Mittwoch, 31. Mai 2017

Piraten der Karibik 5 ist wie Achterbahn-Fahren mit 27'000 Loopings

Da bleibt mir die Spucke weg: DAS soll der zweitteuerste Film aller Zeiten sein? 320 Millionen Dollar hat Disney für diesen Unsinn in die Luft gepulvert. Die 129 Minuten von "Piraten der Karibik 5" vergehen leider nicht wie im Fluge, mir kommt es vor, als ob meine Achterbahn noch einen Looping dreht und noch einen und noch einen .... und so möchte ich irgendwann nur noch aus meinem Kinosessel rutschend an die frische Luft torkeln. 
Schau mir in die Augen, Wüstling. Johnny Depp trifft in "Piraten der Karibik 5" auf Javier Bardem. 

Johnny Depp soll mit den bisherigen Teilen 650 Millionen Dollar verdient - und längst wieder ausgegeben haben. Nur das scheint zu erklären, warum der schon dreimal für den Oscar nominierte Schauspieler wieder in die ausgetragenen Piraten-Klamotten gehüpft ist; der Mann braucht neue Kohle. 

Das Beste bleibt der Soundtrack

Sein Spielwitz als Jack Sparrow hat sich abgenutzt, sein ständiges Gekichere nervt nur noch, seine Dauer-Besoffenheit ist doof. Und seine Spielkameraden stehen ihm da in nichts nach. Javier Bardem (Oscar für No country for old men) oder Geoffrey Rush (Oscar für Shine) kalauern sich durch diesen Nonsens, overacten, verdrehen schaurig die Augen und scheinen auch nicht so recht zu wissen, was sie hier tun. Ganz zu schweigen von den beiden Newcomern Kaya Scodelario (Maze Runner) als kecke Carina Smyth und Schönling Brenton Thwaites (Gods of Egypt). Die Armen stolpern nicht nur durch die (zugegebenermassen) prachtvollen Kulissen und das fantastische Setting. Sie müssen leider platteste Dialoge sprechen und fallen sich wie in der kitschigsten Rosamunde Pilcher-Verfilmung auf den Klippen in die Arme. 
Das Beste bleibt der Soundtrack. Aber dafür muss ich mich nicht zwei Stunden durch 27'000 Piraten-Loopings quälen. 
Leider ist zu befürchten, dass Teil 6 irgendwo am Horizont der Karibik auftauchen wird. Der Depp braucht noch mehr Zaster. Dann aber ohne mich. Adios, Piratas. 

Dienstag, 30. Mai 2017

Warum sich ein Schweizer Bergdorf mit der NASA anlegt

Fotografieren verboten! Zuwiderhandlung wird mit einer Busse bestraft!
Das kommt weder vom nordkoreanischen Spinner Kim Jong-Un noch vom Bosporus-Knaller Erdogan. Sondern aus dem lauschigen Schweizer Tourismus-Örtchen Bergün. Knapp 40 Kilometer nördlich von St. Moritz gelegen, zieht Bergün im Winter viele Schlittelfans und im Sommer Wanderer an. 
"Bei uns, im Herzen von Graubünden, verbringen Sie das ganze Jahr abwechslungsreiche Urlaubstage" lockt der Werbetext auf der Dorf-eigenen Website
Was da aber noch nicht steht; "der abwechslungsreiche Urlaub" muss ab sofort ohne Fotoapparat verbracht werden. Die Gemeindeversammlung hat ein Fotografier-Verbot erlassen.
Was sagt Obelix dazu? 

Schnapsidee? Mitnichten findet die Gemeinde und begründet: "Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass schöne Ferienfotos auf Social Media die Betrachter unglücklich machen, wenn diese gerade nicht am abgebildeten Ort sein könnten."
Selbst die NASA werde nun per Brief (ach, wie putzig) auf das Foto-Verbot aufmerksam gemacht. Sollte sich also ein Satellit erdreisten, Bilder zu machen, dann.... Ja, was dann? Werfen die Bergüner dann Heuballen in den Himmel? Oder rufen Sie in Bern an und bitten den Verteidigungsminister um Intervention? 
Wer sich nicht ans Foto-Verbot hält, wird gebüsst. 5 Franken kostet das. Das wird die NASA verschmerzen können.
Ja, wo kommen wir denn hin, wenn da jeder Tourist einfach so durchs Panorama latscht und seine eigenen Schnappschüsse knippst? 

