Wetten dass und die unglaubliche WOW!!!!-Michelle
Er ist wieder da. Im schwarz-roten Blingbling-Anzug tritt Thomas Gottschalk auf und erhält sofort eine Standing Ovation. «Ich bin’s doch nur», grinst er und geniesst doch.
Über «Wetten,
dass» ist alles geschrieben und alles gesagt. Alles? Eigentlich ist die
Show wie ein Zeitfenster in die Vergangenheit. Da sitzen Bully Herbig und
Veronica Ferres auf dem legendären Sofa, dazwischen quetschen sich Weltstars
wie Robbie Williams und John Malkovich und am Schluss gesellt sich auch noch Herbert Grönemeyer hinzu.
Und ebenfalls wie früher kaspert sich der Moderator durch seine Fragen, lässt auch mal seine Zettel liegen und weiss doch immer was zu plaudern. Tiefsinn ist es nie. Aber wozu auch. Wetten dass ist eine Show, keine philosophische Party, auch wenn Gottschalk den Schalk nie verloren hat. Als es zur herzigen Stoffbärchen-Wette geht, haut der Moderator die Line raus «die habe ich früher alle gefressen». Er kann es einfach. Auch wenn er schon mal die Übersicht verliert. Bei der Spiele-Wette tapst er in seiner eigenen Show herum, wie der Opa, der seine Brille sucht.
Damit die Sendung nicht nur pure Nostalgie ist, dafür sorgen
Auftritte einer Sängerin, die Trillionen Streams vorweisen kann und zwei
Influencerinnen, die für einen ausgefallen Corona-Gast einspringen.
Und da ist noch die ewige Quietschnudel Michelle
Hunziker. Jede Wette ist «unglaublich» und wenn ihr gar nichts mehr
einfällt – und das ist oft – kräht sie ein fröhliches «Wow!!!!» in die Runde, hebt
die Arme, zeigt ihr tadelloses Gebiss und wedelt auch gerne mal mit dem
Zeigefinger.
Die unglaubliche Hunziker hält das Schweizer Fähnchen hoch.
Denn wie der Blick
im Vorfeld bedauerte, gibt es ansonsten in der Wetten, dass-Ausgabe 2022
keine weitere Swissness.
The show
must go on. Gerne wieder 2023. Ob mit oder ohne Swissness ist egal. Es
ging auch ohne Wow-Hunziker. Unglaublich, nicht?