Blutige Kost auf dem Klappstuhl
Der Sechseläuten-Platz in Zürich ist eine grandiose Location. Mal steht da der Zirkus, mal das Filmfestival-Zelt, dann die Leichtathletik-Arena - oder Menschen mit Klappstühlen erobern den fast 16'000m2 grossen Platz. Das ist die Fläche von zwei Fussballfeldern.
Die Leute kommen nicht wegen Shaqiri oder Messi, sondern wegen Salome und Jochanan. Das sind die Hauptfiguren in der Richard Strauss-Oper "Salome". Der Platz grenzt direkt an das prächtige Opernhaus und das überträgt die Saisoneröffnung direkt nach draussen.
So klappen die Plastikstühle auf und tausende machen es sich in der wärmenden Abendsonne gemütlich, derweil drinnen auf der Bühne gesungen, geschmachtet oder gestorben wird.
Ich war da. Herrlich. Die Kultur erobert die Menschen zurück, die Menschen erobern die Kultur zurück. Dank der Zertifikatspflicht muss sich auch niemand sorgen. Und wer es trotzdem tut, darf gerne seine Mausmaske tragen.
Oper für alle heisst die Idee und sie beweist, dass das mit dieser Zertifikatspflicht wunderbar funktionieren kann. Nur so als dezenter Hinweis an all die, die sich jetzt auch darüber wieder beklagen.
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