Sonntag, 28. Mai 2017

Zürich muss seine Lebensqualität verbessern! Teil 2

Neulich in der Stadt Zürich. Ein junger Mann spricht mich an, er will meine Unterschrift für eine Volksabstimmung.
Mann: "Guten Tag, wir sammeln Unterschriften, denn wir wollen die Lebensqualität in Zürich verbessern."
Ich: "Ooookay....."
Mann: "Wir finden, die Sportanlagen müssen allen Bewohnern gratis angeboten werden. Damit könnten wir die Lebensqualität in Zürich massiv verbessern."
Quelle: focus.de
Ich: "Hmmmm....."
Mann: "Dann machen alle Leute Sport und das ist doch gut. Sich bewegen ist eine gute Sache und...."
Ich: "Diese Unterschriftensammlung ist Ihr Ernst, oder?"
Mann: "Unser voller Ernst. Die Partei der Arbeit steht dahinter."
Ich: "Da haben kluge Köpfe gebrütet, nehme ich mal an?"
Mann: "Sehr kluge Köpfe. Ja, wir finden einfach..."
Schwimmen for free? Eine Partei will in Zürich 
die Lebensqualität verbessern und sammelt Unterschriften.
Weiss der Mann überhaupt, wovon er spricht? Zürich klassiert sich regelmässig in den Top 3 der lebenswertesten Städten weltweit. Selbst schöne deutsche Städte wie Düsseldorf oder München liegen hinter Zürich. Ich finde diese Unterschriftensammlung zu diesem Thema nicht nur absurd. Sondern unnötig. Und sage das auch.
Ich: "Aber Sie haben auch schon von Flüchtlingskrise gehört? Klimawandel? Finanzkrise? Brexit? Und da hat Ihre Partei nichts Schlaueres zu tun, als die Sportanlagen gratis anzubieten?"
Mann: "Ähhhh...."
Zürich muss also dringend seine Lebensqualität verbessern. Aha. Darüber habe ich schon einmal geschrieben. HIER


Freitag, 26. Mai 2017

Football Leaks: der tiefe Einblick in das immer dreckiger werdende Fussball-Geschäft

Bratwurst. Das ist meine Haupt-Assoziation, wenn ich an Fussball denke. Der Duft der Bratwurst im Fussballstadion gehört zu meinen ersten Erinnerungen. Schon als kleiner Knirps war ich fasziniert und ging regelmässig zum Verein meines Herzens. Unterdessen habe ich hunderte, wenn nicht tausende Spiele live im Stadion gesehen und unzählige am Fernsehen oder Radio mitverfolgt. Die Faszination ist geblieben, aber die Liebe wird brüchig.

Der Duft der Bratwurst

Und es sind nicht Bücher wie "Football Leaks" schuld daran. Sondern gierige Berater, nimmersatte Agenten, eine Industrie, die mit immer irrsinnigeren Summen um sich wirft. Dagegen beginnen selbst politische Spinner wie Trump, Erdogan oder Putin auf Zwergengrösse zu schrumpfen. Was für Egomanen sich im Fussball tummeln, welch absurd hohen Geldsummen im Spiel sind, kann sich dem normalen Fan - der ich noch immer bin - nicht mehr erschliessen.
Darum bin ich um Bücher wie dieses auch so dankbar. "Das ist nicht mehr verrückt, sondern nur noch zynisch", schreiben die Autoren, wie sie einen Spielervertrag zerpflücken. 
Ich frage mich; wann und wo ist das Ende dieses Zynismus erreicht? Und denke wehmütig an den Duft der Bratwurst. 
Mehr HIER

Solly, do you speak chinese?

Mitten in München steht nicht nur ein Hofbräuhaus, sondern noch ganz viele andere Gschäfterl. In einem davon war ich und erlebte folgende Situation. 
Eine Horde kichernder und giggelnder Asiaten schupst und stolpert sich in den Laden. Sie schauen sich um. Eine elegante Verkäuferin, gross, blond, edel, löst sich von ihrem Tresen. "Guten Tag und willkommen bei uns." 
Die Giggel-Horde verbeugt sich wie am Schnürchen gezogen, kleine Füsschen tappsen über den Teppich. Die Verkäuferin switcht sofort die Sprache. "Hello and welcome. How can I help you?"
Aus dem Asia-Rudel löst sich eine kleine Gestalt, trippelt drei Schrittchen vor und staunt zur grossen Blondine hoch. 
"Hellooo. Solly, do you speak chinese?"
Ich - einige Meter daneben - stutze und muss nun meinerseits einen kleinen Giggelanfall unterdrücken. Aber zu dem Zeitpunkt weiss ich etwas nicht, dass ich unterdessen nachgelesen habe.

