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Es werden Posts vom Oktober, 2019 angezeigt.

Es macht Schlaue schlauer und Dumme lauter

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"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschen" geschah vor 50 Jahren nicht nur auf dem Mond. Sondern auch in Kalifornien, wo es Informatik-Studenten erstmals gelang, eine Nachricht zwischen zwei entfernten Computern auszutauschen. Was wir heute als Internet kennen, tappt zunächst wie ein unsicheres Giraffen-Baby auf staksigen Beinchen. Die erste Botschaft, die von einem Computer in Los Angeles zu einem in Stanford (was eine Entfernung von etwa 500 Kilometern ausmacht) lautete LOGIN. Aber das Giraffen-Baby war noch zu unsicher und so kam zuerst nur LO an. Erst im zweiten Versuch klappte es schliesslich. Professor Leonard Kleinrock kommentierte das später so: "Wir wussten, dass wir eine neue Technologie entwickelten. Aber wir wusste nicht, welche Bedeutung die haben würde". Die Mondlandung wurde spektakulär in die ganze Welt übertragen und war ein Jahrhundertereignis. Aber das, was den Forschern in Kalifornien gelang, war der ...

Die Frühdrücker

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Der Bus rollt oder ruckelt oder fährt an die Haltestelle. Leute steigen ein und aus, die Türe zischen zu und nun passiert etwas Seltsames. Innerhalb einer Sekunde fährt sowohl der Bus an, wie auch der erste Passagier schon den Stoppknopf für die nächste Haltestelle gedrückt hat. Obwohl diese noch ein paar hundert Meter - und je nach Verkehr - auch einige Minuten entfernt liegt. Was ist das für ein Phänomen? Mir fällt es immer wieder auf. Was sind das für Leute, diese Frühdrücker? Sind das die Gleichen, die im Auto hupen, wenn der Vordermann an der grünen Ampel nicht innert einer Sekunde losdonnert? Sind es diejenigen, die, kaum startet im Kino der Abspann, schon aufspringen und raus rennen? Oder die Flugzeug-Steher. Kaum angedockt, hüpfen die Leute auf, rammen sich Ellbogen ins Gesicht, holen das Handgepäck herunter - und stehen dann minutenlang im engen Korridor.  Die Frühdrücker oder Frühspringer, sie sind überall.  Meine Grossmutter hat für die Eiligen einen mir unverge...

"Das Institut" von Stephen King

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Es geht um Kinder, Kidnapping und üble Kerle. Das zumindest verspricht der Klapptext des neuen Stephen King Buches "Das Institut". Und dann geht es auf den ersten 60 Seiten um einen Ex-Polizisten aus Florida, der nicht so recht weiss, was er mit seinem Leben anfangen will und in einem Nest in South Carolina landet.  Florida? South Carolina? Ist das wirklich der neue Stephen King? Ist es. Denn dieses Einstiegskapitel endet mit dem hübschen Satz "...als in einer heissen Sommernacht die Hölle losbrach." In der Tat. Was danach folgt ist ein Stephen King in Hochform. Er etabliert den 12jährigen Luke Ellis, ein hochbegabter Junge, der aus seinem Elternhaus entführt und in eine geheimnisvolle Anlage - eben "Das Institut" - gebracht wird. Dort wird Luke mit anderen Kindern festgehalten und für seltsame Experimente missbraucht. Dieser zweite Akt ist intensiv und Stephen King-typisch anstrengend und unterhaltend gleichsam. Der Horror-Autor kennt wie immer kaum Gna...