und Restaurants bereits ab Mitte April wieder öffnen", quakte der Parteipräsident Albert ...