"Es gilt das gesprochene Wort" von Sönke Wortmann
Sönke Wortmanns Filme mag ich. Sein Frühwerk wie «KleineHaie» oder «Mr. Bluesman»
sogar sehr. Dann folgten «Der bewegte
Mann» oder «Das
Superweib», später «DasWunder von Bern» oder zuletzt «DerVorname» und «Contra».
Applaus, Applaus.
Nun legt der beste deutsche Filmregisseur mit «Es gilt das gesprochene Wort» sein Romandebüt vor. Applaus, Applaus.
Wo Sönke Wortmann drauf steht, ist Sönke Wortmann drin. Der Mann kann es einfach. Das Buch handelt einerseits von einem politischen Ghostwriter. Der Redenschreiber des deutschen Aussenministers schreibt superbe Texte und Reden – und hat mit Maria ausgerechnet eine Partnerin, die nahezu stumm durchs Leben geht.
Anderseits ist da der mittelmässige Diplomat Cornelius von
Schröder, dessen Ehe in Trümmern liegt und dessen Karriere ins Stocken geraten
ist.
Auf einer Reise des Aussenministers nach Marokko kreuzen
sich die Wege des Redenschreibers und des verbitterten Diplomaten auf
dramatische Weise.
Was Regisseur Wortmann bereits in seinen Filmen famos
verknüpft, gelingt ihm auch in seinem Debütroman perfekt: das Personal
harmoniert – oder disharmoniert – geradezu genial. Da sind die Leute um den
Aussenminister, eine gut eingespielte Truppe, die sich flachsend foppen und
professionell ihren Job tun. Dort die Botschaftsleute in Marokko, welche ihre
Strippen ziehen, dabei aber übersehen, dass sich aus ihrer Mitte mit Kollege
von Schröder ein Spinner entwickelt.
Gekonnt steuert Autor Wortmann auf den Showdown zu, legt
Fährten, gibt Hinweise und eskaliert schliesslich ganz Hollywood-reif. «Komisch,
tragisch, berührend, klug» nennt das Jan Weiler im Klappentext «Es gilt das
gesprochene Wort». Und der Rest ist nicht Schweigen. Sondern genial.
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