Gibt es eigentlich nur noch schwarz oder weiss?
Schwarz oder weiss ist gar nicht die Frage. |
Schwarz oder weiss ist gar nicht die Frage. |
Endlich wieder mal ausgehen. Zuerst ins Kino, dann Abendessen,
vielleicht noch ein Absacker. Das war der Plan.
Eine ulkige Ganoven-Komödie aus Argentinien mit dem kecken Titel Glorreiche Verlierer stand
auf dem Programm. Es muss nicht immer Hollywood sein. Das Filmchen war dann
ganz okay, manchmal dramaturgisch etwas harzig, aber trotzdem herzig. Hat sich
gelohnt.
Das Kino Le Paris (eines der
schönsten von Zürich) jedoch war praktisch leer. Weniger als eine handvoll
Leute haben sich den Film angesehen. Das mag an vielen Dingen liegen: dem
Wetter, dem Film selber, Corona - oder dem Preis.
Denn da musste ich tief
schlucken. Ich bestellte zwei Tickets Online, was noch eine Bearbeitungsgebühr
auslöste. Das kostete 41 Franken! Und da ich im Kino noch ein Getränk kaufte,
bezahlte ich 45.50. Damit könnte ich mich bei Netflix - je nach Abo - drei bis
vier Monate verlustieren.
"Nichts ersetzt den Kino-Spass", meinte ein Freund zwar und
damit hat er recht. Unsere Generation ist aber nicht mehr die erste
Kino-Zielgruppe. Es sind die 15 bis 30-jährigen. Und ob denen das Geld derart
locker sitzt?
Anschliessend setzten wir uns in eine - Corona, wo Corona?? -
proppenvolle Gartenbeiz. Eine Pizza war mit 25 Franken veranschlagt. Und das
Personal übte sich wohl gerade im Hinblick auf die
"Unfreundlichkeits-Weltmeisterschaft". Was in Zürich zwar keine
Seltenheit ist. Aber wenn man dann nach Corona endlich wieder mal ausgeht,
erwartet man vielleicht doch etwas mehr Gespür für die Gäste.
Wir sparten uns das und Dir den Rest des Abends. Zu Hause ist es eh am
gemütlichsten. Und vor dem Schlafengehen gab es noch einen leckeren Absacker
und einen Blick in das Netflix-Angebot. Da gäbe es noch.... aber das ist ein
anderes Thema.
Wer weiss noch, was Beamtenmikado ist? Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Corona sei Undank ist der Staat plötzlich wieder obenauf. Unbedeutende Beamte plustern sich zu mächtigen Meinungsmachern auf und aus zweitklassigen Politikern werden reihenweise Gesundheits-Experten.
Oder: sie bewegen sich doch. Die Beamten sind erwacht und drängen an die Macht. Wie das einfache Beispiel der Covid-App zeigt, tun sie das aber sehr viel mehr schlecht als auch nur halbwegs recht. Das Scheissding tut nicht. Hätte Apple eine derart fehleranfällige App lanciert, wäre sie längst wieder vom Markt genommen.
Mein Handy machte einen Nacht-Spaziergang.... |
Ich habe mir das Ding auch geladen. Und mir wurde schon "Kontakt" angezeigt, als ich tief und fest geschlafen habe. Naja, vielleicht machte mein Smartphone einen Nachtspaziergang ohne mir das zu sagen. Der kleine Racker, ts ts ts....
Aber so schnell lassen sich die neuen Beamtenkönige ihre App nicht kaputtreden. Täglich findet sich eine neue Ausrede in den Medien. Hauptsache, es darf weiter gewurschtelt werden.
Auf der offiziellen Seite der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich lese ich, dass sich derzeit 27 Menschen wegen Covid in Spital-Behandlung befinden. Sechs davon mit künstlicher Beatmung. Selbstverständlich sind das 6 (respektive 27) zu viel. Aber es steht trotzdem in keiner Relation, zu dem, was sich in den Zürcher Krankenhäuser sonst abspielt. Etwa 243'000 Menschen suchen pro Jahr eines der Krankenhäuser im Kanton auf. Gibt es deswegen einen Eiertanz? Nein. Aber wegen dieser 27 werden ganze Wirtschaftszweige (Kultur, Gastro, Sport, Tourismus) geknickt und wir rennen mit Masken rum und verlieren zunehmend unsere Kontaktfreudigkeit.
Und meine App tut auch nicht. Ausser schlafzuwandeln....
Wenn uns Corona etwas gezeigt hat, dann, wie fragil das Gebilde der Demokratie ist. Wir Schweizer rühmen uns ja, am meisten Mitsprache-Recht zu haben. Was stimmt. Von allen Wahlen und Abstimmungen die jährlich weltweit stattfinden, wird über die Hälfte davon in der Schweiz durchgeführt!
Die kleine Schweiz mit ihren 8 Millionen Einwohnern ist also einsamer Demokratie-Spitzenreiter. In Corona aber wurden selbst in unserer Muster-Demokratie diese Gesetze ausser Kraft gesetzt. Es brauchte nur die Worte "ausserordentliche Lage", ausgesprochen von der Bundespräsidentin - und schon war die Demokratie Makulatur.
Machen wir zwei Beispiele. Im September stimmen wir im Kanton Zürich über das "Strassengesetz" ab. Dieses verlangt, dass der Unterhalt von Gemeindestrassen aus einem Kantonsfonds mitfinanziert werden muss.
Als Stadtzürcher darf ich auch darüber entscheiden, ob es im Wasserleitungsnetz eine neue Direktverbindung zwischen Zuflüssen geben soll. Kosten tut das 25 Millionen Franken.
Echt jetzt? Darüber soll ich mir als mündiger Bürger Gedanken machen? Ist das relevant? Alle diese Fragen stelle ich mir, wenn ich daran denke, welche weitreichenden Entscheidungen zu Zeiten der "ausserordentlichen Lage" gefällt worden sind - OHNE dass wir gefragt worden sind. "Zeitgründe" wäre wohl eines der Hauptargumente. Lass ich sogar gelten.
Damit Demokratie überhaupt entstehen konnte, brauchte es viele Jahrhunderte, viele Opfer und viel Geduld. Dass alles nun aufs Spiel zu setzen, wäre zwar läppisch. Aber wir könnten mal darüber nachdenken, welche Sepperl wir bei den nächsten Wahlen wählen. Das sind dann immerhin die Leute, die uns bei einer neuen Krise regieren.
LINK zur Website Bundesamt für Statistik. |
Jason Bateman in der Rolle seines Lebens. |
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