Ich mag das ZFF, aber...

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Als junger Mann kam ich nach Zürich und wunderte mich, dass "Downtown Switzerland" (das war damals tatsächlich der Claim) kein eigenes Filmfest hat. Das hat sich nicht nur längst geändert, sondern das Zurich Film Festival hat sich etabliert und Vertreter sagen ganz unbescheiden, es sei "das zweitwichtigste deutschsprachige Filmfestival nach Berlin". 

Die Stars geben sich längst die Klinke in die Hand und man kommt als normaler Zuschauer fast auf Tuchfühlung. Richard Gere, Susan Sarandon, Morgan Freeman, Jude Law, Russell Crowe kann oder konnte man am ZFF schon live erleben. Der letzte James Bond "Time To Die" feierte in Zürich sogar seine "Ausserhalb-London-Weltpremiere". Die Macher lumpen sich also nicht.

Aber die Macher machen auch gerne die hohle Hand. Für eine Master-Class ZFF 2026 zahlt man 89 Franken!! Ich vergleiche mal: für das Musical "Billy Elliott" bezahle ich in Zürich "ab 62.40", für Eros Ramazotti im Hallenstadion "ab 89.90" oder für den Zirkus Knie "ab 21.10". 

Vom Man of Steel zu Jens Stoltenberg

Wofür das ZFF - zumindest für mich - immer mehr steht, sind hochklassige Dok-Filme. 2025 habe ich mir die sehr berührende "Christopher Reeve-Story" angeschaut. Ausgerechnet der Man of Steel, der Superman-Darsteller, fiel vom Pferd, wurde gelähmt und konnte bis zu seinem Tod 2004 nie mehr laufen. Oder "The Other Chelsea", ein Film über den ukrainischen Fussballclub Schachtar Donezk, einst der Stolz eines ganzen Landes. 

In der ZFF-Ausgabe 2026 hat mich "Facing War" bisher besonders geflasht. Eine kraftvolle Dok über das letzte Amtsjahr von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Regisseur Tommy Gulliksen geht mit seiner Handkamera auf Tuchfühlung, nicht nur mit dem NATO-Chef, sondern er ist hautnah bei Gesprächen mit Viktor Orban, Recep Erdogan, Wolodymyr Selenskyj und vielen weiteren bekannten Politikern der internationalen Bühne dabei.



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