"Oh du Fröhliche" müssen die Versicherungsleute singen - oder sie werden alle gefeuert. Köstlich, wie sich die biedere Runde am Weihnachts-Klassiker absingt. Diese Szene aus "Betonrausch" ist nicht nur genial - sondern leider auch der Höhepunkt. Zwei adrette Immobilienganoven und eine hübsche Banktussi mischen Berlin mal so richtig auf, zocken ab, was nicht bei drei auf dem Baum ist, steigern sich in einen Rausch und fallen überhaupt nicht tief. Warum nicht?
Baden wie Dagobert Duck.
"Betonrausch" schafft es nicht, Fallhöhe aufzubauen. So geil der Titel, so fad das Filmchen. Zwar tanzen die Puppen, flattern die Scheine, bumm-bummt die Musik Aber es scheint, als ob sich Regisseur Cüneyt Kaka eine Mischung aus "Wolf of Wall Street" und "Sturm der Liebe" vorgestellt hat. Entweder himmelhoch-schreien oder läppisch und doof. Viktor (David Kross) und Gerry (Frederick Lau) wollen auf die Berliner Immobilien-Überholspur und wie derweil Gordon Gekko oder Jordan Belfort kennen sie kein Pardon. Als die gierige Bank-Frau Nicole (Janina Uhse) hinzustösst, ist das skrupellose Trio perfekt. Anstatt nun in die Vollen zu gehen, zieht Regisseur Cüneyt Kaka ständig an der Handbremse. Anstatt drei Vollgas-Arschlöcher marodierend durch Berlin koksen und gaunern zu lassen, döddelt "Betonrausch" immer wieder zum rührseligen Familiy-Drama. Die geil inszenierten Szenen sind geil. Aber die mau inszenierten Momente sind eben auch mau.
Handbremse und Gas gleichzeitig
Den Film richtig sehenswert machen immerhin die beiden Hauptdarsteller. David Kross (der Torwart aus "Trautmann") und Frederick Lau ("Das perfekte Geheimnis") ergänzen sich ideal und spielen sich die Sidekicks zu. Freunde fürs Leben - und schon bin ich wieder am mäkeln, jaaaa - scheinen sie dann aber nicht zu sein. Während der eine in den Knast kommt, verschwindet der andere "ins Paradies". Was und wo immer das sein soll. Oh Du Fürchterliche....
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