"Shopping zählt zu den liebsten Urlaubsaktivitäten der Chinesen", sagt ein China-Experte im Spiegel. Anderswo erfahre ich, dass chinesische Touristen Einkaufsweltmeister sind. Ein Chinese kauft auf seinem Trip nach Deutschland durchschnittlich für 580 Euro ein. Das ist weit mehr, als russische (336€) oder arabische (296€) Traveller ausgeben. 
Ich schaue mich nochmals um. Wir sind nicht in einem Souvenirshop, hier gibt es keine Bierkrüge, Dirndl, Ansichtskarten, keine DVD's oder CD's, keine FC Bayern-Utensilien, nicht mal Bretzn oder Weissbier. Wir befinden uns in einem stinknormalen - Brillenladen.
Mein Entschluss steht fest: Wenn ich das nächste Mal in Shanghai oder Shangri-La bin, gehe ich in einen Brillenladen und frage:
"Hello. Do you speak Schwiizertütsch?"
Kann man schon erwarten von der Welt, oder? Etwas Entgegenkommen. Ihr könnt nicht nur unsere Schokolade und Käse fressen. Ihr müsst auch was dafür tun.
Also wenn Ihnen demnächst ein sehr merkwürdiger Schweizer irgendwo begegnet; it might be me. Grüezi. 

Mittwoch, 24. Mai 2017

Radfahrer: "Ich fahre ja gar nicht. Ich gehe."

Dieser kreative - oder je nach Sichtweise schnippische - Antwort gab mir neulich ein Radfahrer, der sich mitten durch eine Gruppe Fussgänger kämpfte:
"Isch fahre nischt, isch gehe", sagte er mit nicht uncharmantem französischen Akzent. Dafür, dass die arme Sau Franzose ist, kann er ja nichts. Aber dafür, dass er rücksichtslos ist, schon.
Auch wenn die Antwort kreativ ist - stupid ist sie trotzdem.
Sagt mal Rüppel-Radler; habt Ihr einen an der Waffel? Ich leide nämlich doppelt unter Eurer Dummheit. Und zwar als Fussgänger weil ich ständig zur Seite springen darf. Und auch als Radfahrer, denn unser (ja, auch mein) Image wird durch Deppen wie Euch immer schlechter. 
Also Damen und Herren auf zwei Rädern IN DER FUSSGÄNGERZONE: Ab Stei Gen!!!! Danke. Bitte. 

Sonntag, 21. Mai 2017

Da rauchen die Colts und qualmen die Sprüche; "Die Glorreichen Sieben" reiten und ballern wieder

Es gab sie schon oft auf der Leinwand, aber noch nie so cool. "Die Glorreichen Sieben" reiten wieder in den Sonnenuntergang und sind besser denn je. Diesmal haben sich Denzel Washington, Chris Pratt oder Ethan Hawke in die Sättel geschwungen. Sie reihen lässige One-Liner aneinander, quatschen mit Zigarillos im Mund und wissen sowieso immer, wo der Gegner ist. Es sind sozusagen die X-Men des Wilden Westens. Gegen die hat kein Gegner eine Chance.

Hurra, rein ins Geballere

Das Grundkonstrukt ist denkbar einfach; hier das geschundene Städtchen Rose Creek, dass vom skrupellosen Gangster Bogue ausgepresst wird. Dort die Rächertruppe. Und los geht der Spass.
Regisseur Antoine Fuqua ist ein Ästhet. Alles ist perfekt ausgeleuchtet, das Setting ist grandios, Kamera, Ausstattung, Musik vom Feinsten. Nach einer Karriere als Musikvideo-Regisseur, machte Fuqua Ende der 90er mit "The Replacement Killers" nicht nur seinen ersten Spielfilm sondern dank seiner Präzision auch auf sich aufmerksam. Bereits mit seinem dritten Film "Training Day" schaffte er den Durchbruch, Hauptdarsteller Denzel Washington gewann den Oscar, Kollege Ethan Hawke wurde nominiert.
Nun schickte Fuqua also sein damaliges Erfolgsduo Washington-Hawke aufs hohe Ross. Und es funktioniert erneut. In seiner ersten Woche spielte der Film 46 Millionen Dollar ein und mit DVD/BlueRay, On Demand und Download wird sich die $-Spirale munter weiterdrehen können. 

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Ich liebe die Comedy-Show „Willkommen Österreich“, den kanadischen Sänger Bryan Adams, den besten Eishockeyclub der Welt ZSC, den genialen Schreiber James Lee Burke, die TV-Serie „The Newsroom“, die wunderbaren Städte München, New York und Zürich, Grapefruitsaft, Buddha, Bill Clinton, Enten und saftige Wiesen. Das bin ich. Stefan Del Fabro

Wetten dass und die unglaubliche WOW!!!!-Michelle

Er ist wieder da . Im schwarz-roten Blingbling-Anzug tritt Thomas Gottschalk auf und erhält sofort eine Standing Ovation. «Ich bin’s doch nu...

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