Donnerstag, 13. Dezember 2018

Wo Fussball schauen noch Spass macht

Tief im Osten von Berlin.
Bei der Auswechslung erscheinen
die Ampelmännchen. 
Ich übertreibe wohl nicht, wenn ich schreibe, dass ich 1000 Fussballspiele live gesehen habe. Da war alles dabei. WM oder EM, Europapokal, Länderspiele und Pokal-Endspiele genauso wie Cup-32tel-Final irgendwo auf dem Land und natürlich immer wieder das gemeine Meisterschaftsspiel irgendwo im Mittelfeld einer Liga. Ich war genauso bei den Bayern wie auch beim KSC, ebenso beim FC Basel wie auch bei DC United, ich habe gelitten, gefroren, geschwitzt, gejubelt, bin optimistisch an- und niedergeschlagen wieder abgereist oder umgekehrt. Fussball zu schauen ist ein Spass. Respektive WAR ein Spass. Unterdessen ist der mir nämlich vergangen. Die grossen Verbände pressen die Zitrone immer mehr aus. Nations League, Europa League 2, eine WM in Katar (das gerade mal so gross ist, wie die beiden Schweizer Kantone Graubünden und Bern), die Spitzenfunktionäre werden immer dubioser, die Werbung immer wichtiger.
Was bleibt? Nicht mehr hingehen? Sicher nicht. Es gibt ja noch die unteren Ligen. Also habe ich mir in Berlin ein Spiel des 2.-Liga-Spitzenteams Union Berlin angeschaut. Oder in Winterthur den Spitzenkampf zwischen dem heimischen FCW und dem ruhmreichen Servette FC. Es gab viele Tore, viele Zuschauer (22'000 in Berlin und immerhin 4500 in Winterthur), gute Sicht aufs Spielfeld, es hat nach Zigarren und Bratwurst gerochen, das Publikum war fachkundig und keine asisatischen Event-Fans.
So macht es mir wieder Spass. Die Frage ist nur; wie lange noch? Die dubiosen Funktionäre, die Fussball-Geld-Presser werden irgendwann auch die tieferen Ligen entdecken. Aber dann ziehe ich wieder weiter, in die nächst-tiefere Liga. So lasse ich mich zwar nach unten verdrängen, mein Spass-Faktor aber geht nach oben.

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