Dienstag, 4. April 2017

Warum sind kurze Fragen eigentlich nie kurz?

Du kennst das. Wenn der Chef oder der Politiker oder der Lehrer ankündigt, nur "kurz" was zu erklären, kannst Du schon mal das Nackenkissen aufpusten. Dann wird's nämlich lang. 
Noch besser finde ich die "kurze Frage". Würde man im deutschsprachigen Raum diesen Satz bündeln und in ein gemeinsames Horn stossen, es käme der gewaltigste Banal-Chor der Welt heraus. 
Lustig mögen sie sein, diese beiden Fragen. Aber kurz?



Die psychologische Erklärung liegt auf der Hand. Indem man das "kurz" einbaut, signalisiert man dem Gegenüber, dass man nicht gedenke, allzu viel seiner kostbaren Zeit nutzen zu wollen. Um es dann aber doch zu machen. 
Warum?
Apropos Zeitung und Medien. Auch Journalisten sind vor diesem sprachlichen Plumpaquatsch nicht gefeit:


Was genau ist hier "kurz"? Oder vielleicht war der Redaktor einfach nur zu bequem, die Phrase raus zu streichen. Oder er fand die Frage angemessen kurz. 

Vielleicht hatten die alten Chinesen schon recht: "Wer fragt ist fünf Minuten lang dumm. Wer nicht fragt, ein Leben lang."
Dumm sind sie nicht. Die Chinesen. Und ihre Nasen sind auch schön kurz. 


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