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Es werden Posts vom Juli, 2020 angezeigt.

Fussball-Fan zu sein bedarf es wenig - manchmal ist man König

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Warum werden kleine Jungs (oder Mädels) plötzlich zu Fussball-Fans? Bei mir war das so: ich sah im TV eine Mannschaft mit wunderschönen Trikots. Und sie spielten auch noch unverschämt gut. Also war es um mich geschehen. Dass die Stadt, wo diese Mannschaft spielte, satte 300 Kilometer westlich meiner Heimat lag? Geschenkt! Ich muss etwa 15 gewesen sein, als ich mein Taschengeld zusammenkratzte und zum ersten Spiel nach Genf fuhr. Und mir den ruhmreichen FC Servette anzuschauen.  Wie schrieb Nick Hornby in seinem Kultbuch "Fever Pitch" so schön? "Du verlässt Deinen Job, Deine Frau, Deine Wohnung, Deine Stadt. Aber nie Deinen Verein." Ja, Nick, ich blieb Servette sogar treu bis in die Niederungen der Drittklassigkeit. Der Fall war tief. 1999 noch (und bis heute zuletzt) Schweizer Meister, 2005 der Bankrott. Doch nun sind die Grenats wieder da. Und wie.  2019 schafften sie endlich den Wiederaufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse. Und schliessen die Corona-Me...

Was die Masken-Besserwisser übersehen

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Plötzlich sind alle Experten wenn es ums Masken tragen geht. Wer nicht will, wird verunglimpft. Das geht so weit, dass man Masken-Skeptiker als "potentielle Mörder" bezeichnet. Und zwar nicht von Virologen oder zumindest Medizinern. Sondern von anderen Brandstiftern und Biedermännern.  Es sind wohl die gleichen Leute, die täglich in ihr Auto hüpfen. 2019 gab es in der Schweiz etwa 18'000 Unfälle mit Personenschaden .  Es sind wohl die gleichen Leute, welche täglich ihr Schnitzel brauchen. Fleisch aber belastet nachweislich das Klima.  Es sind ebenso die gleichen Leute, welche regelmässig Billigklamotten kaufen. Und damit dafür Sorge tragen, dass auf der anderen Seite der Erde, Menschen unter erbärmlichsten Bedingungen schuften müssen.  Das alles scheinen die Masken-Besserwisser zu übersehen. Schwingt Euch aufs Rad, hört auf Fleisch zu fressen, als ob es kein Morgen gebe. Stopp mit der Ausbeutung von Anderen. Und dann, wenn Ihr konsequent seid, dann dürft Ihr wied...

Gebt uns Brot und Fussballspiele. Und viele, viele Tore!

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"Fussball ist, wenn 22 Männer über den Platz rennen und am Schluss gewinnt immer Deutschland." Dieses Bonmot wird Gary Lineker zugeschrieben. Der Engländer war zu einer Zeit im Fussball aktiv (Mitte 1980er bis frühe 1990er), als sein Mutterland des Fussballs unfassbar schlecht war und oft gegen Deutschland verlor.  Schafft endlich das Abseits ab ( Quelle Picolo-Magazin) Dieses Zitat kommt mir in den Sinn, wie jetzt mal wieder über die Abschaffung der Auswärtstore-Regel diskutiert wird. Ausgelöst wurde sie, weil sich Werder Bremen die Zugehörigkeit zur Bundesliga durch ein 2:2-Remis auswärts bei Heidenheim (und einem 0:0 zuhause) sicherte. Hier griff also die Auswärtstore-Regel. Wie schon zweimal zuvor in der Relegation zwischen 1. und 2. Bundesliga.  Im Eishockey wurde vor einigen Jahren eine unsägliche neue Regel eingeführt. Steht das Spiel nach 60 Minuten unentschieden, dauert die Verlängerung so lange, bis einer Mannschaft das Golden Goal gelingt. Das führte dann daz...

DARK: starke Atmosphäre, schwache Dialoge

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Als der Film laufen lernte, war er stumm. Aber die Menschen wollten was auf die Ohren. Erster Tonfilm war "The Jazz Singers" von 1927. Um den zu sehen - und zu hören - wollten hunderte Menschen ins Kino.  Heute einen populären Film ohne Ton drehen zu wollen, würde nicht funktionieren. Aber einen Film ohne Dialog schon. 2012 gewann "The Artist" gleich 5 Oscars! Und das praktisch ohne gesprochene Worte.  Genau das kommt mir in den Sinn, während ich die hoch-gejazzte Serie DARK binge-watche. Würde diese TV-Serie auch funktionieren, wenn die Dialoge wegfielen? Diese sind nämlich der absolute Schwachpunkt. Zwar ist die Zeitreise-Schnitzeljagd anstrengend, aber wenigstens unterhaltsam, während die Dialoge oft auf Lindenstrasse-Niveau dümpeln. Ständig staunen sich die Figuren mit weit aufgerissenen Augen an, stammeln einen Soap-Satz, die Lippen beben, die Stirnen runzeln und die Worte plätschern.  An das in deutschen Produktionen übliche Genuschel habe ich mich gewö...

Interlaken sehen - und sich erfreuen

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Damit es auf der Jungfrau  jeder kapiert.... Interlaken war für mich immer der Ballermann der Berge. Ich habe mich sehr gründlich geirrt. Es mag an Corona liegen, aber derzeit ist Interlaken genau wieder das, als was es sich selber bewirbt: "Mehr Schweiz geht nicht". Oder im Umkehrschluss; so wenig ausländische Touristen sind seit Jahrzehnten nicht mehr durch das knapp 6'000 Einwohner zählende Städtchen gelatscht. Dafür habe ich wohl einen Ferienslot der Westschweiz erwischt; selten habe ich in der Deutschschweiz so viel französisch sprechende Menschen gehört. Top: Das Apartment in der Villa Salve.... Corona mag den Tourismus kitzeln - aber kaum ernsthaft in die Knie zwingen. Den die Berner Oberländer gehen das Virus-Problem mit Ernsthaftigkeit und Professionalität einerseits und mit Freundlichkeit und Grosszügigkeit anderseits an. So kann das was werden. Wenn die Inder und Chinesen dann wieder kommen, werden sie auf ein rundum erneuertes Tourismusgebiet stossen...